Zusammenfassung
Pierre Dubois, der wahrscheinlich in der Normandie um das Jahr 1250 geboren wurde, war ein Schüler des Siger von Brabant und Thomas von Aquino1). Er hatte die Scholastik und die Rechtswissenschaft fleissig studiert und betätigte sich als praktischer Jurist, königlicher Advokat und Abgeordneter der Ständeversammlung. Im Jahre 1285 kam er, wie er selbst erzählt, auf seine grossen Reformgedanken und zwar anlässlich des unglücklichen Zuges König Philipps III. nach Aragonien. Die grossen Ereignisse seiner Zeit, sowie der Kampf zwischen dem Papst und König Philipp IV., der Prozess gegen die Templer, die Expansionspolitik Frankreichs, die Pläne zu einem Kreuzzug, alles dies bot Dubois eine willkommene Gelegenheit, seine Reformgedanken zu veröffentlichen. Er lebte in einer Zeit, in der das französische Königtum energisch emporstrebte und gehörte zu den kühnsten Vertretern der königlichen Partei. Nach 1321 hört man nichts mehr von ihm, und er ist wohl bald darauf gestorben.
„Quid poterit sanctius esse quam Christiani populi salus et quid pretiosius.... quam hostes, raptores et interfectores a populo Christiano arcere et quam pacem subjectis et fidelibus emere.“
Pierre Dubois.
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Literatur
Schücking, Die Organisation der Welt, S. 28 f.; Meyer, Pierre Dubois; Vesnitch, Précurseurs de l’arbitrage international in der Revue d’histoire diplomatique, (1911), S. 23 f.
Diese erste Schrift von Dubois vertritt im wesentlichen schon alle Reformpläne und Lieblingsideen, die er in allen folgenden Schriften unermüdlich und fast bis zum Ueberdruss wiederholt hat. Vgl. Zeck, Pierre Dubois, S. 29.
Diese Schrift wurde zum ersten Male durch den Druck von Bongars (Gesta Dei per Francos, II. S. 316–361) im Jahre 1611 veröffentlicht; dann folgte die kritische Ausgabe von Langlois: Dubois, De recuperatione terre sancte. Vgl. dort, Introduction, S. XXIV. und Vesnitch, a. a. O. S. 39. Ich zitiere nach der Ausgabe von Langlois.
Dubois (Langlois), a. a. O. S. 3: III.
Modo non est homo sane mentis, ut credo, qui estimare verisimiliter posset in hoc fine seculorum fieri posse quod esset totius mundi, quoad temporalia, solus unus monarchia qui omnia regeret, cui tanquam superiori omnes obedirent. (S. 54: XLI).
S. 97: LXIX.
S. 7: IV: 3.
90: LXIV: 106.
„Videtur expediens, quod summus pontifex in Consilio statuat...“, so lautet es öfters bei Dubois.
S. 7: IV: 3.
S. 7:4.
S. 11 f: VII: 12; eine deutsche Uebersetzung dieser Stelle, welche ich hier zum Teile gebraucht habe, gibt Schnürer, Historisch-politische Blätter für das kath. Deutschland (1908), S. 282; eine französische gibt Vesnitch, a. a. O. S. 46.
Principes superiores in terris non recognoscentes sind souveräne Fürsten. Schnürer übersetzt: „... viele Fürsten, die in ihren Ländern keine Obern haben, die....“. Meyer (a. a. O. S. in) übersetzt: „.... Fürsten, die keine Obern haben, die....“ Zeck (a. a. O. S. 204) aber macht zu dieser Stelle die Bemerkung: „Die Uebersetzung von Schnürer und Meyer trifft hier gar nicht die Sache“. Diese Kritik scheint mir unbegründet.
Dubois sagt nämlich einmal: „sed verisimile est, quod in spiritualibus possit et debeat esse princeps unicus et monarchia“ (Dubois, a. a. O. S. 54: XLI).
S. 33: XXIII: 40.
Diesen Nachtrag gibt Langlois in Dubois, a. a. O. S. 131–140.
Scholz, Die Publizistik zur Zeit Philipps des Schönen und Bonifaz VIII., S. 410 f. und Zeck, a. a. O. S. 41 f.; für den Zusammenhang zwischen dieser Schrift von Dubois und einem anonymen Traktat vgl. Krammer, Determinatio compendiosa (Fontes juris germanici antiqui), S. XXXVII f.
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Ter Meulen, J. (1968). Pierre Dubois. In: Der Gedanke der Internationalen Organisation in seiner Entwicklung 1300–1800. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-015-0594-9_14
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