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Abstract

The twenty-four entries (numbers 90–114) concerning the empirical basis of the doctrine of eternal recurrence, found in the notes from the period of The Gay Science, are grouped under the heading “Presentation and Foundation of the Doctrine.”1 The remaining seventeen entries under “The Eternal Recurrence,” (numbers 115–132) are incorporated under the title “Effect of the Doctrine upon Mankind.”2 It is the problematic posed by the latter title which was explored in The Gay Science and subsequent works.

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References

  1. GO A Nachlass XII, 51–63.

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  2. Ibid., 63–69.

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  3. Ibid., 65: “Wenn die Kreis-Wiederholung auch nur eine Wahrscheinlichkeit oder Möglichkeit ist, auch der Gedanke einer Möglichkeit kann uns erschüttern und umgestalten, nicht nur Empfindungen oder bestimmte Erwartungen! Wie hat die Möglichkeit der ewigen Verdammnis gewirkt.”

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  4. The “metaphysical” dimension will be dealt with later.

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  5. GOA Nachlass XII, 64: “Meine Lehre sagt: so leben, dass du wünschen musst, wieder zu leben, ist die Aufgabe, — du wirst es jedenfalls!”

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  6. Kleinoktavausgabe (GOA) VI Die Fröhliche Wissenschaft 291–292: “Wie, wenn dir eines Tages oder Nachts ein Dämon in deine einsamste Einsamkeit nachschliche und dir sagte: ‘Dieses Leben, wie du es jetzt lebst und gelebt hast, wirst du noch ein Mal und unzählige Male leben müssen; und es wird nichts Neues daran sein, sondern jeder Schmerz und jede Lust und jeder Gedanke und Seufzer und alles unsaglich Kleine und Grosse deines Lebens muss dir wieder kommen, und Alles in derselben Reihe und Folge — und ebenso diese Spinne und dieses Mondlicht zwischen den Bäumen, und ebenso dieser Augenblick und ich selber. Die ewige Sanduhr des Daseins wird immer wieder umgedreht — und du mit ihr, Stäubchen vom Staube!’ Würdest du dich nicht niederwerfen und mit den Zähnen knirschen und den Dämon verfluchen, der so redete? Oder hast du einmal einen ungeheuren Augenblick erlebt, wo du ihm antworten würdest: ‘du bist ein Gott und nie hörte ich Göttlicheres!’ Wenn jener Gedanke über dich Gewalt bekäme, er würde dich, wie du bist, verwandeln und vielleicht zermal men; die Frage bei Allem und Jedem: ‘willst du dies noch ein Mal und noch unzählige Male?’ würde als das grösste Schwergewicht auf deinem Handeln liegen! Oder wie müsstest du dir selber und dem Leben gut werden, um nach Nichts mehr zu verlangen als nach dieser letzten ewigen Bestätigung und Besiegelung?”

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  7. Karl Jaspers, Nietzsche: Einführung in das Verständnis seines Philosophie rens (Berlin: De Gruyter, 1950), p. 361.

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  8. Ibid., p. 354.

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  9. Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr des Gleichen (Stuttgart: Kohlhammer, 1956), p. 91.

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  10. Foremost among those whose general perspective Löwith shares, despite variations in emphasis, are: Georg Simmel, Schopenhauer und Nietzsche (Leip zig: Dunker & Humblot, 1907), Hans Vaihinger, Die Philosophie Als-Ob (Berlin: Reuther & Reichard, 1902), and Oscar Ewald, Nietzsches Lehre in ihren Grund begriffen: Die Ewige Wiederkunft des Gleichen und der Sinn des Übermenschen(Berlin: Hofmann, 1903).

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  11. GOA VIII Die Götzendämmerung, 82.

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  12. Ibid.

