Zusammenfassung
Wir stehen in der Erörterung des Vor-Begriffs von Philosophie. Dabei geht es nicht um eine in didaktischer Absicht vorzubringende Kennzeichnung derselben, welche der ausdrücklichen Beschäftigung mit ihr den Boden bereiten, das Feld der Forschung abstecken, den Umkreis der Fragen über-schauen, das Werkzeug ihrer Denkart und seinen rechten Gebrauch im vorhinein bestimmen soll. Um eine solche „Propädeutik” der Philosophie in einer zureichenden Weise entwerfen zu können, müßte man bereits in ihrem „Besitze” sein — und darüber Bescheid wissen, in welchem Verhältnis der Mensch zur Philosophie und die Philosophie zum Menschen steht. Bei den Einzelwissenschaften ist alles klarer und eindeutiger. Jede Einzelwissenschaft hat einen „gegenwärtigen Stand”. Dieser ist das Ergebnis einer langen geschichtlichen Entwicklung, einer umfassenden Zusammenarbeit der Forscher und Forschergenerationen, ist dokumentiert in den Standardwerken, in allgemein anerkannten Unterweisungspraktiken usf.; dieser gegenwärtige Stand umfaßt eine Fülle gesicherter Theoreme und bestimmt gegliederte Fragehorizonte, in denen sich der Weiterweg der Forschung vorzeichnet.
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© 1958 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Fink, E. (1958). Vorbegriff der Philosophie. Seinsahnung und Seinssteigerung. In: Sein, Wahrheit, Welt. Phaenomenologica, vol 1. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-8101-3_2
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