Zusammenfassung
Fichte übernimmt die entscheidenden Grundzüge der Reinholdschen Theorie des Bewußtseins. Das hat eine Zweiteilung der WL, und zwar sowohl der theoretischen wie auch der praktischen zur Folge. Der erste Teil, den wir bisher betrachtet haben, schließt mit dem Auffinden des Vorstellungsvermögens (und eines vergleichbaren Grundvermögens des praktischen Ich). Wir haben gesehen, wie der 3. Grundsatz der gesamten WL den Grundsatz der theoretischen WL und den der praktischen enthält. Beide Grundsätze aber implizierten in der zunächst vorliegenden Formeinen Widerspruch, der durch die Deduktion der Einbildungskraft bzw. durch diejenige des Strebens beseitigt werden sollte. Da aber nach Fichte der Widerspruch für das „menschliche Wissen“ konstitutiv ist und bleibt,1 ließ sich der Widerspruch nicht ganz beseitigen; er wurde vielmehr als Einbildungskraft bzw. als Streben gleichsam institutionalisiert.
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Literatur
- 1.Vgl. I, 226.Google Scholar
- 2.Vgl. I, 227 ff.Google Scholar
- 3.Vgl. I, 285 ff.Google Scholar
- 4.Vgl. I, 221.Google Scholar
- 5.I, 219.Google Scholar
- 6.Dies ist unter der vorhin erwähnten Einschränkung zu nehmen. Vgl. S. 91.Google Scholar
- 7.I, 219; vgl. auch I, 331.Google Scholar
- 8.I, 219.Google Scholar
- 9.Vgl. I, 220.Google Scholar
- 10.I, 220.Google Scholar
- 11.Vgl. I, 220; Faktum ist hier Gegenbegriff zu Postulat.Google Scholar
- 12.Vgl. I, 220 f.Google Scholar
- 13.I, 221.Google Scholar
- 14.I, 221.Google Scholar
- 15.I, 221.Google Scholar
- 16.I, 222.Google Scholar
- 17.I, 222.Google Scholar
- 18.Reinhold hatte dies Produkt als das dunkle Bewußtsein der bloßen Vorstellung bezeichnet, vgl. Kap. 1 d.A.Google Scholar
- 19.Damit findet sich hier ein Unterschied, der im Begriff der Geschichte überhaupt liegt. Geschichte meint einmal die res gestae, das Geschehen selbst, sie meint zum anderen historia rerum gestarum, die Darstellung des Geschehens. Geschichte des Selbstbewußtseins im Sinn der res gestae meint die Entwicklung des Ich, seinen Weg, der, wie sich zeigen wird, vom Anstoß bis zum entwickelten Selbstbewußtsein geht. Geschichte des Selbstbewußtsein im Sinne der historia meint die wissenschaftliche Theorie als Darstellung dieses Weges.Google Scholar
- 20.Vgl. Fichte I, 222.Google Scholar
- 21.Ein solcher Unterschied zwischen „für uns“ und „für es“ ist ganz allgemein schon durch die Kopernikanische Wende der Transzendentalphilosophie gegeben. Er verbindet sich hier mit einem aus dem Begriff von Geschichte sich ergebenden Unterschied. — Vgl. § 2 d.A.Google Scholar
- 22.Vgl. z.B. I, 230; I, 234; I, 363 ff.Google Scholar
- 23.Über die Herkunft dieses Begriffs aus Reinholds Theorie des Bewußtseins, vgl. Kapitel 1 d.A.Google Scholar
- 24.Vgl. den Exkurs S. 185ff. d.A.Google Scholar
- 25.Vgl. I, 70.Google Scholar
- 26.I, 71; vgl. I, 222.Google Scholar
- 27.Vgl. I, 71 f.Google Scholar