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  13. Ibid. “Wie die ‘wahre Welt’ endlich zur Fabel wurde / Geschichte eines Irrthums / 1. Die wahre Welt, erreichbar für den Weisen, den Frommen, / den Tugendhaften — er lebt in ihr, er ist sie. / (Älteste Form der Idee, relativ klug, simpel / überzeugend. Umschreibung des Satzes ‘ich, Plato, / bin die Wahr heit’.) / Die Wahre Welt, unerreichbar für jetzt, aber versprochen / für den Weisen, den Frommen, den Tugendhaften (‘für den / Sünder, der Busse thut’) / (Fortschritt der Idee: sie wird feiner, verfänglicher, unfasslicher, — sie wird Weib, sie wird christlich...) / 3. Die wahre Welt, unerreichbar, unbeweisbar, / unversprechbar, aber schon als gedacht ein Trost, / eine Verpflichtung, ein Im perativ. / (Die alte Sonne im Grunde, aber durch Nebel / und Skepsis hindurch; die Idee sublim geworden, / bleich, nordisch, königsbergisch.) / 4. Die wahre Welt — unerreichbar? Jedenfalls unerreicht. / Und als unerreicht auch unbe kannt. Folglich auch nicht / tröstend, erlösend, verpflichtend . . . / (Grauer Morgen. Erstes Gähnen der Vernunft. / Hahnenschrei des Positivismus,) / 5. Die ‘wahre Welt’ — eine Idee, die zu Nichts mehr / nütz ist, nicht einmal mehr ver pflichtend, — eine / unnütz, eine überflüssig gewordene Idee, / folglich eine widerlegte Idee: schaffen wir sie ab! / (Heller Tag; Frühstück; Rückkehr des bon sens / und der Heiterkeit; Schamröthe Platos; Teufelslärm / aller freien Geister.) / 6. Die wahre Welt haben wir abgeschafft: welche / Welt blieb übrig? die scheinbare vielleicht? ... / Aber nein! mit der wahren Welt haben wir auch / die scheinbare abgeschafft! (Mittag; Augenblick des kürzesten Schattens; / Ende des längsten Irrthums; Höhepunkt / der Menschheit; INCIPIT ZARATHUSTRA.)”

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  14. Ibid. Cf. also GOA VI Also Sprach Zarathustra. “Von den Hinterweltlern” 46–49; “Von der Selbst-Überwindung” 165–170.

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  15. GOA Nachlass XVI, 101: “Dem V/erden den Charakter des Seins aufzuprägen — das ist der höchste Wille zur Macht.”

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  16. GOA Nachlass XII, 48: “Die letzte Wahrheit vom Fluss der Dinge verträgt die Einverleibung nicht, unsere Organe (zum Leben) sind auf den Irrtum eingerichtet.”

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  17. GOA VIII Die Götzendämmerung, 82.

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  18. Ibid.

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  19. Ibid.

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  20. Ibid.

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  21. GOA VI Die Fröhliche Wissenschaft, 189–190: “Der tolle Mensch: Habt ihr nicht von jenem tollen Menschen gehört, der am hellen Vormittag eine Laterne anzündete, auf den Markt lief und unaufhörlich schrie: ‘Ich suche Gott! Ich suche Gott!’ — Da gerade dort viele von denen zusammen standen, welche nicht an Gott glaubten, so erregte er ein grosses Gelächter. Ist er denn verloren gegangen? sagte der Eine. Hat er sich verlaufen wie ein Kind? sagte der andere. Oder hält er sich versteckt? Fürchtet er sich vor uns? Ist er zu Schiff gegangen? ausgewandert? — so schrieen und lachten sie durcheinander. Der tolle Mensch sprang mitten unter sie und durchbohrte sie mit seinen Blicken. ‘Wohin ist Gott? rief er, ich will es euch sagen! Wir haben ihn getödtet — ihr und ich! Wir alle sind seine Mörder! Aber wie haben wir dies gemacht? Wie vermochten wir das Meer auszutrinken? Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Wat thaten wir, als wir diese Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Wohin bewegen wir uns? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, vorwärts, nach allen Seiten? Giebt es noch ein Oben und ein Unten? Irren wir nich durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht? Müssen nicht Laternen am frühen Vormittage angezündet werden? Hören wir noch nichts von dem Lärm der Todtengräber, welche Gott begraben? Riechen wir noch nichts von der Göttlichen Verwesung? — auch Götter verwesen! Gott ist todt! Gott bleibt todt! Und wir haben ihn getödtet! Wie trösten wir uns, die Mörder aller Mörder? Das Heiligste und Mächtigste, was die Welt bisher besass, es ist unter unsern Messern verblutet — wer wischt dies Blut von uns ab? Mit welchem Wasser könnten wir uns reinigen? Welche Sühnenfeiern, welche heüige Spiele werden wir erfinden müssen? Ist nicht die Grösse dieser That zu gross für uns? Müssen wir nicht selber zu Göttern werden, um nur ihrer würdig zu erscheinen? Es gab nie eine grössere That — und wer nur immer nach uns geboren wird, gehört um dieser That willen in eine höhere Geschichte, als alle Geschichte bisher war! — Hier schwieg der tolle Mensch und sah wieder seine Zuhörer an: auch sie schwiegen und blickten befremdet auf ihn. Endlich warf er seine Laterne auf den Boden, dass sie in Stücke brach und erlosch, Ten komme zu früh, sagte er dann, ich bin noch nicht an der Zeit. Dies ungeheure Ereigniss ist noch unterwegs und wandert — es ist noch nicht bis zu den Ohren der Menschen gedrungen. Blitz und Donner brauchen Zeit, das Licht der Gestirne braucht Zeit, Thaten brauchen Zeit, auch nach dem sie gethan sind, um gesehen und gehört zu werden. Diese That ist ihnen immer noch ferner als die fernsten Gestirne — und doch haben sie dieselbe gethan! ...”

