Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit war ursprünglich als Untersuchung über den komisch-satirischen Roman der Spätaufklärung geplant. Ausgangspunkt war Friedrich Nicolais Roman ‘Sebaldus Nothanker’. Um diesen Roman, der bei den Zeitgenossen ein lebhaftes Interesse hervorrief, was sich noch immer in der Erwähnung dieses Produkts des seit der Kanonisierung der Goethezeit als völlig reaktionär gekennzeichneten Nachzüglers der Aufklärung in unseren heutigen Literaturgeschichten widerspiegelt, einstufen zu können, schien eine wirkungsästhetische bzw. -geschichtliche Verfahrensweise besonders günstig zu sein. Einerseits gibt es eine breitgefächerte Rezeption dieses Romans, die sich in zahllosen literarischen und nichtliterarischen Rezeptionsdokumenten belegen läßt, andererseits sind Vergleichsmöglichkeiten mit Rezeptionsfällen wie dem des ‘Werther’ oder ‘Siegwart’ vorhanden. Es stellte sich jedoch bald heraus, daß die bisher vorliegenden rezeptionsästhetischen Entwürfe sich einseitig an der Kanonliteratur entwickelt haben, was für sogenannte Tendenzliteratur oder sonstwie kurzlebige literarische Produkte Folgen nach sich zieht. Dies machte sich umso bemerkbarer, als die Ausgangshypothese lautete, es handele sich hier um eine Satire, eine Gattung, die nur dank richtigem Vorverständnis, beabsichtigter Wirkung und zeitgenössischem Konsensus zu funktionieren schien.
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Hoogeveen, J. (1978). Einleitung. In: Funktionalistische Rezeptionstheorie. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-6823-6_1
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