Zusammenfassung
Der Vater der russischen Kunstwissenschaft, Nikodim Pavlovitsch Kondakov, hat, indem er den Satz begründete, dass die russische Ikonenmalerei, trotz ihres Festhaltens an der byzantinischen Überlieferung, in der allgemeinen Kunstentwickelung eine durchaus eigenartige, mit nichts anderem vergleichbare Erscheinung darstelle (1), sowohl die schöpferische Eigenkraft der russischen mittelalterlichen Malerei als deren dauerndes Abhängigkeitsverhältnis von den byzantinischen Vorbildern zum Ausdruck gebracht. Durch dieses Abhängigkeitsverhältnis bleibt, trotz ihres bemerkenswerten, eine neue Kategorie des Schönheitsbegriffs in der bildenden Kunst belegenden Selbstwertes, die mittelalterliche russische Ikonenkunst mit der byzantinischen Kunstgeschichte eng verbunden. Ohne Bezugnahme auf den byzantinischen Hintergrund kann keine der mannigfaltigen Fragen, die im Gebiete der russischen mittelalterlichen Malerei vorliegen, in befriedigender Weise beantwortet werden. Nur im Lichte der byzantinischen Kunstgeschichte erhält die russische ihre volle Bedeutung.
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Literatur
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Schweinfurth, P. (1930). Der Begriff der Italo-Byzantinischen Schule und Ihre Zeitliche Begrenzung. In: Geschichte der Russischen Malerei im Mittelalter. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-7586-7_7
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