Zusammenfassung
In ihrem Aufsatz ‘“Die Appellstruktur der Texte” und ein “Paradigmawechsel in der Literaturwissenschaft?”’ versucht Hannelore Link mittels ihrer Kritik an Hans-Robert Jauß und Wolfgang Iser den Unterschied zu dem vorangegangenen Paradigma der Literaturwissenschaft in den Griff zu bekommen, indem sie ihr Programm des neuen Paradigmas dem Modell des alten gegenüberstellt:
In ungefährer Entsprechung zu dem von Jauß genannten dritten Paradigma möchte ich vorschlagen, das alte Paradigma durch seine “ergozentrische” Betrachtungsweise (Zygmunt Lempicki) und seine ontologische Fragestellung nach der Seinsweise des Kunstwerks zu charakterisieren. Das neue, der Semiotik verpflichtete Paradigma hingegen entscheidet diese Frage durch die zentrale These vom Zeichencharakter des literarischen Werks; die damit verbundene Betrachtungsweise ist funktional, insofern das literarische Zeichen im Kontext einer Kommunikationssituation gesehen wird. Diese Sicht entspricht den jüngsten Entwicklungen in der Linguistik, wo die Beschäftigung mit der Verwendungsdimension sprachlicher Zeichen (Pragmatik) wieder stark in den Vordergrund gerückt ist. Anregungen findet diese neue linguistische Disziplin sowohl bei stärker empirischen Wissenschaften (Psycholinguistik, Soziolinguistik) als auch bei gewissen Vertretern der analytischen Sprachphilosophie.7
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Hoogeveen, J. (1978). Literaturwissenschaft Zwischen Text und Leser. In: Funktionalistische Rezeptionstheorie. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-6823-6_3
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