Zusammenfassung
In Frankreich fand die Friedensbewegung einen fruchtbareren Boden als in Deutschland. Deutschland war durch den grossen Napoleon erniedrigt worden, wurde sich aber in der Erniedrigung seiner eigenen Kräfte bewusst. Frankreich wurde durch Europa niedergehalten. Es suchte seinen alten ruhmreichen Platz zurückzugewinnen, aber seine nationalen Kräfte reichten nicht aus. So sehen wir, wie in Frankreich eine Berufung auf die Waffen und eine Friedenspolitik mit einander abwechseln. Vor allem als während des zweiten Kaiserreichs die Aussenpolitik ein Fiasko wurde, bekam die Friedensbewegung einen neuen Auftrieb. Dann geschah es, dass Napoleon III. und die demokratischen Parteien, die beide von Haus aus friedliebend gesinnt waren, jedoch durch den Staatsstreich vom 2. Dezember 1852 sich von einander entfernt hatten, ihre Kraft wiederum in demselben Ideal suchten1). Man konnte sehen, wie der Kaiser sich mit seinem Abrüstungsvorschlag an die Mächte wandte2), und wie in derselben Zeit grosse Gruppen der Bevölkerung den Kampf gegen den Militarismus aufnahmen und die Verbrüderung der Völker verkündeten.
„Acceptons, s’il le faut, le même sort: succombons à la tâche! soit! Mais du moins laissons quelque chose de grand après nous qui fasse honorer notre mémoire. Fiers de l’héroisme de nos pères de 1789, tâchons d’anoblir pour nos enfants le souvenir de leurs pères de 1867.” Santallier (1867).
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© 1940 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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ter Meulen, J. (1940). Frankreich. In: Der Gedanke der Internationalen Organisation in seiner Entwicklung. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-3216-7_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-015-3216-7_3
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