Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland im Fernsehen

Zusammenfassung

Im Rahmen des Kabelpilotprojektes Ludwigshafen/Vorderpfalz wurde unter Leitung des Verfassers eine systematische Inhaltsanalyse von Fernsehangeboten durchgeführt, wie sie in dieser Vielzahl bei uns gemeinhin erst in den kommenden Jahrzehnten zu erwarten sein werden. Sie erstreckte sich über drei Jahre (1984 bis Ende 1986) und schloß nicht weniger als 25 in- und ausländische, öffentlich-rechtliche und private (kommerzielle und nichtkommerzielle) Fernsehprogramme ein. Entsprechend den widerspruchsreichen verfassungs- und kulturpolitischen Diskussionen und Prognosen, welche die Entstehung eines „dualen“ Fernsehwesens begleiteten, richtete sich die Aufmerksamkeit dabei insbesondere auf die Gewichtung der Programmfunktionen (zumal die Grade der Unterhaltungsorientierung), die Gebietsbezogenheit oder -indifferenz der Sendungen, auf die Realisationsmodi der Präsentationen, auf die Beschaffungsart (Importquote) und Publikumsresonanz der Programmelemente. Eine besondere, weitläufige Untersuchung galt den Informationsdienstleistungen der Fernsehanbieter und den von ihnen vermittelten politischen „Weltbildern“. Über die Ergebnisse aller diese Untersuchungen wurde ausführlich in einer Buchpublikation berichtet (Erwin Faul 1988, dort auch alle näheren tabellarischen Belege sowie methodologischen Erläuterungen; zusammenfassend auch Faul 1989). Hier soll uns nur ein kleiner Ausschnitt dieses Untersuchungsspektrums beschäftigen: ein Vergleich der Informationsdienstleistungen des französischen und des westdeutschen Anstaltsfernsehens¹ sowie der vom jeweiligen Nachbarland unterbreiteten Informationsbilder.