Zusammenfassung
Nicht nur Erkenntnisse müssen systematisiert und auf Grundelemente zurückgeführt werden, sondern auch Irrtümer. Nicht nur Verständnisse, sondern auch Missverständnisse. Und ich möchte mich der Aufgabe unterziehen, die Grundquellen vieler Missverständnisse in und um Spinoza aufzudecken. Man darf wohl sagen: kein Philosoph ist so missverstanden und missdeutet worden wie Spinoza. Für die einen ist er der grösste Theist und für die anderen der grösste Atheist, ein Materialist und Idealist, Prediger der höchsten Liebe und Verfechter des Machtgedankens (beinahe ein Vorgänger von Nietzsche in seiner Ablehnung des Mitleids), für Goethe — «Christianissimus» und für gar manchen Aufklärungsjuden, wie Rubin u.a. «Judaissimus», wahrhaftester Vertreter des Geistes des Judentums; Asket für die einen und Lebensbejäher für die anderen. Ist diese Vieldeutigkeit ein Zufall? Nein. Sie ist begründet. Der grosse Umfang der Missverständnisse in und um Spinoza bezieht sich auf zwei Grundbezirke, nämlich
-
(1)
auf das Leben und die Persönlichkeit Spinozas und
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(2)
auf das System Spinozas.
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Klatzkin, J. (1962). Der Missverstandene. In: Hessing, S. (eds) Spinoza. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-6639-5_11
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