Skip to main content

Die Lehre der Rechtsfunktionen bei Einigen Modernen Juristen

  • Chapter
Die Rechtsfunktionen

Zusammenfassung

Wie wir gesehen haben, bezweckt die Stufenlehre, eine Analyse vom Bau der Rechtsordnung zu geben, die in einer Reihe von Prozessen stufenweise erzeugt wird, wobei das in einem vorigen Verfahren Erzeugte der Angriffspunkt für das Verfahren auf folgender oder niederer Stufe ist. Nicht sosehr das Wesen des Erzeugten, als vielmehr das Wesen des Erzeugungsverfahrens mit Bezug auf die anzuwendende „höhere“ Norm wird bei der Stufentheorie besonders betont. Ihre Adepten lehren, dass auf jeder Stufe das Erzeugungsverfahren die gleichen Merkmale aufweist, was in dem Verhältnis des auf einer vorhergehenden Stufe Erzeugten zu dem auf darauffolgender Stufe Produzierten zum Ausdruck gelange; dieses Verhältnis sei stets gleichartig. Die Analyse jedes Verfahrens ergebe nämlich eine produzierende und eine reproduzierende Komponente.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 44.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Referenzen

  1. Siehe für die Punkte, welche die Lehre Duauits und die Kelsens miteinander gemein haben: George Tassic, Revue internationale de la théorie du droit.

    Google Scholar 

  2. Traité de droit constitutionnel, 2. Band, 3. Auflage (1928), S. 151.

    Google Scholar 

  3. a. a. O., S. 152.

    Google Scholar 

  4. Siehe J. Chakmont, La renaissance du droit naturel, 2. Auflage 1927, S. 194–203. G. Platon, Pour le droit naturel (A propos du livre de M. Haurion: Les principes du droit public), 1911.

    Google Scholar 

  5. Droit constitutionnel, S. 172.

    Google Scholar 

  6. Die vielfachen Widersprüche bei dem grossen französischen Juristen sind daraus zu erklären, dass u. E. seine Rechtslehre und seine Staatslehre keine Einheit bilden, sondern, jede von einem anderen Prinzip ausgehend, entwickelt werden. Seine Rechtslehre ist teils soziologischer, teils naturrechtlicher Art. Die Grundnorm (materieller Natur) seines Systems könnte man formulieren: Handle so wie es mit Bezug auf die soziale Solidarität oder Interdependenz geboten ist. Seine Staatslehre ist auf einem soziologischen Seinsfaktum basiert, nämlich dass das Gesellschaftsleben eine Differenzierung in einer Gruppe herrschender Stärkeren und einer Gruppe beherrschter Schwächeren aufweist.

    Google Scholar 

  7. a. a. O., S. 152.

    Google Scholar 

  8. Gibt folgender Passus hierüber vielleicht Aufklärung?: „Cependant, ce serait assurément une définition trop étroite des fonctions juridiques de l’Etat si Ton disait qu’elles n’apparaissent que lorsqu’il fait un acte ayant véritablement, d’après sa nature interne, le caractère d’actes juridiques. Très souvent sans doute les fonctions juridiques de l’Etat s’exercent au moyen d’actes ayant le caractère d’actes juridiques accomplis par les gouvernants ou par leurs agents. Mais, très souvent aussi, les gouvernants ou leurs agents accomplissent des actes qui n’ont point en eux-mêmes le caractère d’actes juridiques et qui cependant se rattachent aux fonctions juridiques de l’Etat, soit parce qu’ils sont l’exécution d’un acte juridique proprement dit, soit parce qu’ils préparent ou rendent possible un acte de cette nature.“ (a. a. O., S. 153). Dagegen erklärt Duguit auf S. 154 kategorisch: „En un mot, toutes les fois que l’Etat intervient en vue d’un service public, il exerce une fonction juridique.“

    Google Scholar 

  9. a. a. O., S. 156.

    Google Scholar 

  10. a. a. O., S. 157.

    Google Scholar 

  11. a. a. O., S. 165.

