Zusammenfassung
Im Mai des Jahres 1523 liess sich Bucer in Strassburg nieder und wurde dort im Februar des nächsten Jahres zum Pfarrer der St. Aurelienkirche ernannt. Im Laufe des Jahres 1524 wurde, jedenfalls in einigen Kirchen der Stadt, unter Mitwirkung der städtischen Behörden die Reformation des Gottesdienstes durchgeführt : die Messe wurde durch eine einfache Abendmahlsfeier ersetzt und alle Bilder wurden entfernt. Bucer stand bei der Durchführung in den vorderen Reihen, aber er war über den Sinn des Abendmahls noch im ungewissen, bis er im November jenes Jahres den Besuch eines Holländers, Hinne (d.h. Johannes) Rodes, des Rektors der Hieronymus-schule in Utrecht, empfing 1). Wahrscheinlich war dieser einige Tage bei ihm zu Gast und die Gespräche zwischen beiden Männern sind von entscheidender Bedeutung für die Auffassungen des Strassburger Reformators geworden.
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Literatur
Über Rode siehe: J. Lindeboom, Bijbelsch Humanisme, S. 160 ff; N. Ned. Biogr. Wdb., III, Sp. 1079 ff; R.E 3, XVII, S. 61–67.
Über Hoen siehe: J. Lindeboom, a.a.O. S. 160 ff; Biogr. Wdb. v. Prot. Godgel.,IV, 1931, S. 90ff.
O. Clemen, Hinne Rode in Wittenberg, Basel, Zürich, in: Zeitschr. f. Kirchengesch., XVIII (1897), S. 346–371. A. Eekhof, De Avondm«alsbrief van Cornelis Hoen, ‘s Gravenhage 1917, S. XIII ff. W. Koehler, Zwingli und Luther, I, Leipzig 1924, S.
J. Reitsma-J. Lindeboom, Geschiedenis van de Hervorming en de Hervormde Kerk der Nederlanden,1949 5 S. 37.
Epistola Christiana admodum, ab annis quattuor ad quendam apud quem omne iudicium sacrae scripturae fuit, ex Batavia missa, sed spreta, longe aliter tractans coenam dominicam quam hactenus tractata est, ad calcem quibusdam adiectis Christiano homini pernecessarijs presertim his periculosis temporibus, per Honnium Batavum, 1525. Faksimile-Ausgabe von A. Eekhof, a.W. Corp. Ref., Zwinglis Werke, IV, S. 505–519. Teilweise von J. C. de Hoop Scheffer übersetzt: Geschiedenis der Kerkhervorming in Nederland, van haar ontstaan tot 1531, I, Amsterdam 1873, S. 93–98.
Capito und Bucer an Luther, Strassburg, 23. Nov. 1524 (W. A., Briefe, III, S. 386 )
Der Brief ist von J. V. Pollet, O.P., Martin Bucer, Etudes sur la correspondance, I, Paris 1958, S. 9–18 herausgegeben worden. Pollet macht es glaubwürdig, dass Martinus Germanus von Fürfeld und nicht Martinus Frecht in Heidelberg (nach J. W. Baum, Capito und Butzer, S. 303 und J. Ficker, Thesaurus Baumianus, Verzeichnis der Briefe und Aktenstücke, Strassburg 1905, Nr. II, 213) der Absender ist (S. 11 ). Der ursprüngliche Brief, dessen Schluss fehlt, befindet sich im kantonalen Archiv in Zürich. Baum, a.a.O., hat ihn teilweise, nicht allzu genau übersetzt.
Dies bezieht sich wahrscheinlich auf Ap.gesch. 18: 11.
Luther, Von Anbeten des Sakraments des heiligen Leichnams Christi,April 1523 (W.A.,XI, S. 431 ff).
W.A., Briefe, III, S. 386.
W.A., XV, S. 391–397.
Corp. Ref., Zwinglis Werke, VIII, Nr. 351, S. 250 f.
Corp. Ref., Zwinglis Werke,VIII, Nr. 355, S. 261. Die Worte „Quid nos de ista pane poculoque iam annos aliquot senserimus, paucis communicaverimus“ weisen darauf hin, dass Zwingli und Judae gewiss schon 1523 Rode und Saganus empfangen haben. Dies muss nach dem 2. Febr. 1523, dem Tage von Judaes Amtsantritt in Zürich, gewesen sein. Eekhof (a.a.O. S. XVIII) glaubt, dass es auch nicht vor dem 15. Juni 1523 gewesen sein kann, weil aus einem Brief Zwinglis an Thomas Wyttenbach, der jenes Datum trägt (Corp. Ref.,Zw. Werke VIII, S. 84 ff) hervorgeht, dass Zwingli Hoens Auffassung noch nicht kennt. Das ist aber nicht ganz sicher. Zwingli legte diesbezüglich aus Angst vor Unruhe anfänglich eine grosse Zurückhaltung an den Tag. Er erwähnt in diesem Brief die Einsetzungsworte überhaupt nicht, sagt aber wohl: „Aus dem allen können Sie schliessen, wie wir darüber denken. Ich lehre dies bisher noch nicht, denn ich fürchte, dass die Schweine, wenn sie sich gegen uns umwenden, sowohl die Lehre wie den Lehrer zerreissen würden .... Es gibt ausserdem noch viele Dinge, die wir zu einem geeigneteren Zeitpunkt besser mündlich als schriftlich erläutern können”. Vielleicht war Zwingli also zu jener Zeit schon mit Hoens Deutung bekannt; das entspräche auch besser den „einigen Jahren“, von denen er im Dezember 1524 sprach.
Der Brief an Matth. Alber vom 16. Dezember 1524 in: Corp. Ref., Zw. Werke,III, Nr. 41; bes. S. 345.
s) Pollet, a.a.O.,S. 18, berücksichtigt nicht, dass das Büchlein des Oekolampad schon im August 1525 erschien. Sein Hinweis auf ähnlich lautende Ausdrücke in Bucers „Apologie“ vom März 1526 hat keine Beweiskraft. Auch ist der Brief Zwinglis an Alber nicht aus dem Jahre 1525, sondern aus dem Jahre 1524.
Corp. Ref., Zw. Werke,IV, S. 510.
A. Lang, Der Evangelienkommentar Martin Butzers und die Grundzüge seiner Theologie, Leipzig 1900, S. 371 f; W. F. Dankbaar, De sacramentsleer van Calvijn, Amsterdam 1941, S. 151.
M. van Rhijn, Wessel Gansfort, ‘s Gravenhage 1917, S. 211–216; ders., Studiën over Wessel Gansfort en zijn tijd, Utrecht 1933, S. 40 ff, 76 f.
L. J. F. Janssen, Itinerarium Gerardi Gelderhaurii Noviomagi, im Archief voor Kerkel. Gesch., IX, 1838, S. 509.
E. Kochs, Die Anfänge der ostfriesischen Reformation, im Jahrbuch der Gesellschaft für bildende Kunst und vaterländische Altertümer zu Emden, XIX, 1916/18, S. 188 f.
Bucer an Zwingli, 9. Juli 1525 (Corp. Ref., Zw. Werke, VIII, S. 652 ).
Capito an Zwingli, 26. Sept. 1526 (Corp. Ref., Zw. Werke, VIII, S. 725 ).
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Dankbaar, W.F. (1961). Hinne Rodes Besuch. In: Martin Bucers Beziehungen zu den Niederlanden. Kerkhistorische Studiën, vol 9. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-0758-5_3
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