Zusammenfassung
Coclicos Bildnis in seinem Compendium Musices [vgl. unten S. 261] veranlaßat uns, bis auf weiteres — einen anderen Beleg haben wir ja nicht — das Jahr 1500 als sein Geburtsjahr anzunehmen. Seinen Geburtsort kennen wir nicht, wohl sein Geburtsland. Er teilt nämlich über sich selbst mit, er sei in Flandren geborn [D 7:380], er nennt sich gelegentlich flandrus [D 7:381], und bezeichnet seinen Nürnberger Verleger, den Flamländer Montanus [D 18:397, Anm. 9], als conterraneum meum [D 20: 403]. Auch in Wittenberg nahm man seine flämische Herkunft an. So wird er in der Universitätsmatrikel als flemingus bezeichnet [110: 228b 10], und die Universität führt ihn in einem Schreiben an als Adrianus Petit aus Flandern [D 2: 369]. Weder über sein Geburtsjahr und seine Heimat, noch über seine Lebensschicksale bis zu seinem Eintreffen in Wittenberg, im Sommer 1545, besitzen wir einen einzigen direkten, urkundlichen Beleg. Daßa er katholisch geboren wurde, und als Musiker die herkömmliche Ausbildung in einer oder mehreren der Maitrisen oder Kapellen in den Niederlanden wird durchgemacht haben, bedarf freilich keiner Erörterung; es besagt aber auch nichts über das Individuelle seiner Karriere vor dem Jahre 1545. Unsere einzige Quelle hierfür sind seine eigenen Mitteilungen, welche sich beziehen auf:
-
1°
sein persönliches Verhältnis zu Josquin als dessen Schüler;
-
2°
sein Dienstverhältnis zum Pabst und zum französischen König, und was er angeblich vom Pabst wegen seines Übertritts zum Protestantismus hat erdulden müssen;
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3°
seinen Aufenthalt in verschiedenen Orten Frankreichs [Tarascon, Dijon und Valenciennes], Italiens [Rom und Siena] und Spaniens [Toledo].
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Auf eine diesbezügliche Anfrage antwortete Prof. André Pirro bereitwilligst, jedoch in negativem Sinne: „… Le catalogue publié des actes de François I ne donne rien… “
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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van Crevel, M. (1940). Coclico Incognito. In: Adrianus Petit Coclico. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8817-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-011-8817-3_2
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