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  22. GOA VI Also Sprach Zarathustra, “Von den drei Verwandlungen” 33–37.

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  23. GOA I.

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  24. GOA XV Ecce Homo, 85: “6000 Fuss jenseits von Mensch und Zeit.”

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  25. GOA Nachlass XII, 239: “Heraklit, in dessen Nähe mir wärmer, mir wohler zumute wird als irgendwo sonst...”

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  26. XV Ecce Homo, 65: “Die Lehre von der ‘ewigen Wiederkunft,’ das heisst vom unbedingten und unendlich wiederholten Kreislauf aller Dinge... diese Lehre Zarathustras könnte zuletzt auch schon von Heraklit gelehrt worden sein. Zum mindistens hat die Stoa, die fast alle ihre grundsätzlichen Vorstellungen von Heraklit geerbt hat, Spuren davon.”

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  27. Diogenes Laertius, Bk. 4, 9, 8–12 in Milton C. Nahm, Selections from Early Greek Philosophy (New York: Appleton-Century-Crofts, 1934), p. 96.

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  28. GOA Nachlass, XV, Ecce Homo, 65.

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  29. Milton C. Nahm, Selections from Early Greek Philosophy (New York: Appleton-Century-Crofts, 1934), p. 90. Cf. G. S. Kirk and J. E. Raven, The Presocratic Philosophers (Cambridge University Press, 1960), p. 199: “This world order (the same of all) did none of gods or men make, but it always was and is and shall be: an everlasting fire, kindling in measures and going out in measures.”

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  30. Milton C. Nahm, Selections from Early Greek Philosophy (New York: Appleton-Century-Crofts, 1934), p. 90.

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  31. Ibid., fragment 21, p. 90.

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  32. Ibid., fragment 69, p. 92.

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  33. Ibid., fragment 46, p. 91.

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  34. Ibid., fragment 45, p. 91.

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  35. Ibid., fragment 59, p. 92.

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  36. Ibid., fragment 57, p. 92.

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  37. Ibid., fragment 78, p. 93.

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  38. Ibid., fragment 67, p. 92.

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  39. Ibid., fragments 41–42, p. 91.

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  40. Ibid., fragment 81, p. 93.

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  41. Ibid., fragment 36, p. 91.

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  42. Ibid., fragment 63, p. 92.

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  43. Ibid., fragment 77, p. 93.

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  44. Ibid., fragments 74–76, p. 93.

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  45. Ibid., fragment 68, p. 92.

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  46. Ibid., fragment 72, p. 92.

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  47. Ibid., fragment 73, p. 92–93.

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  48. Ibid., fragment 3, p. 89.

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  49. Ibid., fragment 13, p. 89.

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  50. GOA VIII, Die Götzendämmerung, 78: “Ich nehme mit hoher Ehrer bietung, den Namen Heraklits beiseite. Wenn das andre Philosophen-Volk das Zeugnis der Sinne verwarf, weil dieselben Vielheit und Veränderung zeigten, verwarf er deren Zeugnis, weil sie die Dinge zeigten, als ob sie Dauer und Ein heit hätten. Auch Heraklit tat den Sinnen unrecht. Dieselben lügen weder in der Art, wie die Eleaten es glaubten, noch wie er es glaubte — sie lügen überhaupt nicht. Was wir aus ihrem Zeugnis machen, das legt erst die Lüge hinein, zum Beispiel die Lüge der Einheit, die Lüge der Dinglichkeit, der Substanz, der Dauer... Die ‘Vernunft’ ist die Ursache, dass wir das Zeugnis der Sinne fälschen. Sofern die Sinne das Werden, das Vergehen, den Wechsel zeigen, lügen sie nicht... Aber damit wird Heraklit ewig recht behalten, dass das Sein eine leere Fiktion ist. Die ‘scheinbare’ Welt ist die einzige: die ‘wahre Welt’ ist nur hinzugelogen.

