Skip to main content

Subjektivität ohne Interität zur Reformulierung transzendentaler Subjektivität als System

  • Chapter
Subjekt, System, Diskurs

Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 158))

  • 85 Accesses

Zusammenfassung

Wenn nach Luhmann Intersubjektivität ein „strikt paradoxer Begriff“ (GdG/1081), ein „Unbegriff“ (GS 2/238; NWPh/25) ist beziehungsweise „überhaupt kein Begriff, sondern eine Verlegenheitsformel, die angibt, daß man das Subjekt nicht mehr aushalten kann“ (SoA 6/169), so zieht Luhmann daraus in der Selbstverortung der Systemtheorie gegenüber der Subjektphilosophie zwei gegenläufige Konsequenzen. Zum einen resultiert daraus, wie gesehen, die Diagnose des „death of the subject“ (OR/297), welcher seinerseits als Voraussetzung der Systemtheorie erscheint. Auf dieser Linie wertet Luhmann die Intersubjektivitätsproblematik als subjektphilosophieimmanentes Problem, welches in der transzendentalphänomenologischen Intersubjektivitätstheorie explizit geworden ist, in Husserls Intersubjektivitätstheorie, mit der dann eben das Subjektdenken als solches scheitere. Aber andererseits erfährt die Diagnose des Scheiterns der transzendentalphänomenologischen Intersubjektivitätstheorie bei Luhmann noch eine ganz andere Wertung.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 129.00
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 169.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info
Hardcover Book
USD 169.99
Price excludes VAT (USA)
  • Durable hardcover edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Vgl. zum folgenden auch: Schmid, Hans Bernhard: Subjektivität ohne Interität. Zur systemtheoretischen „Überbietung“ der transzendentalphänomenologischen Subjekttheorie, in: Wagner, Gerhard/Merz-Benz, Peter-Ulrich (Hg.): Zur Logik der Systeme (erscheint im Frühjahr 2000).

    Google Scholar 

  2. Vgl. nur etwa SoSy/120 oder etwa GdG/1030: „Soziales ist vom Subjekt aus nicht zu begreifen“; zur „Querlage“ der Theoriefigur des Subjekts zu den „Erfordernissen der Sozialtheorie“ vgl. auch GS 2/238ff.

    Google Scholar 

  3. Das Adjektiv „selbstreferentiell“ taucht in Luhmanns Systemtheorie, soweit ich sehen kann, erstmals in SoA 2/196 (1975) auf — hier allerdings noch nicht eigentlich auf Systeme, sondern reflexiv auf die Systemtheorie bezogen. Der Sache nach hat Luhmann Selbstreferentialität zunächst noch recht unspezifisch als „Selbstkontakt“ der objektiven Systeme eingeführt (vgl. etwa Luhmann, Niklas/Schorr, Karl Eberhard: Reflexionsprobleme im Erziehungssystem. Frankfurt am Main 1988 (erste Aufl. 1979), S. 8), um in „Soziale Systeme“ zu einer Theorie des Stufungsverhältnisses von Selbstreferenztypen vorzustoßen.

    Google Scholar 

  4. Vgl. den Vorwurf von Habermas, daß „die Selbstbezüglichkeit des Systems (...) der des Subjekts nachgebildet“ sei (PhDM/427). Daneben sah schon etwa Klaus Podak in seiner Rezension von „Soziale Systeme“ im damals relativ neuen Ansatz bei der Selbstreferenz einen „Zug, der in die Geschichte der Subjektphilosophie weist“, ja gar das Subjekt selbst, „dem Namen nach verbannt (...), in verwandelter Form als selbstreferentielles System“ wiedererstehen (Podak, Klaus: Ohne Subjekt, ohne Vernunft. Bei der Lektüre von Niklas Luhmanns Hauptwerk „Soziale Systeme“, in: Merkur 429 (1984), S. 733–745, hier S. 741f.). Unter dem bezeichnenden Titel „Das Verhängnis“ von einem „Modelltransfer von der Selbstbezüglichkeit des Bewußtseins zur Selbstreferenz des Systems“ spricht auch Ebeling, Hans: Das Verhängnis. Erste Philosophie, Freiburg i. Br./München 1987, S. 57. Einen „transzendentalen Monologismus“ subjektphilosophischer Provenienz sieht Krüger 1993/69ff. in Luhmanns Theorie der Selbstreferentialität am Werk. Im folgenden näher besehen werden die identitätslogischen Prämissen der systemtheoretischen Selbstreferenztheorie, deren Diagnose Gerhard Wagner und Heinz Zipprian zum Schluß kommen lassen, „daß sich die grundlegenden Gehalte der Systemtheorie in einer kaum verbrämten Reprise bewußtseinsphilosophischen Gedankenguts erschöpfen“ (Wagner, Gerhard/Zipprian, Heinz: Identität oder Differenz? Bemerkungen zu einer Aporie in Niklas Luhmanns Theorie selbstreferentieller Systeme, in: Zeitschrift für Soziologie 21 (1992), S. 394–405, hier S. 401).

    Google Scholar 

  5. „Referenz“ soll sein: „Bezeichnung nach Maßgabe einer Unterscheidung“ (SoSy/600), also das, was Luhmann in Anlehnung an Spencer Browns Unterscheidungskalkül als „Beobachten“ einführt.

