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Einleitung

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Book cover Apollos Wiederkehr

Zusammenfassung

Augustinus interpretiert als erster Denker in der zum Christentum bekehrten Welt das Geschehen auf Erden als sinnvolle Geschichte mit der Absicht, dem zentralen Dogma von Inkarnation und Erlösung gerecht zu werden. Die Bibel beschreibt den Anfang der Welt und spricht auch von ihrem Ende. Die Zeit dazwischen umfasst nach Augustinu’ Auffassung die Geschichte vom Sündenfall, von der Erlösung durch Christus und vom Wachsen der christlichen Gemeinschaft bis zu Christi erwarteter Wiederkehr. Christi Leben auf Erden ist für Augustinus kein Symbol, kein Mythos, sondern eine irdische Realität, welche sich an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit abspielte. Das zentrale und einmalige Geschehnis der Inkarnation lässt die Vergangenheit als eine Vorbereitung für diesen Moment erscheinen und sie gibt der Zukunft Richtung. Augustinus weist die antike Auffassung der Geschichte als eine ewige Wiederholung und Verjüngung des Kosmos ab und stellt dieser die Auffassung eines Ablaufs des Weltgeschehens gegenüber, dessen einziges Ziel das Heil der Menschheit ist. Augustinus ist der Gründer der Geschichtstheologie.

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Referenzen

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  14. J. Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen, Stuttgart, 1955, Einleitung, S. 4 ff. Auf S. 5 schreibt Burckhardt: „Es ist aber die Gefahr aller chronologisch angeordneten Geschichtsphilosophien, dass sie im günstigsten Fall in Weltkulturgeschichten ausarten […], sonst aber einen Weltplan zu verfolgen prätendieren und dabei, keiner Voraussetzungslosigkeit fähig, von Ideen gefärbt sind, welche die Philosophen seit dem dritten oder vierten Lebensjahr eingesogen haben”. Burckhardt gesteht, dass er in die Wege der ewigen Weisheit nicht eingeweiht ist.

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  15. Unser Ausgangspunkt ist der vom einzigen bleibenden und für uns möglichen Zentrum, vom duldenden, strebenden und handelnden Menschen, wie er ist und immer war und sein wird; daher unsere Betrachtungsweise gewissermassen pathologisch sein wird. Die Geschichtsphilosophen betrachten das Vergangene als Gegensatz und Vorstufe zu uns als entwickelten;-wir betrachten das sich Wiederholende, Konstante, Typische als ein in uns Anklingendes und Verständliches”. J. Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen, S. 5 f.

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  18. P. J. Bouman, In de ban der geschiedenis, Assen, 1961, S. 38, stellt die Ignoranz, mit der die Geschichtswissenschaftler an den anderen Wissenschaften, namentlich der Philosophie, vorbeigehen, an den Pranger: „Wijsgerige stromingen in het algemeen, die zo’n diepgaande invloed op vele geesteswetenschappen hebben uitgeoefend (ik denk aan de betekenis van de fenomenologie en de existentiefilosofie voor de psychologie, anthropologie en sociologie), bleken de geschiedwetenschap nauwelijks te kunnen beroeren”.

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  22. Heidegger und Merleau-Ponty versuchen, den Menschen wieder in die Welt zu integrieren (vgl. das In-der-Welt-S ein). Folglich sind diese Denker minder individualistisch orientiert. Die Geschichte gewinnt für sie eine neue Bedeutung (s. unten, S. n, Anm. 28.29; S. 22, Anm. 2; S. 156, Anm. 16).

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  23. R. F. Beerling, Heden en verleden, Denken over geschiedenis, Arnhem, 1962, S. 53, befürwortet eine perspektivische Betrachtungsweise: Jedes Jetzt, sagt Beerling, hat die Vergangenheit, die es sich wünscht. Die Perspektive des Jetzt ist entscheidend für den Rückblick in die Vergangenheit.

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  25. Delfgaauw, De wijsbegeerte van de zoe eeuw, S. 89 ff.