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  51. Milton C. Nahm, Selections from Early Greek Philosophy (New York: Appleton-Century-Crofts, 1934) fragment 130b, p. 96.

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  52. Gordon H. Clark, Selections from Hellenistic Philosophy (New York: Appleton-Century-Crofts, 1940), p. 68.

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  53. Frederick Copleston, S. J., A History of Philosophy, vol. I (London: Burns and Oates Ltd., 1966), p. 389.

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  54. Ibid., p. 389.

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  55. Gordon H. Clark, Selections from Hellenistic Philosophy (New York: Appleton-Century-Crofts, 1940), p. 101.

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  56. Ibid., pp. 101–102.

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  57. Wilhelm Windelband, A History of Philosophy, vol. I (Harper Torchbook: Harper and Row, 1958), p. 168.

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  58. Karl Schlechta, editor, Werke in Drei Bänden (Carl Hanser Verlag: Mün chen, 1955), vol. II, “Jenseits von Gut und Böse,” p. 573: “Und gesetzt, euer Imperativ ‘gemäss der Natur leben’ bedeutet im Grunde so viel als ‘gemäss dem Leben leben’ — wie könntet ihr’s denn nichtl Wozu ein Prinzip aus dem Machen, was ihr selbst seid und sein müsst?”

    Google Scholar 

  59. Ibid., p. 573: “Euer Stolz will der Natur, sogar der Natur, eure Moral, eure Ideal vorschreiben und einverleiben, ihr verlangt, dass sie ‘der Stoa gemäss’ Natur sei, und möchtet alles Dasein nur nach eurem eignen Bilde Dasein machen — als eine ungeheure ewige Verherrlichung und Verallgemeinerung des Stoizismus ! Mit aller eurer Liebe zur Wahrheit zwingt ihr euch so lange, so beharrlich, so hypnotisch-starr, die Natur falsch, nämlich stoisch zu sehn ...”

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  60. Ibid., Die Fröhliche Wissenschaft, p. 189: “Was haben die Moralprediger vom inneren ‘Elend’ der bösen Menschen phantasiert! Was haben sie gar vom Unglücke der leidenschaftlichen Menschen uns vorgelogen! ja, lügen ist hier das rechte Wort: sie haben um das überreiche Glück dieser Art von Menschen recht wohl gewusst, aber es totgeschwiegen, weil es eine Wiederlegung ihrer Theorie war, nach der alles Glück erst mit der Vernichtung der Leidenschaft und dem Schweigen des Willens entsteht ! Und was zuletzt das Rezept aller dieser Seelen-Ärzte betrifft und ihre Anpreisung einer harten radikalen Kur, so ist es erlaubt zu fragen: ist dieses unser Leben wirklich schmerzhaft und lästig genug, um mit Vorteil eine stoische Lebensweise und Versteinerung dagegen einzutauschen? Wir befinden uns nicht schlecht genug, um uns auf stoische Art schlecht befinden zu müssen!”

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  61. GOA Nachlass XV, Ecce Homo, 65: “‘Das Jasagen zum Leben selbst noch in seinen fremdesten und härtesten Problemen; der Wille zum Leben, im Opfer seiner höchsten Typen der eignen Unerschöpflichkeit frohwerdend — das nannte ich dionysisch, das verstand ich als Brücke zur Psychologie des tragischen Dichters. Nicht um von Schrecken und Mitleiden loszukommen, nicht um sich von einem gefährlichen Affekt durch eine vehemente Entladung zu reinigen — so missverstand es Aristoteles -: sondern um, über Schrecken und Mitleiden hinaus, die ewige Lust des Werdens selbst zu Sein — jene Lust, die auch noch die Lust am Vernichten in sich schliesst...’ In diesem Sinne habe ich das Recht, mich selber als den ersten tragischen Philosophen zu verstehen — das heisst den äusserten Gegensatz und Antipoden eines pessimistischen Phüosophen. Vor mir gibt es diese Umsetzung des dionysischen in ein philosophisches Pathos nicht: es fehlt die tragische Weisheit — ich habe vergebens nach Anzeichen davon selbst bei den grossen Griechen der Philosophie, denen der zwei Jahrhunderte vor Sokrates, gesucht. Ein Zweifel blieb mir zurück bei Heraklit, in dessen Nähe überhaupt mir wärmer, mir wohler zumute wird als irgendwo sonst. Die Bejahung des Vergehens und Vernichtens, das Entscheidende in einer dionysischen Philosophie, das Jasagen zu Gegensatz und Krieg, das Werden, mit radikaler Ablehnung auch selbst des Begriffs ‘Sein’ — darin muss ich unter allen Umständen das mir Verwandteste anerkennen, was bisher gedacht worden ist. Die Lehre von der ‘ewigen Wiederkunft,’ das heisst vom unbedingten und unendlich wiederholten Kreislauf aller Dinge — diese Lehre Zarathustras könnte zuletzt auch schon von Heraklit gelehrt worden sein. Zum mindestens hat die Stoa, die fast alle ihre grundsätzlichen Vorstellungen von Heraklit geerbt hat, Spuren davon.”

