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Einleitung: Wissenschaft, Linguistik, Philosophie

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Part of the book series: Wissenschaftstheorie, Wissenschaft und Philosophie ((WWP,volume 15))

Zusammenfassung

Wissenschaft — was ist das eigentlich? Eine Menge von Theorien? Und wie sehen diese aus? Was ist das überhaupt, eine Theorie? Ist Wissenschaft nicht vielmehr eine Tätigkeit? Eine spezielle Form menschlicher Kommunikation? Wenn ja — was sind ihre Spezifika? Ist sie wirklich so verschieden von anderen Formen der Kommunikation, vom normalen Handeln im täglichen Leben, wie das prima facie den Anschein hat? Linguistik ist eine Wissenschaft, die Wissenschaft von der Sprache. Ist sie damit ausreichend definiert? Wie sollten wir sie sonst charakterisieren? Durch die Sätze ihrer Theorien? Bestehen Theorien überhaupt aus Sätzen? Sollten wir die Linguistik nicht eher durch das kennzeichnen, was die Linguisten tun? Ist dies wirklich so verschieden von der Art, wie andere Wissenschaftler handeln oder auch vom alltäglichen Leben und Handeln der Menschen in einer Gesellschaft, in der sie sich verständigen und miteinander auskommen müssen?

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Literaturverzeichnis

  1. „Wir sind nicht alle miteinander ratlose Anfänger“ (KAMLAH/LORENZEN 1967: 26).

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  2. Es wird später (Kap. I c 2 und 5) deutlich werden, daß diese allgemeinen Vorbemerkungen schon mehr mit den beiden Spezialthemen der Empirizität und Begründung einer linguistischen Theorie zu tun hatten, als an dieser Stelle ausgeführt werden kann (cf. S, 110 ff., 127 resp.).

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  3. Leider gibt es immer wieder Wissenschaftler und philosophische Schulen, die der Versuchung erliegen, die eigene Position dogmatisch als ‘Vernünftig’ oder als den orthodoxen Weg zum vernünftigen Reden zu immunisieren. Sie nützen jene Konnotationen aus.

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  4. “What primarily distinguishes science from other intellectual enterprises in which the right answer has to be obtained is not method but the matter” (BRIDGMAN 1950: 370)

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  5. Einige wissenschaftstheoretische Randbedingungen und Konsequenzen dieser Position werden im Kapitel Ic diskutiert.

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  6. Es scheint auch elementare Bedürfnisse zu geben, zu deren Befriedigung überhaupt nichts gelernt zu werden braucht, z. B. das Schlafbedürfnis.

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  7. Auch eine phylogenetische Interpretation ist plausibel; cf. für Anhaltspunkte die klassischen Werke von HAECKEL 1866 (Band II) und HUXLEY 1942. Für eine Aktualisierung cf. REMANE 1962. — Das hier interessierende biolinguistische Problem wird näher expliziert und exemplifiziert in MARSHALL 1970, insbes. 207-214 der dt. Ausgabe.

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  8. Eine umfassende Übersicht über Probleme und Theorien des Begriffs der wissenschaftlichen Erklärung vermittelt STEGMÜLLER 1969: 72ff.

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  9. Ich schließe mich hierin der Explikation des generellen Charakters von Erklärungen an, die SCHEIBE 1970 gegeben hat. Allerdings restringiere ich meinen Erklärungsbegriff nicht auf Warum-Erklä-rungen in einem engen Sinne, da gewisse linguistische Erklärungen auch Züge solcher Erklärungen tragen, die aus der Philosophiegeschichte als teleologische Erklärungen bekannt sind. — Zur Diskussion der Problematik cf. das Kap. II c 3.

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  10. Cf. HACKING 1968: 177-185. Dieses Beispiel einer Wie-Frage, genauer: einer Wie-ist-es-zu-er-klären-Frage, zeigt besonders gut, daß Wie-Fragen solchen Typs gleichsam verkleidete Warum-Fragen sind, denn der Ausdruck „Wie ist es zu erklären, daß x der Fall ist?“ bedeutet dasselbe wie der Ausdruck „Warum ist x der Fall?“

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  11. Ich verstehe das bekannte TOULMINsche Argumentationsschema als Schema zur Beantwortung von Wie-Fragen, nämlich Fragen des Typs: Wie ist eine Argumentation aufgebaut? Oder: Wie sollte eine Argumentation aufgebaut werden? — Zu den Zusammenhängen und Unterschieden zwischen TOULMINs Schema und dem sog. D-N-Modell der Erklärung, wie es von HEMPEL und OPPENHEIM entwickelt worden ist, cf. WUNDERLICH 1970: 69-74 und 99—104, sowie SCHMIDT 1975a: 58-65.

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  12. Diese Tatsache hat J. KÖNIG 1949 besonders hervorgehoben. — Hieran schließt auch SCHEIBE 1969 an.

