Zusammenfassung
Der Entwurf der International Law Commission (ILC) über das Recht der Verträge,1 der 1968 an eine Kodifikationskonferenz gehen soll, definiert den Vertrag als Übereinkommen zwischen Staaten in Schriftform „governed by international law” (Art. 2 Abs. 1 a). Die Erläuterung hält das letztgenannte Merkmal für notwendig, weil es Verträge zwischen Staaten geben kann, die dem Recht eines einzelnen Staates unterstehen.
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Literatur
VN-Dokument A/6348 vom 9.8.1966 und A/6309.
V-NDokument 6309/Rev. 1: Australien S. 106, Österreich S. 108, Luxemburg S. 133, Großbritannien S. 168.
Brierly nicht klar, Yearbook of the International Law Commission (YBILC) 1958, II, S. 222; Lauterpacht, YBILC 1953, II, S. 90; Fitzmaurice, YBILC 1956, II, S. 107; Waldock, YBILC 1962, II, S. 31.
YBILC 1950, I, S. 69 Nr. 11, S. 73 Nr. 39e und 42, YBILC 1951, I, S. 14 Nr. 36; YBILC 1959, I, S. 34 f.; YBILC 1962, I, S. 52, YBILC 1965, I, S. 10 Nr. 10, S. 11 Nr. 20.
Die Berichte der ILC, YBILC 1959, II, S. 95 f., YBILC 1962, II, S. 163 lassen das erkennen.
Hansard Bd. 536 Sp. 901, ebenda Written Answers Sp. 159; ob Morrison am 11.5. 1951, Hansard Bd. 487 Sp. 2301 ebenso zu verstehen ist, mag dahinstehen; jedenfalls hat Selwyn Lloyd am 19.11.1958, Hansard Bd. 595 Sp. 1140, diese Auslassungen wiederholt.
Dulles auf der Friedenskonferenz von San Francisco, Department of State Bulletin Bd. 25 S. 454: “... there have been some private understandings between some allied governments...”
Briggs, AJIL Bd 40 S. 376 ff., 382; Pan, AJIL Bd. 46 S. 40 ff., 43; O’Connell, AJIL Bd. 50 S. 407, 413 und BYB, Bd. 29 S. 424, 426; Lauterpacht, ICLQ Bd. 8 S. 186; O’Connell, International Law, 1965, S. 223; Colliard, Annuaire Français de Droit International Bd. 1 S. 71; Oppenheim-Lauterpacht, International Law, 8. Aufl. § 487 S. 873; Restatement of the Law 2nd: Foreign Relations Law of the United States, 1965, § 115 f.
L. C. Green, Gentlemen’s Agreements and the Security Council, Current Legal Problems 1960, S. 255 ff.
L. C. Green, Gentlemen’s Agreements and the Security Council, Current Legal Problems 1960 S. 162 f.; die Fälle sind erwähnt bei F. Münch, „Tätigkeit der Vereinten Nationen in völkerrechtlichen Fragen,” Archiv des Vôlkerrechts Bd. 5 S. 433 f., Bd. 6 S. 450, Bd. 9 S. 434, Bd. 10 S. 423, Bd 11. S. 290, Bd. 12 S. 267. Auch 1964 wurde eine solche Teilung durchgeführt und eine weitere verabredet. Diese wurde nur deswegen nicht vollzogen, weil die Vermehrung der nichtständigen Sitze des Sicherheitsrats erlaubte, beiden Beteiligten zweijährige normale Amtsperioden einzuräumen.
Hierzu Mosler, „National- und Gemeinschaftsinteressen im Verfahren des EWG-Ministerrats,” Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Bd. 26 S. 1 ff.
Außer den Zitaten oben Anm. 8 vgl. etwa Oppenheim-Lauterpacht, a.a.O. S. 899; Rousseau, Droit international public, 1953, S. 19; in Deutschland Dahm, Völkerrecht, Bd. III S. 7; Berber, Völkerrecht, Bd. I S. 412; Menzel, Völkerrecht S. 181; im Spezialschrifttum Mc Nair, Law of Treaties, 1961, S. 6; Bittner, Die Lehre von den völkerrechtlichen Vertragsurkunden, S. 63 Anm. 236; Satow, A Guide to Diplomatic Practice, 4. Aufl. 1957, S. 324 f.; Meyers, „The Names and Scope of Treaties,” AJIL Bd. 51 S. 605; Johnson, „The Conclusions of International Conferences,” B YB Bd. 35 S. 3 ff.
Fawcett, „The Legal Character of International Agreements,” B YB Nd. 30 S. 385, 388: wenn sie eine Gerichtsbarkeitsklausel enthalten oder die Parteien sonst einer Gerichtsbarkeit oder Schiedsgerichtsbarkeit unterstehen.
Renata Sonnenfeld, „Gentleman’s agreement” a umowy miedzynarodowe,” Sprawy Miedzynarodowe, Jahrg. 11, Heft 12 S. 44 ff.
Scelle hat YBILC 1950 I S. 73, 83, 1951 I S. 14 das Abkommen von Yalta deswegen besonders heftig angegriffen.
Das war z.B. das Bedenken von Briggs, AJIL Bd. 40 S. 381. Die ILC läßt solche Einwände aber nicht gelten (cgl. Art. 6 Abs. 2 ihres letzten Entwurfs), sofern die Mängel nicht offenkundig sind (Art. 43 — auch in Art. 44 findet sich der Grundgedanke).
Vgl. Art. 3 des Entwurfs, der die Möglichkeit offen läßt, daß mündliche Abmachungen rechtswirksam sind.
Vgl. Art. 2 Abs. (1 a) des Entwurfs, a.E., und die Erläuterung dazu.
Schwarzenberger tadelt den Entwurf wegen des Vorrangs von Jus cogens (jetzt Art. 50 und 61) aus demselben Grund, „International Jus Cogens ?,” Texas Law Review, Bd. 43 S. 477 f. und „The Problem of International Public Policy,” Current Legal Problems 1965, S. 213 f.
Vgl. etwa Chitty, On Contracts, 21. Aufl. S. 17; Williston, On Contracts, 3. Aufl. 1957 Bd. 1§21.
223 F 55 aus dem Jahre 1915.
Das Gericht löste die US Steel Corp. dennoch nicht auf, weil es meinte, die Abmachung habe nicht wirksam funktioniert und die Auflösung würde viele, die bona fide gehandelt hätten, zu schwer treffen.
Vgl. in Rose & Frank Co. v. J. R. Crompton and Bros. Ltd.
Green, a.a.O. vermutete ähnliche gentelemen’s agreements auch für andere Wahlen zu Organen der Vereinten Nationen.
Williston, On Contracts, 3. Aufl. 1957 Bd. 1 § 21. Auch nach anderen Rechten, die die Rechtswirksamkeit nicht an bestimmte Formen binden, wird der Nachweis der Bindungsabsicht nicht positiv geführt zu werden brauchen. Bei Formalgeschäften wird die Absicht ohnehin wohl unwiderleglich zu vermuten sein.
Bittner, a.a.O. (s. Anm. 12) bildet das Beispiel, daß eine verhandelnde Regierung sich stark gemacht hat, die verfassungsmäßige Genehmigung herbeizuführen; sie ist bei Mißerfolg zum Rücktritt verpflichtet.
Mosler, a.a.O. (Anm. 11) S. 13.
Hierzu F. Münch, „Zum Stand der internationalen obligatorischen Gerichtsbarkeit,” Zeitschrift für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Bd. 21 S. 245 f.
Mosler, a.a.O. S. 23 ff., dessen Ergebnissen ich folge.
Es ist hier nicht auszuführen, wieweit die Lehren vom Estoppel oder vom venire contra factum proprium unmittelbar angewandt werden können.
Hierzu Schüle, Koalitionsvereinbarungen im Lichte des Verfassungsrechts, 1964.
Vgl. u.a. Scerni, Aspetti giuridici del ritiro dalle Nazione Unite, Communità Internazionale 1965 S. 227 ff.
Hierzu Schwelb, „The 1963/1965 Amendments to the Charter of the United Nations: An Addendum,” AJIL Bd. 60 S. 371, 374.
Auf deutscher Seite die Erklärung der Schleswig-Holsteinischen Landesregierung vom 26.9.1949, Gesetz- und Verordnungsblatt für Schleswig-Holstein, 1949, S. 183, Erklärung der Bundesregierung am 6.7.1955, BT 2. Wahlp. Drucks. 1451 und Sitzungsbericht S. 5353 (B). Hierzu H.-H. Biehl, Minderheitenschulrecht in Nord- und Südschleswig, 1960. — Das amerikanische Restatement (oben Anm. 8) § 115 g scheint nur solche Verhältnisse stillschweigenden Einverständnisses als gentlemen’s agreements zu verstehen; das scheint aber zu eng zu sein.
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Münch, F. (1968). Unverbindliche Abmachungen im zwischenstaatlichen Bereich. In: Mélanges Offerts À Juraj Andrassy. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-5602-6_14
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