    Google Scholar 

  6. Vgl. etwa Luhmann, Niklas: Systembegriff und Zweckrationalität (im folgenden zit. als SZ). Frankfurt am Main 1973, S. 14.

    Google Scholar 

  7. Zu Intimität und Konkurrenz zwischen Substanzialität und Subjektivität vgl. nur Gloy, Karen: Vermittlungsmodelle von Einheit und Vielheit — das substanzlogische, das selbstreferentielle und das offen relationale Modell. In: Marquard, Odo: Einheit und Vielheit. XIV. Deutscher Kongreß für Philosophie, Hamburg 1990, S. 58–71. Bezeichnend ist, daß Gloy (ohne Verweis auf die Systemtheorie Luhmanns) zur Charakterisierung des subjekttheoretischen Paradigma den Begriff der Selbstreferentialität wählt.

    Google Scholar 

  8. Baecker, Dirk: Explosivstoff Selbstreferenz. Eine Paraphrase zu Niklas Luhmann, Soziale Systeme: Grundriß einer allgemeinen Theorie, in: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 72 (1986), S. 246–256, hier S. 247.

    Google Scholar 

  9. Luhmann, Niklas: The Autopoiesis of Social Systems. In: ders.: Essays on Self-Reference. New York 1990, S. 1–20, hier S. 4.

    Google Scholar 

  10. Vgl. Luhmann, Niklas: Zeichen als Form. In: Baecker, Dirk (Hg.): Probleme der Form. Frankfurt am Main 1993, S. 45–69, hier S. 62. Es handelt sich hier, soweit ich sehe, nebst GdG/1028 um Luhmanns einzigen Versuch, Intentionalität in die Systemtheorie zu übersetzen.

    Google Scholar 

  11. Man fühlt sich, um hier einen Seitenblick in den durch die Theoriegeschichte angehäuften Erfahrungsschatz zu werfen, in dieser Hinsicht an das intellektuelle Schicksal Georg Simmels gemahnt; Simmel war, ganz analog zu Luhmann, als Kritiker der ontologischen Metaphysik angetreten, im Bemühen um de-substantialisierende Relationierung, dem Anliegen, den metaphysischen Primat des zugrundeliegenden Identischen gegenüber seiner relationalen Bestimmtheit in „Wechselwirkungen“ zu brechen. Vom Subjekt blieb in Simmels Konzeption so zunächst nur eine relational (in der „Kreuzung socialer Kreise“) bestimmte Identität; schließlich kam Simmel dann aber doch zu einer quasi-substanziellen Konzeption des Subjekts qua Seele, als „diejenige Einheit, die sich aus der Wechselwirkung des Subjekts und des Objekts ergibt, in welche sie sich selbst teilt“ — das subjektive Zusichselbstsein wird zur unbezüglichen „Urtatsache“ (vgl. Simmel, Georg: Philosophie des Geldes (Georg Simmel Gesamtausgabe Bd. 6). Frankfurt am Main 1989, S. 118f.; Herv. von mir), und Individualität bekommt einen qualitativen Aspekt.

    Google Scholar 

  12. Kneer, Georg/Nassehi, Armin: Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme. Eine Einführung, Paderborn 1994, S. 54.

    Google Scholar 

  13. Entgegen diesem Versuch zur Übersetzung der Unterscheidung empirisch/transzendental in die für die Systemtheorie basale Unterscheidung von Selbst- und Fremdreferenz, die wohl ob der geschilderten Eigenart von Luhmanns Selbstreferenzkonzeption nur die Wahl läßt, das System als Reformulierung transzendentaler Subjektivität zu verstehen, lehnt Luhmann die Unterscheidung empirisch/transzendental „als Zentrum einer Theorie“ andernorten dezidiert ab; vgl etwa Auw/52; WissdG/13f.

    Google Scholar 

  14. Vgl. etwa Luhmann, Niklas: Autopoiesis, Handlung und kommunikative Verständigung (im folgenden zit. als AHV). In: Zeitschrift für Soziologie 11 (1982), S. 366–379, insbes. S. 375; SoSy/622.

    Google Scholar 

  15. Zur Rolle des Sinns als „Weltform“ vgl. SoSy/95; zur Rolle der Welt als „Letzthorizont allen Sinnes“ vgl. SoSy/ 105.

    Google Scholar 

  16. SoSy/106; vgl. dazu Thomas, Günther: Welt als relative Einheit oder als Letzthorizont? Zur Azentrizität des Weltbegriffes, in: Krawietz, Werner/Welker, Michael (Hg.): Kritik der Theorie sozialer Systeme. Auseinandersetzungen mit Luhmanns Hauptwerk, Frankfurt am Main 1992, S. 327–354. Daß die Pluralisierung der Subjektinstanz nicht unproblematisch ist, sieht etwa Hans-Peter Krüger. Krüger hält dafür, daß die Frage, die die „Pluralisierung“ des „einen Subjekts der Reflexion zu einer Mehrzahl von selbstreferentiellen Systemen“ (Krüger 1993/74), welche Luhmann trotz seines Ansatzes bei der „transzendental-monologischen Art von Selbstreferentialität“ (ebd./69) immerhin leiste, aufwirft: die Frage, wie verschiedene Selbstreferenzen intersystemisch zueinander stünden, nur durch eine gegenüber der transzendental-monologischen Hauptlinie sekundäre „paradigmatische Gegenlinie“ mit „kommunikationsorientierte(n) Anleihen zur Kompensation der Schwächen seines Hauptparadigmas“ von Luhmann mehr schlecht als recht, nämlich um den Preis eines „paradigmatischen Selbstwiderspruches“ (ebd./75) beantwortet werden könne.

