Zusammenfassung
„Einheit in der Mannigfaltigkeit“ — so meinte die Ästhetik, lasse sich Wesen und Wirkung des Kunstwerkes bestimmen. Der Wertgehalt bleibt dabei ausser acht. Die leere Formel besagt wenig, wenn auch nichts Falsches; sie ist unzureichend. Als künstlerische Form des Abendlandes, deren ureigenes Prinzip sich in diesem einen Falle sogar physikalisch nachweisen lässt, stellt sich die Harmonik dar. Obwohl sie auch innerhalb der Musik nur eine begrenzte Epoche umfasst, bietet sie ein vollgültiges Bild der Gesamtleistung. Konflikte klingen in ihr auf, Dissonanzen schenkt sie Gehör. Spannung verlautet, drängt zur Lösung, zur Auslösung. Tätig wird der Akkord erzielt, immer von neuem erstrebt und erwirkt. Bei aller Geschlossenheit der Form ist in dem Geformten die niemals abgeschlossene Aufgabe vernehmbar.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Rights and permissions
Copyright information
© 1957 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
About this chapter
Cite this chapter
Braun-Vogelstein, J. (1957). Die Kunst im XX. Jahrhundert. In: Geist und Gestalt der abendländischen Kunst. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-3700-6_20
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-010-3700-6_20
Publisher Name: Springer, Dordrecht
Print ISBN: 978-94-010-3701-3
Online ISBN: 978-94-010-3700-6
eBook Packages: Springer Book Archive