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  26. Vgl. Beerling, Heden en verleden, S. 54: „Historische selectie, d.w.z. de activering van bepaalde gezichtspunten, heeft uit te gaan van voorhanden stof. Daarin zijn zekere onmiskenbare en onontkoombare samenhangen gegeven. […] Aan de tijdsorde is de selecterende historicus onontkoombaar gebunden”. Es gibt also unausweichliche Zusammenhänge und das historisch (Hervorhebung vom Verfasser) geübte Auge, so fügt Beerling naiv hinzu, erkennt sie sofort wieder (Heden en Verleden, S. 49).

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  27. Bouman, In de ban der geschiedenis, S. 84: „Wat heeft […] de wetenschap der geschiedenis te bieden voor een geschiedbeleving, die zich schrap zet tegen allerlei historische drogredenen? Het antwoord luidt, dat ze als wetenschap een dienende functie moet behouden binnen ons historisch perspectivisme door bij te dragen tot onze existentiële plaatsbepaling”.

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  28. M. Merleau-Ponty, Eloge de la philosophie et autres essais, Coll. d’idées, Paris, 1960, S. 165, tritt für eine „histoire structurale” ein, in der der Mensch sich in einer strukturellen und existentiellen Umklammerung mit der Welt befindet. Die Beziehung zwischen Mensch und Welt geht, Merleau-Pontys Ansicht nach, über die Subjekt-Objekt Beziehung hinaus.

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  29. Merleau-Ponty, Eloge de la philosophie, S. 163: „[…] il s’agit de s’installer sur un terrain où nous soyons l’un et l’autre intelligibles, sans réduction ni transposition téméraire. C’est ce qu’on fait en voyant dans la fonction symbolique la source de toute raison et de toute déraison, parce que le nombre et la richesse des significations dont dispose l’homme excèdent toujours le cercle des objets définis qui méritent le nom de signifiés […]. La tâche est donc d’élargir notre raison, pour la rendre capable de comprendre ce qui en nous et dans les autres précède et excède la raison”. Vgl. R. Bakker, Merleau-Ponty, Baarn, 1965, S. 110 ff.

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  30. Vgl. Bakker, Eschatologische motieven, S. 406: Der Gedanke einer historischen Kontinuität ist ohne eine eschatologische Perspektive unmöglich, da man sich sonst in philosophische Halbheiten verstrickt. Auch Burckhardt, Weltgeschichtliche Betrachtungen, S. 5, hat der religiösen Geschichtsübersicht, für die Augustins De civitate Dei Vorbild ist, ein besonderes Recht zugestanden; er sieht aber deutlich, dass diese Art der Geschichtsinterpretation ohne die religiöse Perspektive eine contradictio in terminis ist.

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  31. M. Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen, 1963, S. 372 ff.

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  32. Am ausführlichsten in dem bisher noch ungedruckten Vortrag Zeit und Sein, vorgetragen in Freiburg, den 31. Januar 1962. Zeit und Sein gehören zusammen im Ereignis, sagt Heidegger dort. Der Ausdruck „Ereignis” erscheint schon in Heideggers Aufsatz Aletheia, in Vorträge und Aufsätze, Pfullingen, 1954, S. 276: „Das Ereignis der Lichtung ist die Welt” (Vorträge und Aufsätze, S. 276).

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  33. Vgl. H. Rombach, Die Gegenwart der Philosophie, München, 1964, S. 113: „Der sogenannte Historismus ist hier (nämlich im Vortrag Zeit und Sein) in einer ihm selbst nicht mehr fassbaren Weise überboten”.

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  34. M. Heidegger, Nietzsche, 2 Bände, Pfullingen, 1961, Bd. I, S. 348: „Nietzsches Besinnungen über den Raum und die Zeit sind im Ganzen gesehen sehr dürftig und die wenigen Gedanken über die Zeit, die kaum über das Überlieferte hinauskommen, sprunghaft […]”.

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© 1969 Martinus Nijhoff

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Bulhof-Rutgers, IN. (1969). Einleitung. In: Apollos Wiederkehr. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8833-3_1

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