    Google Scholar 

  17. Wenn Luhmann beteuert, daß es kein Ego gibt „ohne Bezug auf ein Alter und ohne Vermittlung zu der Erfahrung, daß Alter ein alter Ego ist“ (SoSy/126), so ist dies zunächst einfach Definitionseffekt: insofern nämlich, als Ego definitorisch als Kommunikationsempfänger bestimmt wird. Wenn dagegen in der Konzeption der „Sozialen Systeme“ die Sozialdimension des Sinnes als ein durchaus konstitutives, als ein integrierendes Moment von Sinn erscheint, so verliert der Monologismus-Vorwurf an Luhmann, den Habermas in der frühen Auseinandersetzung mit Luhmann insbesondere an dessen Sinnkonzeption adressiert hatte, doch scheinbar an sachlichem Recht. (Dadurch, so Habermas’ Kritik, daß die Systemtheorie ihren Sinnbegriff „mit Husserl“ (ThdG/188) entwickle, bleibe Luhmann dem subjektphilosophischen Paradigma der Subjekt-Objekt-Relation verhaftet, wodurch seine Grundbegriffe einen „monologischen Ansatz“ (ThdG/186; FuG/67) erzwängen: „Das einsame Subjekt bleibt Ausgangspunkt seiner Analyse. Das ist nicht zufällig, denn der systemtheoretische Ansatz zwingt zum gleichen monologischen Sinnbegriff (unter Vernachlässigung des Fundamentes der Intersubjektivität) wie der Begriff des transzendentalen Ich in der Phänomenologie“ (ThdG/188); Sinn werde, so Habermas’ Vorwurf weiter, „von der Ebene der Intersubjektivität verstoßen und in der Quarantäne des Erlebens isoliert“ (ThdG/203; vgl. auch Ebeling 1987/43).

    Google Scholar 

  18. Sinn, so Luhmann demgegenüber im Anschluß an die Kontroverse mit Habermas, sei „immer auch Sinn für andere“ (Luhmann/Schorr 1988/21). Und mit Gotthard Günther (und über diesen mit dem Vorwurf, Günther führe das „Du“ bloß ab extra ein, hinausgehend) sieht Luhmann an einer eher dunklen Stelle des Sinnkapitels die in der monologischen Gegenüberstellung von System und Welt drohende „innere(n) Verlorenheit“ als allein durch ein „Du“ zu bannende an (SoSy/ 129f.). Zu fragen ist allerdings, inwiefern die von Luhmann übernommene und radikalisierte Günthersche Konzeption den subjektphilosophischen Monologismus wirklich sprengt. Gotthard Günthers „Deduktion des Du“, die für Luhmann von einiger Bedeutung zu sein scheint, sieht das Du als „Iteration“ des Ich über dessen „Realisierung“ als „Transzendentale Inversion des Selbstbewußtseins“, als objektives Subjekt an; mithin scheint sich auch hier das ursprünglich subjektive Ich über das ursprünglich objektive Du zu „verandern“, ähnlich wie Theunissen dies Husserl kritisch diagnostiziert. Weniger als sie den subjektphilosophischen Monologismus sprengt, scheint auch diese Konzeption den Monologismus am Du zu vollstrecken (Günther, Gotthard: Metaphysik, Logik und die Theorie der Reflexion. In: ders.: Beiträge zur Grundlegung einer operationsfähigen Dialektik, Bd. 1, Hamburg 1976, S. 31–74, hier S. 73; 76).

    Google Scholar 

  19. Was die Rolle der Sprache anbelangt, in welcher Habermas sein „Fundament der Intersubjektivität“ angelegt sieht, wird man wohl von einem antisprachphilosophischen Affekt der Systemtheorie sprechen können. Die Subjekt-Prädikat-Struktur der Sprache erregt in Luhmann bekanntlich den Verdacht, die Sprache sei strukturell Agentin der alteuropäischen ontologischen Metaphysik; Sprache zementiere in der Sachdimension des Sinns das „Dingschema“ (SoSy/115) und scheint so die nämliche Rolle zu spielen, die Luhmanns Schreckgespenst „Moral“ in der Sozialdimension übernimmt. So läßt Luhmann denn Sprache zunächst aus dem Spiel: weder Sinn (SoSy/136) noch Denken (SoSy/368; Auw/40) noch auch Kommunikation (SoSy/208) seien von vornherein oder auch nur originaliter sprachlich. In seiner „Stellungnahme“ zu Krawietz/Welker (Hg.) 1992/178 deutet Luhmann allerdings eine alternative „Vertextungsmöglichkeit“ der Systemtheorie an: ein Umbeigen der systemtheoretischen Begriffspatience, bei dem dann „Kommunikation und mit ihr Sprache den Anfang bilden müßten“ (Herv. von mir)! Das Verhältnis von Kommunikation und Sprache scheint auch ein intimeres zu sein, wenn Luhmann in Auw/41 der Aussage zustimmt, daß die „Relation“ von psychischen und sozialen Systemen „definitiv in Sprache begründet“ sei — konsequent ausgeführt dürfte dies eine Bestimmung von Kommunikation über Sprache nach sich ziehen.