- 28.I, 79.Google Scholar
- 29.Vgl. I, 220.Google Scholar
- 30.I, 80.Google Scholar
- 31.Vgl. I, 80.Google Scholar
- 32.I, 80.Google Scholar
- 33.X wäre demnach die abstrahierende Reflexion als freier Akt des „entwickelten“ Ich.Google Scholar
- 34.I, 290 f.Google Scholar
- 35.Vgl. I, 244.Google Scholar
- 36.I, 291.Google Scholar
- 37.Vgl. I, 224 und I, 216 f.Google Scholar
- 38.I, 223.Google Scholar
- 39.Vgl. I, 223 f.Google Scholar
- 40.Daß diese Reihe die umgekehrte Richtung nimmt ist klar, denn es soll ja die Struktur des Bewußtseins entwickelt werden. Diese Struktur war aber erstmalig, allerdings vorläufig, mit dem Grundsatz der theoretischen WL angesprochen. Vgl. I, 222 f.Google Scholar
- 41.Vgl. I, 223.Google Scholar
- 42.Vgl. I, 222 f. Wenn überhaupt, so kann in diesen Bestimmungen so etwas wie eine Vorstufe der Hegeischen Dialektik gesehen werden. Diese Modifikation der synthetischen Methode hat Hartkopf aber nicht berücksichtigt. Vgl. W. Hartkopf, Die Dialektik Fichtes, a.a.O.Google Scholar
- 43.Vgl. I, 225.Google Scholar
- 44.I, 212.Google Scholar
- 45.I, 228 f.Google Scholar
- 46.Vgl. I, 229.Google Scholar
- 47.I, 218.Google Scholar
- 48.Vgl. I, 211.Google Scholar
- 49.I, 211.Google Scholar
- 50.Vgl. I, 218.Google Scholar
- 51.Vgl. I, 212.Google Scholar
- 52.Vgl. I, 227.Google Scholar
- 53.Vgl. § 19 d.A.Google Scholar
- 54.I, 270, wo Fichte sagt: „Wir legen das bis jetzt Deduzierte noch auf einem andern Wege dar …“Google Scholar
- 55.Vgl. § 19 d.A.Google Scholar
- 56.Vgl. I, 265.Google Scholar
- 57.Vgl. I, 273 ff.Google Scholar
- 58.I, 272; vgl. I, 96.Google Scholar
- 59.I, 273.Google Scholar
- 60.I, 273.Google Scholar
- 61.Vgl. I, 274.Google Scholar
- 62.I, 274. Im Rahmen des § 1 der Grundlage wurde nicht von einem doppelten Setzen des Ich gesprochen, dort war nur von der konstitutiven Tätigkeit des Sichselbstsetzens die Rede, die aber nun nach I, 274 nicht das volle Wesen des Ich ausmachen soll. Zeigt sich hier eine weitere Äquivokation im Begriff des Ich? — Zu dem nun wieder auftauchenden Begriff des „für sich“ vgl. S. 105 Anm.Google Scholar
- 63.I, 274.Google Scholar
- 64.Vgl. z.B. I, 126.Google Scholar
- 65.I, 274.Google Scholar
- 66.I, 274; vgl. I, 109.Google Scholar
- 67.Vgl. I, 134.Google Scholar
- 68.I, 274.Google Scholar
- 69.I, 274.Google Scholar
- 70.Vgl. I, 274.Google Scholar
- 71.Vgl. I, 275.Google Scholar
- 72.Vgl. I, 272.Google Scholar
- 73.Vgl. I, 275.Google Scholar
- 74.Vgl. I, 271 ff.Google Scholar
- 75.Vgl. I, 278.Google Scholar
- 76.Indifferenz ist also eine Einheit von Einheit und Unterschiedenheit. Indifferenz ist aber nur die eine Möglichkeit dieses spekulative Problem zu fassen. Die andere Möglichkeit ist die Selbstbewegung des absoluten Unterschiedes. Dies ist die dialektische Möglichkeit im strengen Sinn.Google Scholar
- 77.I, 276.Google Scholar
- 78.I, 276.Google Scholar
- 79.Vgl. § 19 d.A.Google Scholar
- 80.I, 265 f.Google Scholar
