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In der deutschen Revolution

Die Neue Rheinische Zeitung • In Frankreich und der Schweiz

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Friedrich Engels
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Zusammenfassung

Wenn sich Friedrich Engels in der überschäumenden Kraft der Jahre zwischen zwanzig und dreißig bisweilen eine größere Unmittelbarkeit des Erlebens, als der Kampf mit der Feder ihm zu gewähren vermochte, gewünscht hatte, so erfüllte ihm diese Sehnsucht in reichstem Maße die deutsche Revolution. An bunten Abenteuern wie an tiefen, folgenreichen Erlebnissen beschenkte diese ihn mit einem vollgerüttelten Maß. Barrikadenkampf und Bürgerkrieg, sachliche Kollision und tragischer persönlicher Konflikt, Verhaftung und Ausweisung, Prozeß und Verfolgung, tiefe Enttäuschung nach jubelnder Hoffnung — durch alles hat sie ihn hindurchgeführt. Über dieses alles aber, das vielleicht einem Schwächeren die Flügel zum Sinken gebracht hätte, triumphierte die unanfechtbare Wurzelhaftigkeit seiner Natur und sein nicht zu erschütterndes Vertrauen auf die sieghafte Wahrheit seiner Geschichtsauffassung, die ihm über alle Niederlagen und Enttäuschungen der Stunde hinweg den dereinstigen Sieg des Kommunismus mit Sicherheit verhieß!

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Referenzen

  • Die wichtigste Quelle für dieses und das folgende Kapitel ist natürlich die Neue Rheinische Zeitung. Auch andere Kölnische Blätter wurden herangezogen. So der Wächter am Rhein (Kölner Stadtbibliothek). S. 289. Engels’ Ausweisung aus Frank» reich. Stephan Born behauptet in seinen Erinnerungen eines Achtundvierzigers, Leipzig 1898, S. 71, es habe sich bei dieser Ausweisung um folgendes gehandelt: Engels sei von dem ihm befreundeten deutschen Kunstmaler Ritter davon unterrichtet worden, daß ein französischer Graf sich von seiner Mätresse getrennt habe, ohne in irgendeiner Weise für sie zu sorgen. Diesem Grafen habe Engels gedroht, die ganze Sache in die Öffentlichkeit zu bringen, wenn er seine Menschenpflicht gegen die Verlassene nicht zu erfüllen gedenke. Der Graf habe hierauf eine Beschwerde an den Minister gerichtet und dieser habe Engels und Ritter ausgewiesen. Hat sich der Fall wirklich so verhalten, so ist eine Ähnlichkeit mit Lassalles Vorgehen in der Hatzfeldtschen Angelegenheit nicht zu verkennen. Eine Bestätigung von Borns Behauptungen findet sich sonst nicht. Im Moniteur hieß es u. a.: „Deux seuls étrangers, M. Engels, allemand et un de ses compatriotes ont été récemment expulsés de France; mais les causes qui ont motivé cette mesure de la part de l’autorité sont complètement étrangères à la politique.“ In der Sitzung der Brüsseler Demokratischen Gesellschaft vom 20. Februar antwortete Engels auf einen von der französischen Regierung im Moniteur Parisien vom 15. Februar veröffentlichten Artikel über seine Ausweisung. Die Pariser Zeitungen, die auf Engels’ Ausweisung sich beziehen, durchforschte für mich Fräulein Alix Guillain in Paris. Vgl. noch Le Consti-tutionnel 6 und 8. II, Patrie 14 II, National 9 und 14. II 1848. S. 292ff. Für die Wirkung der Pariser Februarrevolution in Brüssel benutzte ich Bertrand, a. a. O., sowie Akten des belgischen Ministeriums des Auswärtigen. Noch am 9. Februar hatte der Minister d’Hoffschmidt sich sehr sicher gefühlt. In einem Rundschreiben von diesem Tage an die belgischen Vertreter im Ausland hatte er Belgien als eines der ganz wenigen Länder Europas gerühmt, „que n’agite ou ne menace aucune commotion“ und stolz hinzugefügt: es gebe in Belgien weder eine radikale noch eine republikanische Partei. Die extremen Ideen verkörperten sich nur in einigen Persönlichkeiten ohne Einfluß, ohne gemeinsames Band, ohne Möglichkeit zu handeln. Als aber am 26. Februar um ein Uhr früh die Nachricht von der Pariser Revolution eintraf, bemächtigte sich doch der Minister wie des Königs große Erregung. Für die Vorgänge in Brüssel in diesen Tagen vgl. Engels’ Vorwort zu Wilhelm Wolff, Die Schlesische Milliarde, neu abgedruckt in Mehrings Ausgabe von Wolffs gesammelten Schriften, Stephan Born, a. a. O., S. 75ff. und 80ff., die Festnummer des Brüsseler Peuple zu Marxens 25. Todestag, Bertrand, Karl Marx à Bruxelles und schließlich M. E. G. A., Abt. I, Bd. 6. Engels hatte sich in Saint Josse am 25. August 1845 polizeilich angemeldet. Er wohnte dort Rue de l’Alliance 7, Marx im Nebenhause Nr. 5. Der Wortlaut des Beschlusses des von London nach Brüssel verlegten Zentralkomitees des Kommunistenbundes, dieses nach Paris weiter zu verlegen, findet sich in einer fehlerhaften französischen Abfassung im Geh. Staats-Archiv bei den Akten über Marx. S. 293. Die siebzehn Punkte des Kommunistenbundes sind aus der Berliner Zeitungshalle vom 5. April 1848 abgedruckt worden bei G. Lüders, Die demokratische Bewegung in Berlin im Oktober 1848, Berlin und Leipzig 1909. S. 295f. Die deutschen Arbeiter in Paris und die deutschen Legionen. Engels, Zur Geschichte des Bundes der Kommunisten, Vorwort zu Marx, Enthüllungen usw. S. 12ff. W.Liebknecht, Marx zum Gedächtnis, Nürnberg 1896, S. 33f. (Emma Herwegh), Zur Geschichte der deutschen demokratischen Legion aus Paris. Von einer Hochverräterin. Neu abgedruckt in dem von Marcel Herwegh herausgegebenen Sammelsurium: Briefe von und an Georg Herwegh 1848, München 1896, O. von Corvin-Wiersbitzki, Aus dem Leben eines Volkskämpfers, Amsterdam 1861, Bd. III Kap. I. Die Äußerungen Herweghs stehen in einem Brief an Joh. Jacoby (ungedruckt), der nicht datiert ist. „Ich kann den Parlamentstrab nicht einhalten“, heißt es dort, „und gehe meinen Sturmschritt weiter, ich mag die Republik nicht votieren lassen, sondern will sie zu machen suchen, sei’s auch im entferntesten Winkel Deutschlands. Einmal ein fait accompli, so nehmt Ihr sie doch alle an. Glückt’s nicht und kommt’s gar nicht zum Versuch, so geh’ ich hin, wo ich hergekommen, was ich auch tun würde, wenn’s glückte, denn von der deutschen Freiheit auch in einer Republik hab’ ich keine gar großen Begriffe. — Es geht mir mit der Republik wie mit den Frauen, ich liebe sie aus erster Hand, d. h. aus der Hand des Volks durch eine Revolution. Geht das nicht, nun so bin ich vielleicht auch nicht zu skrupulös, sie aus der Eurigen zu empfangen.“ Nach Sebastian Seiler, Das Komplott vom 13. Juni 1849 oder der letzte Sieg der Bourgeoisie in Frankreich, Hamburg 1850, S. 21 hätte Marx die deutschen Arbeiter aufgefordert, in Paris zu bleiben. S. 295ff. Die Stimmung in Deutschland, namentlich in der Rheinprovinz. Marx (Verf. Engels), Revolution und Konterrevolution in Deutschland, 2. Aufl. Stuttgart 1907. Czóbel, Zur Geschichte des Kommunistenbundes. Die Kölner Bundesgemeinde vor der Revolution. Archiv für Geschichte des Sozialismus XI 1925. Hans Stein, Der Kölner Arbeiterverein (1848–1849), 1921. J. Hansen, Mevissen I 512ff. Gottschalks Brief an Heß im Marx-Nachlaß, Dronkes Brief an die Zentralbehörde des Kommunistenbundes aus Coblenz, 5. Mai 1848 datiert (S.P.D.-Archiv), Bakunin an Annenkoff, Köln, 17. April 1848 in Michael Bakunins sozialpolitischem Briefwechsel etc. S. 9; Radowitz über die Gefahr einer kommunistischen Republik Fr. Meinecke, Radowitz und die deutsche Revolution S. 69. S. 299ff. Die Neue Rheinische Zeitung. Engels, Marx und die Neue Rheinische Zeitung 1848–49 im Socialdemokrat (Zürich), 13. März 1884; über die Zustände auf der Redaktion vgl. außer Engels ibid. Wilh. Liebknecht, Karl Marx zum Gedächtnis, S. 110. Über den Wirkungskreis der einzelnen Redakteure vgl. Engels’ Vorwort zu W. Wolff, Gesammelte Schriften S. 20. Daß Engels auch über innerpolitische Fragen schrieb, bezeugt ein Brief Lassalles an ihn, der ihn in seiner Angelegenheit auffordert, wieder einen Artikel zu schreiben. Am 14. Juli beantragte Engels in der Demokratischen Gesellschaft, in der Berliner Nationalversammlung den Abgeordneten D’ Ester „mit dem Schritt gegen die Beschränkung des Vereinigungsrechts der Officiere“ zu beauftragen. (Wächter am Rhein 17. Juli.) Über die Kölner Arbeiterpresse in den Revolutionsjahren vgl. A. Erdmann, Die Arbeiterpresse in den Revolutionsjahren 1848–49, Rheinische Zeitung 24. Juni 1913; dazu lagen mir noch vor ungedruckte Aufzeichnungen des früheren Reichstagsabgeordneten G. Schumacher. Eine gute zusammenfassende Darstellung der politischen Haltung der Neuen Rheinischen Zeitung bei Herrmann One ken, Lassalle, 4. Aufl. Stuttgart 1923. Über die Auslandspolitik der Neuen Rheinischen Zeitung war während der Kriegszeit eine sehr umfangreiche Literatur entstanden, die aber dem Historiker wenig bietet und auf die hier nicht eingegangen zu werden braucht. Die „historischen Irrtümer“ in Engels’ und Marxens damaliger Auffassung der politischen Geschichte beleuchtet von sozialdemokratischer Seite F. Mehring in seinem sorgfältigen Kommentar zu den Polenartikeln der Neuen Rheinischen Zeitung (Nachlaß etc. III, S. 18 ff.). Für die Wandlung in Engels’ Urteil über die polnische Frage vgl. Bd. II dieser Biographie passim.