    Google Scholar 

  20. Ebenso, wie in der Systemtheorie das Verstehen gegenüber dem monologischen Erleben sekundär bleibt und keinesfalls mit diesem „gleichursprünglich“ ist — Verstehen „transformiert Erleben in Verstehen“ (SoSy/110; Herv. von mir) -, erscheint auch bisweilen die Sozialdimension des Sinnes als eher an den Sinnbegriff angestückt statt als integrierendes Moment: „Man kann allen Sinn daraufhin abfragen, ob ein anderer ihn genauso erlebt wie ich oder anders“ (SoSy/119; Herv. von mir; vgl. auch ebd./161). Dem (dann scheinbar doch monologisch verfügbaren) Sinn „kann dann auch eine Verweisung ins Soziale abverlangt werden“ (SoSy/119).

    Google Scholar 

  21. Etwas anders liegen die Verhältnisse bezüglich der interitätstheoretischen Qualität des systemtheoretischen Handlungsbegriffes. „Handeln“ soll zunächst, so Luhmann, auf nicht defiziente Weise auch als „nichtkommunikatives Handeln“ (SoSy/227) möglich sein; im Kontext der systemtheoretischen Abwendung von der Handlungs- und Hinwendung zur Kommunikationstheorie wird Handeln dann allerdings (und doch eigentlich, wenn man von der Habermasschen Kritik ausgeht, überraschenderweise) als „Mitteilungshandeln“ thematisch — Zurechnungs- und Zeitvorteile seien es, die das Kommunikationssystem sich als Handlungssystem „ausflaggen“ lasse. In diesem Sinn trotz aller Gegnerschaft zu Habermas interitätstheoretisch gefaßt, wird das Handeln dann in einer doppelt sozialvermittelten Selbstreferenz situiert: als sozialvermittelt einerseits über die erwarteten Erwartungen von Alter gegenüber dem eigenen Handeln, andererseits und davon unterschieden über das soziale System. Diese Doppelung bereitet dabei sichtlich die spätere Unterscheidung von Interaktion und Gesellschaft vor. Dort, im Kap. 10 von Soziale Systeme“, wird dann soziales Handeln von gesellschaftlichem Handeln unterschieden. Die Frage, ob monologisches Handeln möglich, ob Handeln auch ohne diese jeweiligen selbstreferentiellen Sozialvermitteltheiten möglich ist, wird allerdings (bezüglich des sozialen Handelns) dann doch affirmiert; ob es darüberhinaus „rein ‘privates’ Handeln“ im Sinne gesellschaftsfreien Handelns gibt, will Luhmann als Frage offenhalten: „Dies ist nicht zuletzt eine Frage der Begriffsbildung“ (SoSy/580). Hinzuweisen ist hier noch darauf, daß Luhmanns Theorie wenn nicht des Handelns, so doch der Handlungsbeschreibung sich geradezu dem symbolischen Interaktionismus annähert: „Was eine Einzelhandlung ist, läßt sich (...) nur auf Grund einer sozialen Beschreibung ermitteln. Das heißt nicht, daß Handeln nur in sozialen Situationen möglich wäre; aber in Einzelsituationen hebt sich eine Einzelhandlung aus dem Verhaltensfluß nur heraus, wenn sie sich an eine soziale Beschreibung erinnert“ (SoSy/228).

    Google Scholar 

  22. Vgl. dazu besonders prägnant: Kneer, Georg und Nassehi, Armin: Verstehen des Verstehens. Eine systemtheoretische Revision der Hermeneutik. In: Zeitschrift für Soziologie 20 (1991), S. 341–356.

    Google Scholar 

  23. Luhmann, Niklas: Beobachtungen der Moderne (im folgenden zit. als BeodM). Opladen 1992, S. 31.

    Book  Google Scholar 

  24. Darin sieht auch etwa Armin Nassehi den (einzigen?) wirklich entscheidenden „Fortschritt“ der Systemtheorie gegenüber der Subjektphilosophie, insbesondere gegenüber Husserls transzendentalphänomenologischer Subjekttheorie (vgl. Nassehi, Armin: Wie wirklich sind Systeme? Zum ontologischen und epistemologischen Status von Luhmanns Theorie selbstreferentieller Systeme. In: Krawietz/Welker (Hg.) 1992, S. 43–70, S. 47f.).

    Google Scholar 

  25. So Schneider, Wolfgang Ludwig: Intersubjektivität als kommunikative Konstruktion. In: Fuchs, Peter/Göbel, Andreas (Hg.): Der Mensch — das Medium der Gesellschaft? Frankfurt am Main 1994, S. 189–238. Schneider hält am Begriff der Intersubjektivität fest, ihn allerdings nur qua „systeminterne Repräsentation der Relation zwischen Subjekten“, nicht aber qua „transsubjektive Einheit“ (ebd./189) verstehend und dadurch bloß als Terminus durch Zusammenführung mit dem Luhmannschen Kommunikationsbegriff, als „Kategorie der Selbstbeobachtung von Kommunikation“ (ebd./214) für die Systemtheorie rettend.

