Zusammenfassung
Nähert sich die vorausgegangene Sequenzanalyse einem kleinen Ausschnitt des Gesamtmaterials in mikroanalytischer Weise, so gilt es in diesem Kapitel, die Materialfulle, die ein anderthalbjähriger Kurs produziert, auf das Wesentliche zu beschränken, ohne sie zu verzerren. Ich werde deshalb die Hypothesen, die Andreas Amann zum weiteren Verlauf postuliert, als Leitlinie nehmen und das Material danach organisieren.
Ich glaube, daß dieser Konflikt in der Woche vorher auch ein Potential an Lernwillen freigelegt hat: ... wir wollen was arbeiten hier und auf die Rechnung kommen ... so von der Leitung her: Ihr wollt gefordert werden — also gut, wir fordern Euch!
Maria, Teilnehmerin
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Literatur
Solche Krisen sind seltene Ereignisse in gruppendynamischen Trainings, aber sie kommen vor. Vgl. Lieberman et al. 1974, Lindner 1997.
Im folgenden werden als Abkürzungen verwendet: hochdeutsch h’dt., schwyzerhochdeutsch sh’dt, Schwyzerdütsch s’dt. In der Numerierung der Transkriptpassagen schließe ich an das vorige Kapitel an.
Die Teilnehmerinnen des gesamten Kurses (TG A des ersten Kursabschnittes wurde bereits in Kap. 3 vorgestellt) sind: Alena, 42, Krankenschwester; Bärbel, 35, Sozial-pädagogin; Christa, 40, Philologin; Dieter, 41, Erwachsenenbildner; Eliane, 34, Fachhochschuldozentin; Frieda, 34, Geschäftsfuhrerin; Gustav, 42, Organisationsberater; Hanne, 38, Philologin; Ingo, 45, Psychologe; Jochen, 54, Ausbildungsleiter; Katrin, 44, Lehrerin; Lothar, 42, Sozialarbeiter; Maria, 40, Fachhochschuldozentin; Nora, 49, Organisationsberaterin; Otto, 46, Psychologe; Paul, 42, Fachhochschuldozent; Rita, 34, Sozialpädagogin; Sandra, 42, Sozialarbeiterin; Tom, 40, Sozialarbeiter; Ulrich, 40, Sozialtherapeut; als Gäste: Vera, ?, Sängerin; Walter, 43, Informatiker
Siehe S. 136; das Anti-Rollen-Spiel
Dieses auch in der Gruppe Kurt auftauchende Phänomen legt nahe, die Methodik der Gruppenbefragung zu überdenken. Wenn die Interviewten ihre Geschichte gegen die Struktursetzungen des Interviews durchsetzen müssen, weil diese gegen den Modus der Gruppe gehen, dann haben wir es in systemischer Terminologie mit einer mangelnden Koppelung von Systemen zu tun. Unter einer gruppendynamischen Perspektive ist das allerdings eine besonders spannende Stelle, an der ein Konflikt sichtbar wird. — Vielleicht sollte dennoch die methodische Konsequenz heißen, bei einer Befragung mit einer möglichst knappen, offenen Anfangsfrage eine Situation zu scharfen, in der die Gruppe einfach über sich erzählen kann, etwa: „Bitte erzählen Sie über sich und die Gruppe das, was Ihnen wichtig scheint” (vgl. Schütze, 1973, sowie Kap. 6.6).
Das s’dt. „reklamieren” meint soviel wie Forderungen stellen.
König (1998, 261) fasst zusammen: „Dahinter steht die Phantasie, daß der verlorene Kampf mit dem Trainer zur „Unterwerfung“, der verlorene Kampf mit der Trainerin aber zur „Vernichtung“ führt“.
Es handelt sich um eine Kollegin von außerhalb der SAAP, die für die geplante, aber erkrankte Kollegin einsprang.
Gemeint ist der jeweilige Kursabschnitt.
Gemeint ist auch hier wieder der jeweilige Kursabschnitt.
Siehe Fußnote 1: von diesem Teil liegt nur ein bruchstückhaftes Transkript vor.
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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Antons, K. (2004). Ansprüchliche Autonomie — die Gruppe „Alf“. In: Gruppenprozesse verstehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-85158-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-85158-1_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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