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  • S. 309ff. Die Junischlacht. Engels’ Einleitung zu Marx, Die Klassenkämpfe in Frankreich. Dazu Marxens Darstellung selbst. Ferner Marx, Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, 2. Aufl. Hamburg 1869, S. 8f., 12, 35. Hauptsächlich natürlich auch hier Neue Rheinische Zeitung. Für Engels’ Anteil an den Artikeln über die Junischlacht: Engels an Schlüter 15. Mai 1885 (S. P. D.-Archiv). S. 313. Friedrich Wilhelm IV. an General von Pfuel 2. Oktober 1848 bei Stern, Geschichte Europas Bd. VII, S. 790, S. 313ff. Die Septemberkrisis. Neue Rheinische Zeitung, Carl Vogt, Mein Prozeß gegen die Allgemeine Zeitung, Genf 1859, S. 150. Dort Techows bekannter Brief vom 26. August 1850 über seine Londoner Unterhaltungen mit Marx und Engels. Ferner die Marx-Akten im Geheimen Staatsarchiv. Daß nach seiner Flucht im September ein Steckbrief „wegen Komplott“ gegen ihn erlassen wurde, behauptet Engels selbst im Vorwort zu Wilhelm Wolff etc. S. 21 f. Seine Personalakten auf dem Geh. Staats-Archiv, die über das im folgenden Jahre gegen ihn eingeleitete Verfahren „wegen Verbrechen gegen die Sicherheit des Staats“ Aufschlüsse geben, erwähnen davon nichts. Über Engels’ Schicksale in Brüssel vgl. den der dortigen Nation vom 7. Oktober entnommenen Bericht der Neuen Rheinischen Zeitung vom 14. Oktober. S. 317ff. Engels in Frankreich. Engels, Von Paris nach Bern, Neue Zeit XVII, Bd. 1. Engels’ Polemik gegen Thiers in Neue Rheinische Zeitung vom 14. Oktober. Wie abfällig auch sonst die deutsche Arbeiterpresse über Thiers urteilte, zeigen die Pariser Korrespondenzen in dem von Stephan Born redigierten Volk vom 20. und 22. Juli 1848. S. 320ff. Engels in der Schweiz. Die Briefe des Verwandten an Engels verdankte ich dem verstorbenen Eduard Bernstein, den im Text erwähnten Brief der Mutter, der vom 23. November aus Barmen datiert ist, sowie zahlreiche andere Familienbriefe dem ebenfalls seither verstorbenen Kommerzienrat Herrmann Engels in Engelskirchen. Über die Intrigen gegen Engels von Seiten der Pariser Mitglieder des Kommunistenbundes gaben Aufschluß die Briefe Ewerbecks an Heß, Berlin, 1. November und Köln, 14. November 1848, und Schabelitz an Heß, Basel, 25. November 1848, im Heß-Nachlaß auf dem Archiv der SPD. Der Arbeiterverein in Lausanne ernannte Engels am 8. Dezember zu seinem Vertreter für den Arbeiterkongreß in Bern, auf dem ein Zusammenschluß der Schweizer Arbeitervereine und deren Anknüpfung mit der Verbrüderung erfolgen sollte. Ein Brief A. Geberts aus Besançon an Engels vom 21. Dezember läßt erkennen, daß er dem Kongreß beigewohnt hat (SPD.-Archiv).

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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

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Mayer, G. (1934). In der deutschen Revolution. In: Friedrich Engels. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-7162-7_11

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