Zusammenfassung
Wir versuchen einen Eingang zu gewinnen in das Labyrinth des Seinsproblems mit der Frage nach dem Zusammenhang von Sein und Erscheinen. Diese Frage ist nicht willkürlich gewählt, ist kein beliebiger Einfall. Sie gehört seit den Anfängen zur Geschichte der menschlichen Seinsauslegung. Wann und wo immer Sein verstanden, menschlich interpretiert wird, setzt dies voraus, daß der Mensch in irgendeinem Sinne sich zum Sein verhält, daß dieses sich ihm zeigt, ihm erscheint. Irgendein Verhältnis des Menschen zum Sein und des Seins zum Menschen muß als Bedingung der Möglichkeit für jegliches Philosophieren, ja für jedes Ist-sagen vorausgesetzt werden. Die seinsmäßige Möglichkeit der Philosophie hängt davon ab, daß das Sein überhaupt sich in sich lichtet, daß es aufgeht, leuchtet, scheint. Wäre es in sich nur dunkel, verschlossen und unentfaltet, so wären keine Einzeldinge, wäre überhaupt nicht Seiendes, wäre kein seinsverstehender Mensch. Das ununterschiedene, bloße Sein wäre in seiner Bestimmungslosigkeit gleich dem Nichts. Das ungeheuere Urereignis, das alle Ereignisse, Begebenheiten, alle Geschehnisse im Universum ermöglicht, ist der Aufgang des Seins in die Vielfalt des vereinzelten Seienden.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1958 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
About this chapter
Cite this chapter
Fink, E. (1958). Sein und Erscheinen, — das Erscheinen des Seienden. Aporien des Phänomen-Begriffs. In: Sein, Wahrheit, Welt. Phaenomenologica, vol 1. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8101-3_7
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-011-8101-3_7
Publisher Name: Springer, Dordrecht
Print ISBN: 978-94-011-8103-7
Online ISBN: 978-94-011-8101-3
eBook Packages: Springer Book Archive