Zusammenfassung
Aus der Betrachtung der strukturalistischen und systemtheoretischen Methoden geht hervor, daß die Ergebnisse, die sich aus der Anwendung dieser Methoden ergeben, keineswegs neutral sind gegenüber ideologischer und ideologiekritischer Argumentation. Sie nehmen in dieser Hinsicht eine etwas andere Stellung ein als die Ergebnisse traditioneller geisteswissenschaftlicher Methoden. Sie sind nicht im Rahmen des Verhältnisses von Basis und Überbau erklärbar, wie es innerhalb einer historischen Epoche gegeben ist. Die Sprache eines Volkes oder auch die systematische Zuordnung von Gesellschaft, Recht und Staat ändern sich nicht in ihren grundlegenden Strukturen von einer Epoche zur andern, sondern sie bestimmen im Blick auf die stärker variablen Elemente des Überbaus deren Hervorgehensweise aus den Basisverhältnissen für einen größeren historischen Zusammenhang. Im Vergleich zu den konkreten Erscheinungsformen des gesellschaftlich-geschichtlichen Prozesses repräsentieren diese Strukturen eine größere Kontinuität. Umgekehrt bildet ein Wandel auf der Struktur-Ebene einen um so einschneidenderen Bruch je stärker konkret-allgemeine Bereiche von weitreichender historischer Geltung davon betroffen sind.
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Kimmerle, H. (1978). Die Positivitäten der Geisteswissenschaftlichen Arbeitsweise. In: Philosophie der Geisteswissenschaften als Kritik Ihrer Methoden. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-017-4827-8_12
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