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  13. Dieser Punkt wird ausführlich behandelt in KANNGIESSER 1976; cf. auch FINKE/KANNGIES-SER (im Druck).

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  14. cf. Kap. IIa (insbes. S. 144 ff.).

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  15. Es gibt hierzu eine reiche Literatur; viele grundsätzliche Probleme sind schon in der klassischen Debatte zwischen KANT, GENTZ und REHBERG erörtert worden, wobei m.E. die besseren Argumente bei KANT zu finden sind (nicht in allen Punkten). — Die Debatte wurde neu herausgegeben von HENRICH 1967.

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  16. Umgekehrt können wir auch sloganartig sagen: Wo Erklärung ist, da ist auch Theorie (cf. Kap. Ia2).

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  17. Diese einseitige Ausrichtung der Analytischen Wissenschaftstheorie(n) läßt es berechtigt erscheinen, sie als unvollständig zu bezeichnen. In Kap. Ic bringe ich Argumente dafür bei, daß diese Unvollständigkeit prinzipieller Natur ist.

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  18. Zu Argumenten gegen eine prinzipielle Unterscheidung cf. CRESSWELL 1973: 1 ff., sowie 127 ff.; auch KINDT 1974. — Man könnte dies eine „nichtklassische Position“ nennen, im Unterschied zu einer Position, die sich auf im Vergleich weniger elaborierte formale Systeme bezieht, und als „klassische Position“ bezeichnet werden kann.

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  19. Zu diesem Aspekt cf. Kap. Ic4 (S. 120 ff.).

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  20. Einen elaborierten Kalkül zur Darstellung von Bedürfnisstrukturen und Motivationsräumen enthält NOWAKOWSKA 1973, cf. daraus insbes. das Kap. “The Language of Motivation”.

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  21. Eine tiefgehende Analyse des Sinnes einer Unterscheidung von theoretischen und praktischen Warum-Fragen führt J. KÖNIG durch (insbes. 49-88, op. cit.).

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  22. Die wissenschaftshistorischen Untersuchungen von BRAITHWAITE, HANSON, KUHN, TOUL-MIN u.a. haben zwar gezeigt, daß Wissenschartspsychologie und Wissenschaftssoziologie für die Wissenschaftstheorie nicht irrelevant sind; die Debatte im Anschluß an diese Untersuchungen hat aber auch gezeigt, daß diese Bereiche nicht identisch sind. (Cf. LAKATOS/MUSGRAVE (eds.) 1970, dt. 1974). — Diese Differenzierung hat mancher Kritiker der Analytischen Wissenschaftstheorie, besonders aus dem hermeneutisch-dialektischen Lager, der beispielsweise deren Unvollständigkeit in wichtigen Bereichen zu Recht hätte kritisieren können, bis heute nicht vollzogen.

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  23. Dies ist — noch deutlicher als im Falle der menschlichen Sprachen — am Modell von Tiersprachen und Tierstaaten zu beobachten. Die von Ameisen, Bienen oder Fischen verwendeten Kommunikationssysteme (‚Tiersprachen‘) sind die einzigen Handlungsschemata, die diesen Individuen die Möglichkeit geben, für ihre Existenz lebenswichtige Sozialstrukturen aufzubauen. — Cf. TEM-BROCK 1975: passim, zu Typen, Strukturen und Funktionen solcher Systeme.

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  24. In der BRD hat dies in den vergangenen zehn Jahren zu zahlreichen Initiativen und Strukturveränderungen im Hochschul-und Schulbereich geführt. — Einen kritischen Überblick vermittelt HARTMANN 1972. Cf. auch FINKE 1976b, sowie die anderen Beiträge des Sammelbandes.

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  25. WITTGENSTEIN 1953: II, xi, 222.

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  26. So bei LABOV, einem der bedeutendsten Soziolinguisten der Gegenwart. — Cf. neben den Schriften LABOVs auch CEDERGREN/SANKOFF 1974: 333-355.

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  27. Ich sehe keinen Unterschied zwischen Sprachwissenschaft und Linguistik, wie er gelegentlich in mehr oder weniger kunstvoller Form behauptet wird. — Eine illustrative Übersicht über solche Demarkationslinien bieten BARTSCH und VENNEMANN in ihrem Einführungskapitel zu dem von ihnen herausgegebenen Sammelband 1973: 9—20.

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  28. Das klassische Beispiel ist die Analyse der Mehrdeutigkeiten des griechischen εἶυαι durch ARISTOTELES in seiner Kategorienschrift.

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  29. Den Vorsokratikern war die Beziehung von Sprache und Wirklichkeit, und damit die Rolle der Sprache, offenbar noch nicht als Problem bewußt; man denke etwa an die Verwendung des Ausdrucksλόγoς bei HERAKLIT, „worunter er in so rätselhafter Weise anscheinend gleichzeitig das von ihm verkündete Wort versteht, dann die Wahrheit, die es enthält, sowie schließlich die äußere Realität, die er beschreiben will und der er den Namen des Feuers gab“ (GUTHRIE 1963: 13).

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  30. Die Geschichte der Sprachphilosophie beginnt mit PLATONs Κρατυλος, wo Sokrates den Kratylos darauf hinführt, daß die Verhältnisse nicht so unproblematisch sind, wie dieser zunächst angenommen hatte („Mir erscheint dies ganz einfach: Wer die Namen kennt, kennt auch die Dinge“, ʿόςʾ ὰν τά ονόματα ὲπίστηται, έπίστασϑαι καὶ τὰ πράγματα KRAT. 435d5 ed. BURNET).

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  31. Cf. PATZIG 1966: 9f.

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  32. Eine der inzwischen schon klassisch zu nennenden Aufsatzsammlung trägt den Titel: „The Linguistic Turn“ (RORTY (ed.) 1967).

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  33. Einen knappen Überblick über die Geschichte der sprachanalytischen Philosophie gebe ich in FINKE 1974a.

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  34. Zwei Beispiele: seine zunächst auf mathematische Strukturen gezielte Analyse von Funktionen hat er über eine Theorie des Begriffs auch für die Anwendung auf natürliche Sprachen nutzbar gemacht (cf. Funktion und Begriff 1891); seine logischen Theorien hat er durch sehr genaue und detaillierte Analysen im Bereich der natürlichen Sprache ergänzt (cf. Logische Untersuchungen, 1918-1923). Wiederabdrucke in FREGE 1962 und 1966.

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  35. Cf. MONTAGUE 1970. — Der bezeichnende Titel einer anderen Arbeit MONTAGUEs lautet: English as a Formal Language (MONTAGUE 1967).

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  36. PATZIG im Vorwort zu einem von ihm herausgegebenen Band mit Aufsätzen von FREGE (1962: 14).

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  37. Der Ausdruck „Gebrauchsdefinition“, den ich von PATZIG übernehme, soll den Charakter dieser Definition als Vorschlag und ihre bewußte Eingrenzung auf eine philosophische Rahmenkonzeption unterstreichen.

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  38. Ich spreche im Folgenden von Voraussetzungen anstatt von Bedingungen der Möglichkeit, um die Implikationen dieses kantischen Ausdrucks zu vermeiden. Im wesentlichen meine ich damit das quaestio facti — quaestio iuris — Problem (cf. Kap. Ic3, S. 114 ff.).

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  39. Eine extreme Ausprägung findet sich beim späten WITTGENSTEIN, dessen ad-hoc-Konzeption der Philosophie eine umfang-und folgenreiche Debatte ausgelöst hat.

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  40. Auch hier setze ich natürlich eine bestimmte Rahmenkonzeption von Philosophie voraus, doch meine ich mit den systematischen Zügen vergleichweise schwache Postulate wie Kohärenz, rationale Argumentation, Erklärungsintention, Wahrheitsintention u. a..

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  41. Dies ist natürlich nur in einer bestimmten Interpretation richtig: wir brauchen im täglichen Leben nicht die Entwicklung expliziter Theorien vorzunehmen, die wir dann anzuwenden hätten. Deshalb ist es nützlich, einen Begriff der impliziten Theorie zu definieren, der auf viele Lösungsstrategien des täglichen Lebens anwendbar ist. — Cf. Kap. Ia2, Anm. 16 (S. 28).

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  42. D. h. die Ausarbeitung expliziter Theorien aus impliziten Theorien, wie in Fußnote 41 angedeutet.

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  43. Einige Argumente diskutiere ich nach einer Analyse von Kommunikationsprinzipien im Schluß-kapitel dieses Buches (Teil C, S. 198 ff.).

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  44. Sekundär kann man auch Rückkoppelungseffekte auf die Philosophie beobachten, denn die solchermaßen von einer Wissenschaft um einige Frage-Antwort-Komplexe reduzierte Philosophie ist in dem ihr einstweilen verbleibenden Randbereich aus der Nähe jener Wissenschaft auch, durch den eingen Kontakt mit deren Problemen und Lösungen, differenzierter und um neue Probleme bereichert worden. Doch sind diese ihrerseits wieder ‚nur ‘Wissenschaft im Embryonalstadium.

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  45. PATZIG 1964: 38.

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  46. Hierzu cf. Kap. Ia dieses Buches (S. 20 ff.).

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  47. Cf. hierzu FINKE 1977.

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© 1979 Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig

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Finke, P. (1979). Einleitung: Wissenschaft, Linguistik, Philosophie. In: Grundlagen einer linguistischen Theorie. Wissenschaftstheorie, Wissenschaft und Philosophie, vol 15. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-86605-9_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-86605-9_1

  • Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag

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