Zusammenfassung
Die Bedeutung des Szenischen, der Personen- und Situationsdarstellung, in Piatons Dialogen wird heute genügend hoch eingeschätzt. Es spielt nirgends die Rolle eines äusseren Beiwerks oder Aufputzes, sondern gehört unmittelbar zur Sache selbst. Dies nicht nur im Sinn des Bodens, dem die Argumentation entwächst, sondern Szenerie und Argumentation wetteifern, jede mit ihren Mitteln, in der Darstellung der einen Sache. Sonach darf keines mit dem anderen vermengt werden, weder dürfen in die erzählenden Partien Philosopheme gepresst werden noch lässt sich die Problementwicklung in Erzählung auflösen. Der sogenannte Lehrgehalt ist, weil philosophisch, von ursprünglichster dramatischer Lebendigkeit; die Erzählung und Schilderung ist nichts als dieses, aber das ganz, und ebendeshalb hat sie ihren Sinn, welcher der philosophische ist.
„Τòν ‵γαρ λόγον ‵′εγωγε μάλιστα ‵εξετάζω συμβαίνει, μέντοι ’ίσως καì ‵εμ‵ε τòν ‵ερωτ˜ωντα χαì τòν àποκρινόμε- νον ’εξετάζεσϑαι.‟
„Denn ich prüfe ja vor allem die aufgestellte Behauptung; immerhin mag es dann vorkommen, dass ich dabei sowohl mich selbst als den Fragenden, wie auch den, der Antwort gibt, auf die Probe stelle.“
Protagoras 333C
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© 1971 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Neumann, F. (1971). Versuch Einer Einleitung Zu Platons Jugenddialogen. In: Über Das Lachen. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-3036-6_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-010-3036-6_4
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