Zusammenfassung
Den Blick gebannt auf die abenteuerliche Verschärfung der Expansionspolitik des italienischen Faschismus seit Mitte der dreißiger Jahre gerichtet — angefangen vom Überfall auf Abessinien (1936/36), zusammen mit der Unterordnung unter die Vormachtbestrebungen des nationalsozialistischen Deutschland („Achsenbildung“ Rom — Berlin) —, läßt sich das Forschungsinteresse gleichsam unter der Hand die weniger spektakuläre wirtschaftliche Expansions- und politisch-ideologische Infiltrationspolitik Italiens in Mittel- und Südosteuropa entgehen: ein Tatbestand, der sich weniger aus der Hintanstellung ablesen läßt, die diesem Aspekt italienischer Außenpolitik immer wieder in Gesamtdarstellungen zum Thema widerfährt1, als vielmehr aus der Vagheit und extremen Widersprüchlichkeit, die kennzeichnend für die Urteile über diese Form der Expansion sind.
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Literatur
Zum Forschungsstand vgl. die Oberblicke bei Jens Petersen, Die Außenpolitik des faschistischen Italien als historiographisches Problem, in: Vierteljahrshefte far Zeitgeschichte, 22 (1974), S. 417–457; Giorgio Rumi, Tendenze e caratteri degli studi sulla politica estera fascista (1945–1966), in: Nuova Rivista Storica, 1967, Bd. LI, S. 149–168.
Siehe u. a. Ennio Di Nolfo, I rapporti austroitaliani dall’avvento del fascismo all’Anschluß (1922–1938), in: Storia e Politica, XIII. Jg. 1974, H. I—II, S. 33–81.
Siehe z. B. Renzo De Felice, Mussolini il duce. I: Gli anni del consenso, 1929–1936,Turin 1974, S. 323 ff. Für De Felice trifft diese Gegenüberstellung besonders für die ersten sieben Jahre Faschismus zu.
Oder auch: Ziel des italienischen Imperialismus sei der Balkan-und Donauraum, eigentliches Ziel des faschistischen Imperialismus dagegen die territoriale Eroberung — so Giovanni Zamboni Mussolinis Expansionspolitik auf dem Balkan. Italiens Albanienpolitik vom I. zum II. Tiranapakt im Rahmen des italienisch jugoslawischen Interessenkonflikts und der italienischen „imperialen“ Bestrebungen in SüdosteuropaHamburg 1970.
Siehe u. a. Giampiero Carocci, Storia del fascismo,Mailand 1972, S. 69 ff.
So Giorgio Rumi, „Revisionismo“ fascista e espansione coloniale (1925–1935),in:Il Movimento di Liberazione in Italia1965, H. 3, Nr. 80, S. 37–73. Die unlängst erschienene Arbeit von H. James Burgwyn II revisionismo fascista. La sfida di Mussolini alle grandi potenze nei Balcani e sul Danubio 1925–33Mailand 1979, war mir bei der Fertigstellung der Arbeit nicht zugänglich.
Vgl. Rumi, „Revisionismo“ (Anm. 6); Zamboni Mussolinis Expansionspolitik (Anm. 4); Mario Pacor Italia e Balcani dal Risorgimento alla ResistenzaMailand 1968, S. 97 u. passim.
Vgl. Istituto per gli studi di politica internazionale, Convegno per gli studi di politica estera, 15–17 ott. 1936, in: Giornale degli economisti e rivista di statistica, 51. Jh., 1936.
Carlo Di Nola, Italia e Austria dall’armistizio di Villa Giusti (nov. 1918) all’Anschluß (marzo 1938), in: Nuova Rivista Storica, XLIV. Jg., 1960, II. II, S. 221–296.
Ausführlich dazu: Richard Webster, L’imperialismo industriale italiano 1908–1915. Studio sul prefascismo, Turin 1974; hierzu auch die kritische Rezension v. Giorgio Mori, Banche, industria e imperialismo nell` „età giolittiana“, in: ders., Il capitalismo industriale in Italia. Processo d’industrializzazione e storia d’Italia, Rom 1977, S. 83–110.
Zum Problem der theoretischen Einordnung des in mehrfacher Hinsicht jedem Modelldenken zuwiderlaufenden italienischen Imperialismus, insbesondere des Imperialismus des Faschismus, vgl. die Überlegungen und weiterführenden Literaturhinweise bei Salvatore Sechi, Imperialismo e politica fascista (1882–1939), in: Problemi del Socialismo, XIV. Jg.,1972 (III. Serie), H. 11/12, S. 766–796.
Als Einführung in die Problematik aus zeitgenössischer Perspektive und besonders im Hinblick auf die Konkurrenzsituation im Donau-und Balkanraum s. Palmiro Togliatti, Opere, Bd. II (1926–1929), hrsg. v. Ernesto Ragionieri, Rom 1972, bes. S. 82–103, 137–147.
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Rafalski, T. (1984). Italiens wirtschaftliche und politisch-ideologische Expansion auf dem Balkan und im Donaubecken. Umriß des Problemfeldes. In: Italienischer Faschismus in der Weltwirtschaftskrise (1925–1936). Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-91074-5_9
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