Zusammenfassung
Unabhängig von den beiden zuvor behandelten Fragen nach der sozialen Konstruktion kollektiver und individueller Akteure sowie nach der gesellschaftlichen Prägung ihrer Präferenzen, ist es von zentraler Bedeutung für marktvermittelte Tauschprozesse, wie Akteure entscheiden — und das heißt: wie der Prozess der Entscheidungsfindung gestaltet ist. Entscheidungssituationen müssen dabei als solche erkannt und mit den jeweiligen Präferenzen in Beziehung gesetzt werden, wenn diese Präferenzen Entscheidungsverhalten anleiten sollen. Es ist deshalb wichtig, dass einflussreiche Beiträge zur Entscheidungsforschung durch eine Auflösung von überzogenen Rationalitätsunterstellungen dieses Prozesses gekennzeichnet sind. An die Stelle autonomen rationalen Kalküls treten kontextualistische Konzepte, die weit mehr umfassen als die konkrete Verhandlung zwischen Angebots- und Nachfrageseite.
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Literatur
Statt zahlreicher Einzelbeiträge von James March (1989) und Herbert Simon (1982) vergleiche zum Thema Prozessrationalität auch Luhmann (1973).
Zum Stellenwert des ‘Kleingruppencharakters’ von Konkurrenten für Fragen der Macht und Autonomie vergleiche auch Swedberg (1994).
Vergleiche hierzu Alchian (1969), Demsetz (1967) und Alchian/Demsetz (1973), die als Grundlagen des property rights-Ansatzes gelten.
… oder dass sie als angemessene (March/Olsen 1989) oder gar einzig denkbare Form der Verhaltensabstimmung (Zucker 1977) objektiviert werden.
Die ethnomethodologische Zuspitzung radikalisiert diese Betrachtungsweise sogar, indem sie hervorhebt, dass alternative Handlungs- und Entscheidungsweisen gar nicht mehr in Betracht gezogen werden, eine Abweichung von vorgegebenen Werten und Normen nicht mal denkbar ist. Vergleiche hierzu zusammenlassend Zucker (1977) sowie Jepperson/Swidler (1994).
Ausdrücklich sei darauf verwiesen, dass dies bereits in klassischen Rollenkonzepten unter dem Stichwort der ‘Ambivalenz’ reflektiert worden ist (vgl. Merton 1976). Der dargestellten Position bieten sich hierdurch Anknüpfungspunkte, vor deren Einarbeitung man sich bislang noch gescheut hat — möglicherweise um die Neuartigkeit dieser Einsicht zu stilisieren.
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Hasse, R. (2003). Formen institutioneller Einbettung. In: Die Innovationsfähigkeit der Organisationsgesellschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80455-6_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80455-6_9
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14011-7
Online ISBN: 978-3-322-80455-6
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