Zusammenfassung
Das Thema meiner Untersuchung erinnert mit Absicht an ein Symposium, das im Dezember 1952 während der alljährlichen Tagung der American Philosophical Association stattfand.2 Ernest Nagel und Carl G. Hempel gaben in der sorgfältigen und klaren Weise, die diese Gelehrten auszeichnet, höchst anregende Beiträge zu dem genannten Problem. Ihr Thema ist eine Streitfrage, die seit gut fünfzig Jahren nicht nur Logiker und Methodologen, sondern auch die Sozialwissenschaftler in zwei„Schulen“ gespalten hat. Eine dieser Richtungen meint, daß die Methoden der so überaus erfolgreichen Naturwissenschaften die einzig wissenschaftlichen Methoden sind, und daß daher allein diese in ihrer Gesamtheit auf das Studium des menschlichen Zusammenlebens angewandt werden müssen. Die Mißachtung dieses Gebots, so wird behauptet, habe die Sozialwissenschaften daran gehindert, theoretische Deutungssysteme zu entwickeln, die den von den Naturwissenschaften angebotenen Systemen im Grad ihrer Genauigkeit gleichkommen. Diese Mißachtung, so wird weiter argumentiert, führe die empirische Arbeit mit den in beschränkten Einzelgebieten entwickelten Theorien, zum Beispiel in der Volkswirtschaftslehre, zu fragwiirdigen Ergebnissen.
Dieser Vortrag wurde am 3. Mai 1953 anläßlich des 33. Halbjahrestreffens der„Conference on Methods in Philosophy and the Sciences“ in New York gehalten. („Concept and Theory Formation in the Social Sciences,“ in: Journal of Philosophy, 51, 1954, S. 257–273. R.G.)
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© 1971 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Schütz, A. (1971). Begriffs- und Theoriebildung in den Sozialwissenschaften. In: Gesammelte Aufsätze. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-2858-5_2
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