    Google Scholar 

  26. Vgl. etwa Frank, Manfred: Welchen Nutzen bringt uns die analytische Philosophie? In: Merkur 46 (1992), S. 415–425, vgl. insbes. S. 422ff.

    Google Scholar 

  27. Vgl. Henrich, Dieter: Was ist Metaphysik, was Moderne? Thesen gegen Jürgen Habermas, in: Merkur 448 (1986), S. 495–508, hier S. 501.

    Google Scholar 

  28. Vgl. die dahingehende, geradezu erschütternde kommunikationstheoretische Illustration von Husserls Monologismus in Heinrich Rombachs Reduktion des Dialogs auf das Denken (Rombach, Heinrich: Die Grundstruktur der menschlichen Kommunikation. Zur kritischen Phänomenologie des Verstehens und Mißverstehens, in: Orth, Ernst Wolfgang (Hg.): Mensch, Welt, Verständigung. Perspektiven einer Phänomenologie der Kommunikation (Phänomenologische Forschungen Bd. 4), Freiburg/München 1977, S. 19–51).

    Google Scholar 

  29. Vgl. dazu mit Bezugnahme auf das Problem doppelter Kontingenz die dahingehende Kritik von Ellrich 1992/42f. sowie Beermann, Wilhelm: Luhmanns Autopoiesisbegriff — „order from noise“? In: Fischer, Hans Rudi (Hg.): Autopoiesis. Eine Theorie im Brennpunkt der Kritik, Heidelberg 1993, S. 243–261.

    Google Scholar 

  30. Vgl. Kneer/Nassehi 1994/82ff.

    Google Scholar 

  31. So die Charakterisierung von Münch, Richard: Die sprachlose Systemtheorie. Systemdifferenzierung, reflexives Recht, reflexive Selbststeuerung und Integration durch Indifferenz, in: Zeitschrift für Rechtssoziologie 29 (1985), S. 5–30, hier S. 27.

    Google Scholar 

  32. Vgl. Dorschel, Andreas/Kettner, Matthias: Systemrationalität? In: Apel, Karl Otto/Kettner, Matthias (Hg.): Die eine Vernunft und die vielen Rationalitäten. Frankfurt am Main 1996, S. 349–372, hier S. 371.

    Google Scholar 

  33. Vgl. etwa SoSy/92; zur „Ablösung“ der Intersubjektivitätsproblematik durch das Konzept der Koevolution vgl. auch die (für die Folgeprobleme allerdings unempfindlichen) Bemerkungen von Nassehi 1992/insbes. S. 69f.

    Google Scholar 

  34. Eine ähnliche Funktion scheint auch dem Konzept eines „unmarked state“ als Ausgangsstadium systemrelativen Unterscheidens zuzukommen. In dieses gehen starke Identitätsannahmen ein: insofern nämlich, als es sich um ein Kontinuum handeln soll — eben das wäre aber, soll die systemtheoretische reformulierende Überbietung von Subjektivität unter Ausschluß von Interität möglich sein, erst noch zu klären.

    Google Scholar 

  35. Die nämliche Konstruktion macht im „Diskurs des radikalen Konstruktivismus“ etwa auch Peter M. Hejl stark, um zu plausibilisieren, daß von der monologischen Selbstreferentialität des Systems durchaus ein Weg zur, wie Hejl sagt, Synreferentialität führe; vgl. Hejl, Peter M.: Konstruktion der sozialen Konstruktion. Grundlinien einer konstruktivistischen Sozialtheorie, in: Förster, Heinz von et al.: Einführung in den Konstruktivismus. München/Zürich 1985, S. 109–146 (wiederabgedruckt in Schmidt, Siegfried Josef (Hg.): Der Diskurs des Radikalen Konstruktivismus. Frankfurt am Main 1987, S. 303–339).

    Google Scholar 

  36. Vgl. etwa Nassehi 1992 oder Thomas 1992.

    Google Scholar 

  37. Diese wird Luhmann angekreidet von Zolo, Danilo: Reflexive Selbstbegründung der Soziologie und Autopoiesis. Über die epistemologischen Voraussetzungen der „allgemeinen Theorie sozialer Systeme“ Niklas Luhmanns, in: Soziale Welt 36 (1985), S. 519–534, insbes. S. 531ff.

    Google Scholar 

  38. Vgl. zu diesem Abschnitt auch Schmid, Hans Bernhard: „Europa“ und die „Weltgesellschaft“. Zur systemtheoretischen Kritik der transzendentalen Phänomenologie, in: Soziale Systeme 3(1997), Heft 2 (Festausgabe Niklas Luhmann zum 70. Geburtstag), S. 271–288.

    Google Scholar 

  39. PhdM/440; vgl. auch Ellrich 1992/41.

    Google Scholar 

  40. Luhmann, Niklas: Die Wirtschaft der Gesellschaft als autopoietisches System. In: Zeitschrift für Soziologie 13 (1984), S. 308–327, hier S. 311; Herv. von mir.

    Google Scholar 

  41. Vgl. etwa Hejl, Peter M.: Soziale Systeme: Körper ohne Gehirne oder Gehirne ohne Körper? Rezeptionsprobleme der Theorie autopoietischer Systeme in den Sozialwissenschaften, in: Riegas, Volker/Vetter, Christian: Zur Biologie der Kognition. Frankfurt am Main 1990, S. 205–236, insbes. S. 222f.; Reese-Schäfer, Walter: Niklas Luhmann zur Einführung. Hamburg 1992, S. 89f.

