Zusammenfassung
Nietzsche stellt in der Geburt der Tragödie das Verhältnis zwischen Leben und Kunst an zwei Gegebenheiten dar, an der griechischen Tragödie und der Philosophie Schopenhauers1. Nietzsches eigene Ansicht über den Zusammenhang von Leben und Kunst droht darum in der Terminologie Schopenhauers verloren zu gehen. Es besteht jedoch kein Zweifel, dass zwischen der Kunstbetrachtung beider Denker von Anfang an ein deutlicher Unterschied bestand.
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Referenzen
Vgl. Joan Stambaugh, Untersuchungen, S. 4 ff.
Vgl. Joan Stambaugh, Untersuchungen, S. 19.
Nietzsches Geringschätzung der Annahme, die chaotische Masse vermöge aus sich selbst die grossen Persönlichkeiten hervorzubringen, macht deutlich, dass er schon 1869 das Unzureichende Schopenhauers Kunsttheorie ahnte (Vgl. auch: Antrittsvorlesung, Bd III, S. 167; N.u.N., I, S. 273).
Auch Kaufmann, Nietzsche, S. 88, bemerkt, dass Nietzsche bereits in Die Geburt der Tragödie von seinem Lehrer abweicht: Kunst war, sagt Kaufmann, für Nietzsche Bollwerk gegen Schopenhauers Pessimismus.
Die Frage, inwieweit die Betonung der Grausamkeit in Nietzsches Interpretation von Dionysos mit der griechischen Mythologie übereinstimmt, tut in diesem Zusammenhang nichts zur Sache.
Vgl. auch: Die Philosophie im tragischen Zeitalter, Bd III, S. 376. Herakleitos, Die Fragmente der Vorsokratiker, H. Diels-W. Kranz, Berlin 1961, S. 162.
Vgl. H. Heimsoeth, Metaphysische Voraussetzungen und Antriebe in Nietzsches „Immoralismus”, in: Abhandlungen der Acad. der Wiss. und der Lit., 6 = 1955, S. 525.
Das meint zu Unrecht F. Copleston, Friedrich Nietzsche, Philosopher of Culture, London, 1942, S. 31, S. 63.
H. Bergson, Les deux sources de la morale et de la religion, Paris, 1961, 100. Aufl. S. 217, lässt merkwürdigerweise die „religion statique” dieselbe Funktion, von ihm die „fonction fabulatrice” genannt, ausüben: „son r ôle est d’élaborer la religion” (S. 216). Diese „religion statique” definiert er folgendermassen: „C’est une réaction défensive de la nature contre ce qu’il pourrait y avoir de déprimant pour l’individu, et de dissolvant pour la société, dans l’exercice de l’intelligence”.
Soweit wir wissen, ist Kaufman der einzige, der die Bedeutung des Begriffes der „verbesserten Physis” sieht. Ihmzufolge ist dieser Begriff die Basis vom späteren „Willen zur Macht” (Nietzsche, S. 131; S. 150).
Nicht umsonst nennt Nietzsche die Griechen in der Geburt der Tragödie apollinisch. Wenn Nietzsche einen der beiden Götter bevorzugt, merkt Kaufmann (Nietzsche, S. 105) an, so ist es ohne Zweifel Apollo.
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© 1969 Martinus Nijhoff
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Bulhof-Rutgers, IN. (1969). Kunst als „Verbesserte Physis“. In: Apollos Wiederkehr. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8833-3_7
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