    Google Scholar 

  12. Siehe für diese Unterscheidung: Traité, Band I, 3. Auflage, 1927, S. 105 ff.

    Google Scholar 

  13. Traité, 1. Band 1927, S. 89 ff.

    Google Scholar 

  14. Traité, 2. Band, S. 167.

    Google Scholar 

  15. a. a. O., S. 172, gelegentlich einer Polemik mit Réné Capitant anlässlich seines Werkes: L’illicite I, l’Impératif juridique, 1928.

    Google Scholar 

  16. „Le tyran est celui qui prend des décisions individuelles en dehors des lois“, a. a. O., S. 173.

    Google Scholar 

  17. a. a. O., S. 172–173.

    Google Scholar 

  18. Traité II, S. 289.

    Google Scholar 

  19. Duguit ist sich dessen keineswegs bewusst. Im Gegenteil verwirft er nachdrücklich einen weiteren Begriff bei den Schriftstellern, die die Idee des Staatszweckes zum Ausgangspunkt nehmen: „Le critérium du but ne peut intervenir lorsqu’il s’agit de déterminer les fonctions juridiques de l’Etat.“ (a. a. O., S. 292).

    Google Scholar 

  20. a. a. O., S. 289.

    Google Scholar 

  21. a. a. O., S. 290.

    Google Scholar 

  22. a.a.O., S. 295/296, gelegentlich einer Kritik, betreffend Haurious Auffassungen.

    Google Scholar 

  23. a. a. O., S. 293 und S. 297.

    Google Scholar 

  24. a. a. O., S. 420.

    Google Scholar 

  25. a. a. O., S. 421.

    Google Scholar 

  26. a. a. O., S. 421.

    Google Scholar 

  27. a.a.O., S. 421/422.

    Google Scholar 

  28. a. a. O., S. 422.

    Google Scholar 

  29. a. a. O., S. 424.

    Google Scholar 

  30. a. a. O., S. 425.

    Google Scholar 

  31. a. a. O., S. 430.

    Google Scholar 

  32. a. a. O., S. 431.

    Google Scholar 

  33. a. a. O., S. 443.

    Google Scholar 

  34. a. a. O., S. 444. Duguit ist in diesem Punkte sehr schwankend. Bald hat die Feststellung eines Rechtszustandes, an und für sieh betrachtet, keinerlei juristische Bedeutung, d. h. sie führt keine Aenderung der Rechtsordnung herbei, bald ist sie acte-condition, folglich Rechtsakt.

    Google Scholar 

  35. Z. B. das Verweigern oder Erteilen einer Jagderlaubnis, die Vollstreckbarerklärung der Steuerliste, usw.

    Google Scholar 

  36. Les principes généraux du droit administratif, 1. Band, 3. Auflage 1925, S. 7.

    Google Scholar 

  37. a. a. O., S. 8.

    Google Scholar 

  38. a. a. O., S. 8.

    Google Scholar 

  39. a. a. O., S. 53 Fussnote.

    Google Scholar 

  40. a. a. O., S. 48 ff. und Revue du droit public, 1909, S. 667 ff. „L’acte juridictionnel et la classification des recours contentieux.“

    Google Scholar 

  41. a. a. O., S. 52.

    Google Scholar 

  42. Grosse Uebereinstimmung mit Jèzes Lehre zeigen die Auflassungen Dr. Edm. Bernatziks (Rechtsprechung und materielle Rechtskraft, 1886, § 7, S. 63 ff.): „Sie (die Kriterien der Rechtsprechung) liegen nicht darin, dass eine Sache nicht im technischen Ermessen der Behörde liegt; nicht darin, dass die Judikatur von einem ‚Gerichte‘ oder einem Verwaltungs- ‚ Gerichte‘, oder von einer durch besondere gesetzliche Garantien unabhängig gestellten Behörde ausgeht; sie liegen aber auch nicht in der Streitentscheidung, noch auch darin, dass sich mehrere Beteiligte gegenüberstehen oder dass es sich um die Sanirung einer Rechtsverletzung handle.“

    Google Scholar 

  43. „Rechtsprechung ist jede nach abstrakt geregelten Verfahren seitens eines von der Rechtsordnung dazu beauftragten behördlichen Organes vor sich gehende Erklärung, mit welcher die beabsichtigte Feststellung eines konkreten Rechtsverhältnisses zum Ausdruck gebracht wird.“ (S. 64.)