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  62. GO A VI, Also Sprach Zarathustra, 469: “Sagtet ihr jemals Ja zu einer Lust? Oh, meine Freunde, so sagtet ihr Ja auch zu allem Wehe. Alle Dinge sind Ver kettet ... wolltet ihr jemals Ein Mal zweimal... so wolltet ihr alles zurück.”

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  63. Ibid., 470: “Alle Lust will aller Dinge Ewigkeit.”

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  64. GOA Nachlass, XII, 60: “Die ewige Wiederkunft aller Dinge entbehrt jedes Zieles und Zweckes: Hüten wir uns, diesem Kreislauf ein Streben, ein Ziel beizulegen.”

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  65. GOA Nachlass, XIII, 101: “Wir haben den Begriff Ziel erfunden: in der Realität fehlt der Zweck.”

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  66. GOA Nachlass, XVI, 101: “Das alles wiederkehrt, ist die extremste An näherung einer Welt des Werdens an die des Seins.”

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  67. GOA Nachlass, XII, 64: “Meine Lehre sagt: so leben, dass du wünschen musst, wieder zu leben, ist die Aufgabe ...”

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  68. Löwith, Simmel, Vaihinger, Oehler; in fact, the vast majority of Nietzsche critics.

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  69. GOA VI, Also Sprach Zarathustra, 322: “Ich komme wieder, — nicht zu einen neuem Leben oder besseren Leben oder ähnlichen Leben: ich komme ewig wieder zu diesem gleichen und selbigen Leben.”

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  70. GOA Nachlass, XII, 64: “Meine Lehre sagt: so leben, dass du wünschen musst, wieder zu leben, ist die Aufgabe — du wirst es jedenfallsl!”

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  71. Ibid., 323: “Bevor das Schicksal uns trifft, soll man es führen... hat es uns aber getroffen, so soll man es zu lieben suchen.”

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  72. GOA Vin, Die Götzendämmerung, 115: “Das Notwendige verletzt mich nicht; amor fati ist meine innerste Natur.”

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  73. GOA Nachlass, XII, 141: “Ja! Ich will nur das noch lieben, was notwendig ist! Ja! amor fati sei meine letzte Liebe!”

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  74. GOA Nachlass, XVI, 383: “Höchster Zustand, den ein Philosoph erreichen kann: dionysisch zum Dasein stehen -: meine Formel dafür ist amor fati.”

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  75. GOA Nachlass, XVI, 321: “Die Lehre der ewigen Wiederkehr als Hammer in der Hand der Mächtigsten Menschen.”

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  76. GOA, VI, Die Fröhliche Wissenschaft, 291: “willst du dies noch ein Mal und noch unzählige Male?"

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  77. GOA Nachlass, XVI, 279: “Eine Lehre, stark genug, um züchten zu werken: stärkend für die Starken, lähmend und zerbrechend für die Weltmüden.”

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  78. Karl Schlechta (ed.) Werke in Drei Bänden (Carl Hanser Verlag: München, 1955), vol. I, p. 15: “Diese Ganze Artisten-Metaphysik mag man willkürlich, müssing, phantastisch nennen ... das Wesentliche daran ist, dass sie bereits einen Geist verräth, der sich einmal auf jede Gefahr hin die moralische Ausdeutung und Bedeutsamkeit des Daseins zur Wehre setzen wird... hier kündigt sich, vielleicht zum ersten Male, ein Pessimismus ‘jenseits von Gut und Böse’ an.”

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Magnus, B. (1970). Nietzsche’s Existential Imperative. In: Heidegger’s Metahistory of Philosophy: Amor Fati, Being and Truth. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-4879-7_3

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