- 81.Vgl. I, 294. — In § 1 der Grundlage ist das Sichselbstsetzen des Ich offenbar in der nun herausgestellten Indifferenz belassen. Jedenfalls konnte der dort auftauchende Begriff des „für sich“ nicht als Hinweis auf die Struktur des Selbstbewußtseins interpretiert werden. Das „für sich“ ist erst dann ein solcher Hinweis, aber auch nicht mehr, wenn die Tätigkeit, durch die das Ich sich für sich selbst setzt (ideale Tätigkeit) von derjenigen unterschieden wird, durch die es sich selbst schlechthin setzt. Diese Unterscheidung wird aber erst, wie wir gesehen, „nach“ dem Anstoß möglich.Google Scholar
- 82.Vgl. I, 279.Google Scholar
- 83.Vgl. I, 275.Google Scholar
- 84.I, 274.Google Scholar
- 85.I, 275. Zuvor sagt Fichte, daß damit die „Forderung“ des reflektierenden Ich, daß das reflektierte Ich die Unendlichkeit ausfülle, erfüllt sei. Eine solche Feststellung kann hier aber eigentlich nicht getroffen werden, was Fichte selbst in Klammern anmerkt (274). Diese Stelle ist ein indirekter Beweis für unsere These: Die Einheit des absoluten Ich kann nur als Negation einer zuvor gesetzten Differenz ausgedrückt werden.Google Scholar
- 86.Vgl. I, 275.Google Scholar
- 87.Vgl. I, 274.Google Scholar
- 88.I, 275.Google Scholar
- 89.Vgl. I, 275.Google Scholar
- 90.Vgl. I, 274.Google Scholar
- 91.I, 274.Google Scholar
- 92.Vgl. I, 275 f.Google Scholar
- 93.Vgl. I, 275.Google Scholar
- 94.Dieser Unterschied muß aber gemacht werden, da wir uns am Anfang der Geschichte des Selbstbewußtseins (der „zweiten Reihe“) befinden.Google Scholar
- 95.Vgl. I, 220 ff.Google Scholar
- 96.Vgl. I, 220 ff.Google Scholar
- 97.I, 275.Google Scholar
- 98.Es fällt auf, daß hier einmal von zwei Richtungen der Tätigkeit, das andere Mal von zwei Tätigkeiten die Rede ist. Das hat seinen Grund darin, daß von zwei Richtungen gesprochen werden muß, wenn man den Unterschied von realer und idealer Tätigkeit nicht berücksichtigt.Google Scholar
- 99.Vgl. I, 274.Google Scholar
- 100.Unsere Interpretation scheint dem Text der Grundlage Gewalt anzutun. Es wird sich aber zeigen, daß die nun zu interpretierenden §§ 6–11 der Grundlage einen Anfang genau in der von uns beschriebenen Struktur voraussetzen. Das ganze nächste Kapitel muß daher als Erweis unserer These angesehen werden. Vgl. zu der hier vorgelegten Interpretation des § 5 der Grundlage das erst nach Fertigstellung dieser Arbeit erschienene Buch von W. Janke: Fichte. Sein und Reflexion. Grundlagen der kritischen Vernunft (Berlin 1970). Janke geht in seinen Interpretationen der §§ 1–5 der Grundlage, denen er den I. Teil seines Buches widmet, auf die Notwendigkeit der Unterscheidung zweier Reihen der Wissenschaftslehre mit keinem Wort ein und kommt wohl nicht zuletzt deswegen zu völlig anderen Ergebnissen. Das betrifft vor allem auch die endgültige Wesensbestimmung des absoluten Ich. Vgl. diese Arbeit, Kap. 9 und Janke, a.a.O., S. 181 ff.Google Scholar
- 101.Vgl. I, 225.Google Scholar