    Google Scholar 

  44. L. Pitamic, Zur Lehre von der richterlichen Funktion, Kelsens Festschrift 1931, S. 295–308.

    Google Scholar 

  45. Siehe auch Fritz Schreier, Die Interpretation der Gesetze und Rechtsgeschäfte, 1927, S. 1–9.

    Google Scholar 

  46. a. a. O., S. 296.

    Google Scholar 

  47. a. a. O., S. 297. Offenbar meint der Autor hier nicht die individuelle Intention des Rechtsanwenders, sondern den objektiven, sozialen Zweck des Institutes des Feststellungsurteils.

    Google Scholar 

  48. a. a. O., S. 297.

    Google Scholar 

  49. Pitamic stellt es dar, alsob die übliche Unterscheidung zwischen Justiz und Verwaltung an erster Stelle auf einen organisatorischen Unterschied zwischen den diese Funktionen ausübenden Organen zurückzuführen wäre. Von der Frage abgesehen, ob eine auf wesentlich juristischer Grundlage basierte Unterscheidung auf organisatorischer Grundlage, wo ja die Organqualität nichts anderes ist als das mit Rechtsfunktionen Bekleidetsein, überhaupt möglich ist, kommt es uns vor, dass auf jeden Fall hier das von Pitamic gemeinte Unterscheidungskriterium evident funktioneller Natur ist. Justiz würde sich durch das konstante Vorhandensein einer Erzeugungsregel bestimmten Inhalts von Verwaltung unterscheiden. S. E. muss bei der Erzeugung der Norm die Uebereinstimmung mit einer gewissen anderen Erzeugungsregel (den sogenannten materiellrechtlichen Regeln) ausdrücklich konstatiert und begründet werden, während eines und das andre aus einer schriftlichen Urkunde hervorgehen muss. Die in einem Justizprozesse erzeugte Norm würde also stets durch eine sogenannte formellrechtliche Erzeugungsregel konstanten Inhalts bedingt.

    Google Scholar 

  50. Adolf Merkl, Allgemeines Verwaltungsrecht, 1927.

    Google Scholar 

  51. a. a. O., S. 37.

    Google Scholar 

  52. a. a. O., S. 37.

    Google Scholar 

  53. a. a. O., S. 37.

    Google Scholar 

  54. a. a. O., S. 38.

    Google Scholar 

  55. a.a.O., S. 39/40.

    Google Scholar 

  56. a. a. O., S. 40.

    Google Scholar 

  57. a. a. O., S. 42.

    Google Scholar 

  58. a. a. O., S. 42.

    Google Scholar 

  59. a. a. O., S. 293: „Es handelt sich hierbei nicht etwa darum, in freier wissenschaftlicher Begriffsbildung den begriffsökonomisch zweckmassigsten und heuristisch wertvollsten Staatsbegriff zu finden, sondern den Sinn aufzudecken, der dem wissenschaftlichen und dem in diesem Fall annähernd übereinstimmenden gemeinen Sprachgebrauch bewusst oder unbewusst beim Gebrauche des Wortes Staat zugrunde gelegt wird.“

    Google Scholar 

  60. a. a O, S. 295: „ .....es handelt sich . . . darum die konstituierenden Merkmale des dem herrschenden Sprachgebrauche zugrunde liegenden Staatsbegriffes aufzudecken.“

    Google Scholar 

  61. a. a. O., S. 299.

    Google Scholar 

  62. a. a. O., S. 299.

