Zusammenfassung
Die Zusammenstellung der beiden Titel hat die Aufgabe, ein bestimmtes Problem anzuzeigen. Probleme sind aber nicht vorhanden, sie erwachsen allererst im Geschehen des Fragens. Die Anzeige eines Problems muß notwendig, wenn anders Probleme keine vorgegebenen Gegenständlichkeiten sind, unbestimmt, d.h. formal bleiben. Die formale Anzeige des Problems: Vergegenwärtigung und Bild, scheint einen Hinweis zu geben auf die Frage nach der angemessenen Bestimmung der beiden thematischen Phänomene, sofern eben die populäre Auslegung derselben sich irgendwie in der ungeklärten Vermengung und Vermischung der beiden bewegt. Die Aufgabe unserer Untersuchung bestimmt sich somit als die Entwirrung einer Äquivokation. In der Tat. Die Äquivokation, die wir hier angreifen wollen, hat keineswegs den harmlosen Charakter des ersten Anblicks. Ihre Macht kommt nicht nur in der alltäglichen Auslegung von Vergegenwärtigung und Bild zum Vorschein, sondern durchherrscht gerade noch gewalttätiger ihre theoretische Interpretation. Die Äquivokation liegt als solche gar nicht im Felde der ontischen Kenntnis der thematischen Phänomene, sondern gründet in der Unsicherheit des Verstehens der Möglichkeit von Solchem wie Vergegenwärtigung und Bild, mit anderen Worten, sie ist eine philosophische Äquivokation. Die in ihr versteckte und so niedergehaltene Problematik kann daher nur ans Licht drängen in einer grundsätzlich philosophischen Erörterung. Die Aufklärung der Äquivokation wird zum Thema einer phänomenologischen Analyse. Damit zeichnet sich die bestimmte Weise unseres Fragens, unsere philosophische Fragestellung vor. Im Raume der durch die grundlegenden Werke Edmund Husserls geschaffenen phänomenologischen Forschung siedelt sich unsere Einzelanalyse an. In der Umgrenzung durch eine universale Problematik wird die Analytik der für uns thematischen Phänomene in eine Dienststellung notwendig gedrängt.
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© 1966 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Fink, E. (1966). Vergegenwärtigung und Bild. In: Studien zur Phänomenologie 1930–1939. Phaenomenologica, vol 21. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-6422-1_1
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