Zusammenfassung
Es ist eine merkwürdige Tatsache dass die griechisch-orthodoxe Theologie zu allen Zeiten dem Begriff der Kirche als solcher wenig Aufmerksamkeit geschenkt hat, merkwürdig zumal weil die Theologen selbst fast ausnahmslos eminent-kirchliche Männer waren. Das grosse Werk des Johannes Damascenus z.B., das man die griechisch-orthodoxe „Normaldogmatik” und die abschliessende Zusammenfassung von nahezu 7 Jahrhunderten theologischen Denkens nennen kann, hat bei aller Systematik des Aufbaus keinen „locus de ecclesia”1). Natürlich könnte man das pseudodionysische περι έϰϰλησιαστιϰηϛ íεραρχιαϛ 2) eine ecclesiologische Abhandlung nennen, allein dies ist dann wohl Ecclesiologie einer ganz eigentümlichen Art. Man möchte sogar den etwas abenteuerlich klingenden Ausspruch wagen dass es sich in jener Schrift gar nicht um die irdische Kirche als Ganzes handle sondern um die einzelnen kirchlichen Handlungen, Ämter und Amtsträger, die alle ihre Bedeutungsfülle nur von ihrem Symbolsein von und zugleich Hinweisen auf eine Welt höheren Wesenheiten her bekommen. Alle diese Symbole bilden natürlich zusammen auch eine Einheit, aber die Einheit qua talis ist nicht Gegenstand der Betrachtung.
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Visser, A.J. (1952). Die Theologie des Nikephoros. In: Nikephoros und der Bilderstreit. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-2682-1_5
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