    Google Scholar 

  63. Allgemeine Staatslehre, §§ 33–37.

    Google Scholar 

  64. Siehe Allgemeine Staatslehre, S. 238, und insbesondere „Justiz und Verwaltung“, 1929.

    Google Scholar 

  65. Adolf Merkl, Allgemeines Verwaltungsrecht, S. 148.

    Google Scholar 

  66. Darüber, dass bei der Reihe von Justizinstanzen der sogenannte niedere Akt die höhere bedingt, so dass die Prozesshierarchie hier in einer Richtung verläuft, die der als gewöhnlich geltenden entgegengesetzt ist, siehe man Merkl, Rechtskraft, S. 215, und Prolegomena, S. 278–279.

    Google Scholar 

  67. Justiz und Verwaltung, S. 7.

    Google Scholar 

  68. Justiz und Verwaltung, S. 21. Siehe auch a. a. 0., § 25: „Man wird sie, die sowohl die Tätigkeit von sogenannten Gerichten wie von sogenannten Verwaltungsbehörden umfasst, um so eher als mittelbare Staats-Verwaltung bezeichnen können — Verwaltung in einem weiteren Sinne des Wortes genommen — als zwischen der schon jetzt als Verwaltung bezeichneten Staatstätigkeit und der sogenannten Gerichtbarkeit kein wesentlicher Unterschied, sondern wesentlich Funktionsgleichheit besteht. Diese Tatsache muss sich früher oder später auch organisatorisch ausdrücken dadurch, dass der Apparat von Behörden, der mit einer wesentlich gleichen Funktion der mittelbaren Staatsverwaltung in weiterem Sinne betraut wird, zu einer inneren Einheit zusammengefasst wird, wodurch z. B. der sinnlose Dualismus und die sehr bedenkliche Konkurrenz von ordentlicher und Verwaltungsgerichtbarkeit beseitigt würde.“

    Google Scholar 

  69. a. a. O., S. 7.

    Google Scholar 

  70. Justiz und Verwaltung, S. 7. Allgemeine Staatslehre, S. 238.

    Google Scholar 

  71. J. u. V., S. 22, Allg. Staatslehre, S. 239.

    Google Scholar 

  72. Allgemeines Verwaltungsreeht, S. 300.

    Google Scholar 

  73. a. a. O., S. 301.

    Google Scholar 

  74. Auf S. 173 seines Allgemeinen Verwaltungsrechtes sagt Merkl, dass die Verwaltungsfunktionen teils zur rechtsetzenden Ausführung, teils zur reinen Ausführung gehören. Diejenigen Verwaltungsakte, denen die rechtsetzenden Elemente fehlen, wären teils Agenden, Vollstreckungsakte und sonstige manipulative Verrichtungen der „behördlichen Verwaltung“, teils „wirtschaftliche und kulturelle Funktionen ohne jeden obrigkeitlichen Charakter“. Man fragt sich hierbei: weswegen sind diese letztgenannten Funktionen denn eigentlich Verwaltungsfunktionen?

    Google Scholar 

  75. a. a. O., S. 301.

    Google Scholar 

  76. Allgemeine Verwaltungslehre, S 301.

    Google Scholar 

  77. Auch G. Tassitch meint „que Kelsen, malgré son sens critique aigue, n’a pu établir la notion de l’administration matériellement conçue“. (Revue internationale de la théorie du droit, II, S. 40.)

    Google Scholar 

  78. Doch halte man sich dabei vor Augen, dass diese besondere Qualifikation nicht rechtsinhaltlicher, sondern soziologischer Natur ist.

    Google Scholar 

  79. Adolf Merkl, Allgemeines Verwaltungsrecht, S. 304.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Additional information

Besonderer Hinweis

Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1932 Springer Science+Business Media Dordrecht

About this chapter

Cite this chapter

van Praag, M.M. (1932). Die Lehre der Rechtsfunktionen bei Einigen Modernen Juristen. In: Die Rechtsfunktionen. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-4928-2_9

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-017-4928-2_9

  • Publisher Name: Springer, Dordrecht

  • Print ISBN: 978-94-017-4649-6

  • Online ISBN: 978-94-017-4928-2

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics