Zusammenfassung
Nach ausführlicher Debatte, bei der zahlreiche Bundestagsabgeordnete — prominente und unbekannte — das Wort ergriffen hatten, fand am 20. Juni 1991 im Deutschen Bundestag in Bonn die Abstimmung statt, deren Ausgang niemand vorhersagen konnte: Bonn oder Berlin. Im Streit um die Hauptstadt des vereinten Deutschlands sortierten die Abgeordneten sich nicht nach politischen Parteien, sondern nach regionaler Herkunft, Lebensalter oder einfach politischer Überzeugung. Für Bonn wurde die Bescheidenheit und der Föderalismus des westdeutschen Staates ins Feld geführt; für Berlin die Zusagen über vierzig Jahre hinweg und das Ziel, die deutsche Vereinigung nach innen zu vollenden. Seit die Abstimmung schließlich für Berlin ausgegangen war, ist die Rede davon, daß auf die “Bonner” nun die “Berliner Republik” kommen werde. Berliner Republik ist eine zunächst wertfreie Bezeichnung für die neue Situation: “Die Berliner Republik ist mit der Bonner Republik staatsrechtlich identisch; gesellschaftlich, politisch, kulturell ist sie es nicht.”1
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© 1997 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen/Wiesbaden
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Dittberner, J. (1997). Der Wandel des deutschen Parteiensystems. In: Neuer Staat mit alten Parteien?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-87305-7_1
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Print ISBN: 978-3-531-13085-9
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