    Google Scholar 

  42. Luhmann, Niklas: Gesellschaftstheorie und Normentheorie. In: Fazis, Urs/Nett, Jachen C. (Hg.): Gesellschaftstheorie und Normentheorie. Theodor Geiger Symposium, Basel 1993, S. 15–29, hier S. 15 (Herv. von mir).

    Google Scholar 

  43. vgl. GS 2/195ff.; die nicht anderweitig belegten Zitate des folgenden Abschnitts stammen aus GS 2/238ff.

    Google Scholar 

  44. Henrich, Dieter: Fichtes ursprüngliche Einsicht. In: ders./Wagner, Hans (Hg.): Subjektivität und Metaphysik. Festschrift für Wolfgang Cramer, Frankfurt am Main 1966, S. 188–232, hier S. 229f.

    Google Scholar 

  45. Vgl. zu Husserls Begriff Europas insbesondere die Wiener Vorträge von 1935, „Die Philosophie in der Krisis der europäischen Menschheit“ (als „ergänzender Text“ unter dem Titel „Die Krisis des europäischen Menschentums und die Philosophie“ aufgenommen in VI/314–48; Zum biographischen und werkgeschichtlichen Kontext dieser Vorträge vgl. Schuhmann, Karl: Husserl-Chronik. Denk- und Lebensweg Edmund Husserls (Husserliana Dokumente Bd. I), Den Haag 1977, S. 461ff. Zum „geistespolitischen“ Kontext vgl. die entsprechenden Passagen in Fellmann 1983 sowie die Einleitung von Bernhard Waldenfels in die Separatausgabe des Vortrags; Husserl, Edmund: Die Krisis des europäischen Menschentums und die Philosophie. Weinheim 1995).

    Google Scholar 

  46. Vgl. dazu den Exkurs am Kapitelende.

    Google Scholar 

  47. So zu Recht Holenstein, Elmar: Europa und die Menschheit. Zu Husserls kulturphilosophischen Meditationen, in: Jamme/Pöggeler (Hg.) 1989, S. 40–64, hier S. 43. Holenstein wendet sich gegen die strapazierte Interpretation von Held, Klaus: Husserls Theorie von der Europäisierung der Menschheit. Ebd. S. 13–39; Held möchte das Husserlsche Konzept Europas als jenes einer „Föderalität“ von Kulturen verstanden wissen, einer Föderalität, die der Fortdauer der Eigenart der verschiedenen Kulturgebilde gerade ermöglichend zugrundeliege; „Europäisierung“ meine damit gerade nicht das, was als „Amerikanisierung“ Faktum geworden sei.

    Google Scholar 

  48. „Alle voneinander getrennten Menschheiten sind soeben daran, zu einer allirdischen Menschheit zu werden“ (Ms B I 14 VI/Transscr. S. 11); andernorts bezieht sich Husserl auf die „Übernationalität und Weltkultur“ (Ms A V 11/4), die Faktum sei als „Synthese, die im Anfang ist und hintendiert auf eine einheitliche Kulturmenschheit“ (Ms A V 11 /Titelbl.).

    Google Scholar 

  49. Ludwig Landgrebe hat die Husserlsche „Eine Welt“ gelegentlich schlicht als „Ergebnis einer Bildungsgeschichte“, als „Welt (...) für die moderne Gesellschaft“ gedeutet (Landgrebe, Ludwig: Lebenswelt und Geschichtlichkeit des menschlichen Daseins. In: Waldenfels, Bernhard/Broekman, Jan M./Pazanin, Ante (Hg.): Phänomenologie und Marxismus. Bd. 2: Praktische Philosophie, Frankfurt am Main 1977, S. 13–58, hier S. 51). Ähnlich glaubt auch Elisabeth Ströker, daß „im Prozeß der Homogenisierung verschiedener Lebenswelten die eine Welt als unser aller Lebenswelt mehr als nur ein Grenzbegriff“ sei

    Google Scholar 

  50. (Ströker, Elisabeth: Lebenswelt durch Wissenschaft: Zum Strukturwandel von Welt- und Selbsterfahrung. In: Preyer/Peter/Ulfig (Hg.) 1996, S. 163–183, hier S. 178).

    Google Scholar 

  51. Vgl. Habermas, Jürgen: Die Moderne — ein unvollendetes Projekt. In: ders.: Kleine Politische Schriften I–IV. Frankfurt am Main 1981, S. 444–465.

    Google Scholar 

  52. Luhmann thematisiert die Exklusionsstruktur der funktional differenzierten Gesellschaft in Anschluß an den entsprechenden Aufsatz in SoA 6 v.a. im vierten Band der Gesellschaftsstruktur und Semantik“ und vor allem in der Gesellschaft der Gesellschaft“.

    Google Scholar 

  53. Ob der enormen Konsequenzen, die diese These Luhmanns in der Gesellschaftstheorie zeitigen könnte, sei an dieser Stelle immerhin bemerkt, daß der Schluß von der begrifflichen notwendigen Gleichursprünglichkeit von Inklusion und Exklusion auf eine notwendig exklusive Struktur gesellschaftlicher Inklusion nicht zu überzeugen vermag.

