Skip to main content

Die Kritik als Beichte und als Vorrevolutionäre Praxis

  • Chapter
Marx und die Verwirklichung der Philosophie
  • 50 Accesses

Zusammenfassung

Wie aus den Grundüberlegungen zur Philosophie des Selbstbewusstseins hervorging, war zu viel Unklares vorausgesetzt, als dass sie nicht zur Revision gedrängt hätten. Die Jahre von 1842 bis 1845 bringen Marx reiche Früchte ein. Es ist die Zeit, die seine Redaktorschaft an der „Rheinischen Zeitung“, seine Studienzeit in Kreuznach, die Exilsaufenthalte in Paris und Brüssel, die Freundschaft mit Engels und die Brüche mit Bruno Bauer und Ludwig Feuerbach umfasst. Auch die Freundschaften mit Arnold Ruge und Moses Hess erreichen ihren Höhepunkt und ihr Ende. Alles, was in dieser Zeit geschrieben wurde, zeugt von einem titanischen Suchen. Vieles, was nicht als kleine Schrift in den „Deutsch-Französischen Jahrbüchern“ erschien, blieb Fragment. Es ist nun das Eigenartige, dass wir philosophisch am meisten auf diese Zeit der Entwürfe zurückgreifen müssen. Auch wir kommen nicht darum herum, den 1844 in Paris verfassten Manuskripten eine grosse Bedeutung beizumessen und sie ausführlich zu diskutieren. In ihnen zeigt sich das tiefe Eindringen in die Hegeische Philosophie, aber auch das Ringen um ihre Umdeutung in eine Lehre der Wirklichkeit. Dazu hat ihm Ludwig Feuerbach den Weg gewiesen. Den Abschluss dieser Periode bildet die mit Friedrich Engels und wahrscheinlich noch mit Moses Hess verfasste „Deutsche Ideologie“ von 1846. In dieser umfassenden Kritik zeigt sich ein neues Immanenz-Medium, das eine neue Stufe der Konkretisierung des Marxschens Ansatzes bescheinigt.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literature

  1. Friedrich Engels, Der Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats. Im Anschluss an Lewis H. Morgan’s Forschungen, Hottingen-Zürich 1884, MEW 21 S. 30 f. Engels schildert die Unterstufe der Wildheit wie folgt: „Kindheit des Menschen, das, wenigstens teilweise, auf Bäumen lebend, wodurch allein sein Fortbestehn gegenüber grossen Raubtieren erklärlich, noch in seinen ursprünglichen Sitzen, tropischen oder subtropischen Wäldern sich aufhielt. Früchte, Nüsse, Wurzeln dienten zur Nahrung; die Ausbildung artikulierter Sprache ist Hauptergebnis der Zeit. Von allen Völkern, die innerhalb der geschichtlichen Periode bekannt geworden sind, gehörte kein einziges mehr diesem Urzustand an. So lange Jahrtausende er auch gedauert haben mag, so wenig können wir ihn aus direkten Zeugnissen beweisen; aber die Abstammung des Menschen aus dem Tierreich einmal zugegeben, wird die Annahme dieses Uebergangs unumgänglich.“ — Auch Engels ist sich zum mindesten des spekulativen Schrittes, der zu einem angeblichen „Urzustand“ führen soll, klar bewusst.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1970 Springer Science+Business Media Dordrecht

About this chapter

Cite this chapter

Wildermuth, A. (1970). Die Kritik als Beichte und als Vorrevolutionäre Praxis. In: Marx und die Verwirklichung der Philosophie. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-4847-6_5

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-017-4847-6_5

  • Publisher Name: Springer, Dordrecht

  • Print ISBN: 978-90-247-5033-7

  • Online ISBN: 978-94-017-4847-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics