Zusammenfassung
Mit der Reformulierung der Phänomenologie der Erfahrbarkeit fremder Subjektivität in temporalen Begriffen und der Charakterisierung der entsprechenden Bewußtseinsleistung als Vergegenwärtigung fremder Gegenwart hat die transzendental-phänomenologische Theorie der Interpersonalität jene Fassung erreicht, in der sie die Andersheit und Fremdheit des Anderen am stärksten betont. Wenn die Selbstkonstitution durch Selbstzeitigung aber im Rahmen der egologischen Transzendental-Phänomenologie jener Gedanke ist, mit dessen Hilfe das transzendentale absolute ego schon in seinem bloßen Für-sich-sein als Leistung verstanden werden kann, so mußte die Ausarbeitung einer Phänomenologie der Erfahrung fremder für-sich-seiender Subjektivität sich notwendig dieser temporalen Begrifflichkeit bedienen. Sie mußte deshalb auch jene radikalste Formulierung des ‘Verhältnisses’ von fürsich-seienden Subjekten erreichen, die wir als Gegenwart für eine fremde Gegenwart zusammenfassen können. Die Reformulierung in temporalen Begriffen ist deshalb keine überflüssige Zugabe, sondern in den fundamentalen gedanklichen Anfängen der Husserlschen Phänomenologie angelegt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1992 Springer Science+Business Media Dordrecht
About this chapter
Cite this chapter
Römpp, G. (1992). Ein Für-sich-sein für ein Für-sich-sein — einige Resultate der Phänomenologie der Erfahrbarkeit fremder Subjektivität. In: Husserls Phänomenologie der Intersubjektivität. Phaenomenologica, vol 123. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-011-2819-3_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-011-2819-3_8
Publisher Name: Springer, Dordrecht
Print ISBN: 978-94-010-5253-5
Online ISBN: 978-94-011-2819-3
eBook Packages: Springer Book Archive