    Google Scholar 

  54. Die folgenden Ausführungen gehen auf ein Referat zurück, das ich am 20. 4. 1998 im Rahmen des Forschungskolloquiums Systemtheorie an der Universität Bielefeld gehalten habe. Erste Überlegungen ihrem Gedankengang habe ich entwickelt in Schmid, Hans Bernhard: Das Ganze ist das Unvernünftige. Niklas Luhmanns „Gesellschaft der Gesellschaft“, in: Neue Zürcher Zeitung vom 7./8. 12. 1997, Sonderbeilage „Literatur und Kunst“. Urs Stäheli schulde ich besonderen Dank für seine hilfreichen Kommentare.

    Google Scholar 

  55. Zur Gerichtshofmetaphorik in Kants Vernunftkritik vgl. KrV A XI; A 751.

    Google Scholar 

  56. Vgl. Teubner, Gunther: Recht als autopoietisches System. Frankfurt am Main 1989.

    Google Scholar 

  57. Das Stufungsverhältnis von Reflexion und Rationalität: re-entry der Unterscheidung von System und Umwelt ins System (=Reflexion) unter dem Gesichtspunkt der Einheit dieser Unterscheidung (=Rationalität; SoSy/617) verwischt Luhmann allerdings wieder, wenn er andernorten schon einen re-entry rein für sich mit dem Titel der Rationalität belegt: „Rationality can be (...) understood as the re-entry of a distinction in its own space“ (OR/300). Eine gewisse Uneindeutigkeit ergibt sich umgekehrt auch aus Luhmanns gelegentlicher Absichtsäußerung, auf „Vernunft“ zugunsten von „Reflexivität“ (und nicht, wie man meinen könnte, „Rationalität“) zu verzichten. Luhmann unterscheidet Reflexion und Rationalität also nicht immer trennscharf.

    Google Scholar 

  58. Zur transzendentalpragmatischen Reflexionslogik und der „strikten Reflexion“, die es dem Reflektierenden erlauben soll, „neben dem Thematischen auch das Thematisieren selbst zu sehen, ohne daß dazu die ursprüngliche Position aufgegeben (...) wird“ vgl. Kuhlmann, Wolfgang: Reflexive Letztbegründung. Zur These von der Unhintergehbarkeit der Argumentationssituation, in: Zeitschrift für philosophische Forschung 35 (1981), S. 3–31, hier S. 14.

    Google Scholar 

  59. Luhmann, Niklas: Selbstreferenz und Teleologie in gesellschaftstheoretischer Perspektive. In: Neue Hefte für Philosophie 20 (1981), S. 1–30, hier S. 22.

    Google Scholar 

  60. Vgl. dazu auch etwa den Eintrag „Reflexion“ in Baraldi, Claudio et al. (Hg.): GLU. Glossar zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Frankfurt am Main 1997, S. 154f.

    Google Scholar 

  61. Ebeling 1987, S. 38f., 45, 63.

    Google Scholar 

  62. Vgl. Apel, Karl-Otto: Die Vernunftfunktion der kommunikativen Rationalität. Zum Verhältnis von konsensual-kommunikativer Rationalität, strategischer Rationalität und Systemrationalität, in: ders./Kettner, Matthias (Hg.): Die eine Vernunft und die vielen Rationalitäten. Frankfurt am Main 1996, S. 17–41, hier S. 37.

    Google Scholar 

  63. „Nirgendwo in der Welt kann Komplexität adäquat abgebildet werden (...). Statt dessen bildet sich Selbstreferenz (...)“ (SoSy/602; Herv. von mir).

    Google Scholar 

  64. Vgl. dazu Dorschel/Kettner 1996.

    Google Scholar 

  65. Vgl. als Kritik an der systemtheoretischen Substitution von transzendentaler Reflexion durch „Selbstthematisierung“ und zur Diagnose des daraus resultierenden „transzendentalen Scheins“ der systemtheoretischen Begriffe Landgrebe 1975/15; 31ff.

    Google Scholar 

  66. Vgl. zu diesem „Theoriedesign“ ThdkH 1/8ff.

    Google Scholar 

  67. Vgl. Habermas, Jürgen: Können komplexe Gesellschaften eine vernünftige Identität ausbilden? In: ders./Henrich 1974, S. 23–84.

    Google Scholar 

  68. Luhmann, Niklas: Interaktion, Organisation, Gesellschaft. Anwendungen der Systemtheorie, in: Gerhardt, Marlis (Hg.): Die Zukunft der Philosophie. München 1975, S. 85–107, insbes. S. 98f.; SoA 2/15f.

    Google Scholar 

  69. Vgl. unter anderen Belegstellen auch etwa Luhmann, Niklas: The Paradox of System Differentiation and the Evolution of Society. In: Alexander, Jeffrey C./Colomy, Paul (Hg.): Differentiation Theory and Social Change: Comparative and Historical Perspectives. New York 1990, S. 409–440, insbes. S. 420. Unter speziellem Bezug auf die Ausdifferenzierung des Wirtschaftssystems diagnostiziert Luhmann den prekären Status der Rationalität des Gesellschaftssystems in Luhmann, Niklas: Die Wirtschaft der Gesellschaft. Frankfurt am Main 1994, S. 39f.; 169.

    Google Scholar 

  70. Vgl. Luhmann, Niklas: Ökologische Kommunikation. Kann die moderne Gesellschaft sich auf ökologische Gefährdungen einstellen? (im folgenden zit. als ÖK) Opladen 1990, S. 258; GdG/186.

