Zusammenfassung
Die zeitliche Abhängigkeit des Kriechens von Kunststoffen, z.B. auch von den für statische Belastung häufig verwendeten glasfaserverstärkten Polyesterharzen (GF-UP), läßt sich annähernd als Potenzfunktion beschreiben. Dieser Kriechvorgang wird u.a. auch beeinflußt von dem Aushärttegrad des Harzes.
Es wird vorgeschlagen, diesen Aushärtegrad nicht durch integrale Bestimmungsmethoden (z.B. Reststyrolgehaltsmessung oder DTA-Messung), sondern durch Kriechversuche zu ermitteln. Die prozentualen Werte liegen hierbei deutlich tiefer als bei den integralen Bestimmungsmethoden. Dabei wird das Kriechen in Beziehung gesetzt zum Kriechen des technisch voll ausgehärteten Harzes nach Temperung.
Man kann diese Meßmethode als eine Art rheologische Messung am festen Werkstoff zur Ermittlung des Vernetzungsgrades betrachten.
Die Zeitabhängigkeit des Kriechmoduls gibt offensichtlich Hinweise auf die komplizierten Vernetzungsvorgänge.
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Woebcken, W., Franken, H.W. (1978). Möglichkeiten zur Beurteilung des Vernetzungsgrades von kalthärtenden, ungesättigten Polyesterharzen im Hinblick auf das Langzeitverhalten unter statischer Belastung. In: Fischer, E.W., Müller, F.H., Bonart, R. (eds) Physik der Duroplaste und anderer Polymerer. Progress in Colloid & Polymer Science, vol 64. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/BFb0117500
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