Zusammenfassung
Der Weg des menschlichen Denkens, wenngleich er immer schon dämmerhaft vorerhellt ist von der unserem Geiste einwohnenden „Seinsahnung” und durchspannt wird von der Leidenschaft der Wißbegierde, die mit erotischer Inbrunst nach dem Seiendsten verlangt, ist ein Weg ins Unwegsame. Der Weg der Philosophie verläuft nicht im Gängigen und Gangbaren. Er führt heraus aus dem alltäglichen Lebensfeld, worin uns alle Wege und Stege bekannt sind, — heraus aus den überschaubaren und abschätzbaren Möglichkeiten unseres gewohnten Verhaltens, — heraus aus der Geläufigkeit unseres gekonnten Umgangs mit dem Seienden, — und führt uns in das Labyrinth unabsehbarer Probleme immer tiefer hinein. Philosophie ist eine wesentliche Möglichkeit des endlichen Menschen und ist von seiner Endlichkeit gezeichnet. Aber gerade deshalb ist der Weg der Philosophie nicht auf sein „Ende” hin überschaubar und vorhersehbar, hat er keinen providentiellen Charakter. In einer merkwürdigen Vertauschung müssen wir hier den Ausdruck „endlich” gebrauchen. Wo immer und solange um die Endlichkeit des menschlichen Philosophierens gewußt wird, um Wagnis, Gefahr und Sehnsucht unseres Geistes, kann dem Weg des Denkens kein
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© 1958 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Fink, E. (1958). Endlichkeit der Seinsauslegung. Die „Transcendentalien“. In: Sein, Wahrheit, Welt. Phaenomenologica, vol 1. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8101-3_5
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