    Google Scholar 

  71. Vgl. dazu am deutlichsten Fuchs, Peter: Die Erreichbarkeit der Gesellschaft. Zur Konstruktion und Imagination gesellschaftlicher Einheit, Frankfurt am Main 1992.

    Google Scholar 

  72. So Kneer, Georg: Bestandserhaltung und Reflexion. Zur kritischen Reformulierung gesellschaftlicher Rationalität, in: Krawietz/Welker (Hg.) 1992, S. 86–112.

    Google Scholar 

  73. So im Ausgang von Luhmanns prekärer Annahme einer Identität der „Ereignisse“ in der Mannigfaltigkeit der Systemperspektiven Bendel, Klaus: Funktionale Differenzierung und gesellschaftliche Rationalität. Zu Luhmanns Konzeption des Verhältnisses von Selbstreferenz und Koordination in modernen Gesellschaften, in: Zeitschrift für Soziologie 22 (1993), S. 261–278, hier S. 275. Blind der Kneer/Bendelschen Entproblematisierungsstrategie folgt leider Bonacker, Thorsten: Kommunikation zwischen Konsens und Konflikt. Möglichkeiten und Grenzen gesellschaftlicher Rationalität bei Jürgen Habermas und Niklas Luhmann, Oldenburg 1997.

    Google Scholar 

  74. Vgl. Bendel, Klaus: Selbstreferenz, Koordination und gesellschaftliche Steuerung. Zur Theorie der Autopoiesis sozialer Systeme bei Niklas Luhmann, Pfaffenweiler 1993.

    Google Scholar 

  75. Vgl. Willke, Helmut: Systemtheorie entwickelter Gesellschaften. Dynamik und Riskanz moderner gesellschaftlicher Selbstorganisation, Weinheim und München 1989, S. 137.

    Google Scholar 

  76. So Luhmann gegen Georg Kneers Kritik gewandt in GdG/186.

    Google Scholar 

  77. Diese Interpretation legen Schulze-Böing/Unverferth in der bislang wohl einläßlichsten Betrachtung zum systemtheoretischen Rationalitätsbegriff nahe (Schulze-Böing, Matthias/Unverferth, Hans-Jürgen: Rationalität in komplexen Sozialsystemen. In: Unverferth, Hans-Jürgen (Hg.): System und Selbstreproduktion. Zur Erschließung eines neuen Paradigmas in den Sozialwissenschaften, Frankfurt am Main/Berlin/New York 1986, S. 14–90).

    Google Scholar 

  78. Vgl. ÖK; dazu auch Behrens, Doris: Auf der Suche nach der ökologischen Vernunft: das Rationalitätsproblem bei Niklas Luhmann und Peter Ulrich. Bielefeld o.J. (1992?).

    Google Scholar 

  79. Vgl. dazu auch Dorschel/Kettner 1996/S. 350.

    Google Scholar 

  80. Vgl. Henrich, Dieter: Selbstaufklärung der Vernunft. In: ders. 1982, S. 43–64, insbes. S. 43ff.

    Google Scholar 

  81. In ihrer Kritik zu ernst nimmt Luhmanns Abgeklärtheit etwa Bender, Christiane: Luhmanns Systemtheorie als Selbstaufklärung der Aufklärung? In: Schmid Noerr, Gunzelin (Hg.): Metamorphosen der Aufklärung. Vernunftkritik heute, Tübingen 1988, S. 138–152.

    Google Scholar 

  82. „Die wahre Kritik ein Autor in der 2t Potenz.“ (Schlegel, Friedrich: Philosophische Fragmente. Erste Epoche II., 927 [zit. aus Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe, hrsg. von Ernst Behler, Bd. XVIII, München 1963, S. 106).

    Google Scholar 

  83. „So sollte wohl auch jene Poesie (...) in jeder Darstellung sich selbst mitdarstellen, und überall zugleich Poesie der Poesie sein.“ (Schlegel, Friedrich: Athenäums-Fragmente, 238 [zit. aus Kritische Friedrich-Schlegel-Ausgabe Bd. II, München 1967, S. 204]).

    Google Scholar 

  84. Vgl. GdG/1095 und die identische Textpassage ebd./1133; dazu Popper, Karl Raimund: Die Logik der Forschung. Tübingen 1966, S. XV.

    Google Scholar 

  85. Zu diesem offensichtlich auf die Frankfurter gemünzten Kritikbegriff vgl. etwa GdG/472.

    Google Scholar 

  86. Letzteres meint (obwohl sie es besser wissen müßte) Esposito, Elena: Die Orientierung an Differenzen: Systemrationalität und kybernetische Rationalität. In: Selbstorganisation 6 (1995), S. 161–176, insbes. S. 161.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2000 Springer Science+Business Media Dordrecht

About this chapter

Cite this chapter

Schmid, H.B. (2000). Subjektivität ohne Interität zur Reformulierung transzendentaler Subjektivität als System. In: Subjekt, System, Diskurs. Phaenomenologica, vol 158. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-9357-1_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-015-9357-1_4

  • Publisher Name: Springer, Dordrecht

  • Print ISBN: 978-90-481-5510-1

  • Online ISBN: 978-94-015-9357-1

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics