Zusammenfassung
Unter den arabischen Ländern nimmt die Libanesische Republik in politischer, wirtschaftlicher und besonders auch kultureller Hinsicht eine Sonderstellung ein, die das kleine Land immer wieder verteidigt und behauptet. Die heutigen Staatsgrenzen sind zwar von der Mandatsmacht Frankreich gezogen, doch verdankt der Libanon seine Autonomie nicht einem Akt fremder Willkür; die staatliche Eigenständigkeit ist vielmehr das Ergebnis jahrhundertelanger eigener Anstrengungen und Kämpfe, die dem Libanon bereits unter osmanischer Herrschaft eine gewisse Unabhängigkeit eingebracht hatten. So ist es natürlich, daß der Ruf nach Beseitigung der durch den Imperialismus geschaffenen Staatsgrenzen und der Vereinigung aller Araber im Libanon besonders wenig Widerhall findet. Der laute Ruf nach der Arabischen Einheit hat vielmehr dazu geführt, neue Begründungen für die Eigenständigkeit des Libanon zu suchen und seine Eigenart in neuen Formen zu dokumentieren. Großer Beliebtheit erfreut sich eine romantische Richtung, die die Wurzeln der Eigenständigkeit in den phönizischen Stadtstaaten sieht, die vor 3000 Jahren an der Küste des heutigen Libanon blühten. Anklänge an mythologische Themen der Phönizier finden sich in den Gedichten des SACĪD CAQL, und es ist auch nur zu natürlich, daß ein Nachfahr des Volkes, das der Menschheit das Alphabet geschenkt hat, diese großartige Erfindung von neuem nachvollzieht.
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© 1965 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Grotzfeld, H. (1965). Aus Zweier Zeugen Mund ... Ein Beitrag zur Erkenntnis des Phonologischen Systems Arabischer Dialekte in Syrien und Libanon. In: Zwirner, E. (eds) Sprachen - Zuordnung - Strukturen. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-3218-1_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-015-3218-1_4
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