Die astronomischen Prüfungen der allgemeinen Relativitätstheorie

Zusammenfassung

Wir haben die drei Hauptpunkte diskutiert, in denen die allgemeine Relativitätstheorie eine Bestätigung von den Astronomen erwartet. Mit Bestimmtheit kann man heute sagen: nirgends tritt ein offener Widerspruch mit den Beobachtungen zutage, vielmehr sprechen die Beobachtungen rein qualitativ überall für das Vorhandensein der von der Theorie vorausgesagten Effekte. Etwas anderes ist es mit der quantitativen Bestätigung der Theorie. Hier ist die Unsicherheit noch recht groß und künftige Beobachtungen müssen sie zu verringern suchen. Innerhalb der durch die mitteleren Fehler der Beobachtungen gezogenen Grenzen besteht auch quantitativ Ubereinstimmung zwischen Beobachtung und Theorie. Im einzelnen können zwar alle beobachteten Effekte auch anders erklärt werden. Doch darf man dabei eins nicht vergessen: bei allen derartigen Versuchen handelt es sich um Hypothesen, die ad hoc aufgestellt wurden, um einen vorhandenen Effekt zu erklären. Im Gegensatze dazu forderte Einstein aus theoretischen Überlegungen heraus die Drehung der Perihele der Planetenbahnen, die Rotverschiebung der Spektrallinien und die Lichtablenkung in Gravitationsfeldern und diese Effekte wurden teilweise erst auf Grund dieser theoretischen Forderungen gesucht und gefunden. Dieser Gesichtspunkt dürfte nicht unwesentlich sein bei der Entscheidung der Frange, ob gewisse empirische Ergebinsse im Sinne der allgemeinen Relativitätstheorie gedeutet werden dürfen oder ob man einer auf den Speziellen Fall zugeschnittenen besonderen Erklärung den Vorzug geben soll.