Zusammenfassung
Das Studio Salzburg hat die begrüssenswerte Initiative gezeigt, in der Vielzahl der heute erscheinenden Meinungen über das Verhältnis von Sprache und Bewusstsein einige repräsentative Äusserungen zu Wort kommen zu lassen, so dass der Hörer sich ein Bild von der Lage machen kann, in der wir uns mit diesem Problem befinden. Ich kann hier nicht auf alle Aufsätze eingehen, die ich erhalten habe, möchte aber doch so viel sagen, dass mir das Thema der Sprache als „Medium der transzendentalen Reflexion“, das im Vortrag von Karl Otto Apel erschien, immer noch als guter Ausgangspunkt für alle Erörterungen erscheint. Dabei will ich nicht gleich sehr genau fragen, was Kant unter der „transzendentalen Reflexion“ verstanden hat, die er auch „transzendentale Überlegung“ nannte, sondern nur auf die sich zunächst aufdrängende Meinung hinweisen, dass an die Stelle der transzendentallogischen Bestimmung dessen, was die logische Form in den Urteilen des Menschen ist, die Bestimmung der logischen Form unseres Denkens durch die Sprache getreten sei. Von da aus ergibt sich dann gleich ein Zugang zu solchen Fragen, wie sie etwa Herr Specht gestellt hat, ob es nicht eine neue Begründung der Ontologie geben könnte, nämlich die sprachanalytische, die dann an die Stelle der von Kant versuchten zu treten hätte, falls Kant überhaupt vorgehabt haben sollte, so etwas wie eine Ontologie neu zu begründen.
Vortrag im österreichischen Rundfunk, Salzburg.
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Vortrag im österreichischen Rundfunk, Salzburg.
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© 1972 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Liebrucks, B. (1972). Der Dialektische Charakter der Transzendentalen Sprachbetrachtung. In: Erkenntnis und Dialektik. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-9065-7_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-011-9065-7_9
Publisher Name: Springer, Dordrecht
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