Zusammenfassung
Der Gegenstand dieses Aufsatzes ist die theoretische Analyse verschiedener Aspekte des Begriffes der Gleichheit im Alltags- Denken von bestimmten konkreten sozialen Gruppen. Die allgemeine Idee der Gleichheit im philosophischen und religiösen Sinn liegt nicht innerhalb des Rahmens unserer Untersuchung und wird deshalb absichtlich ausgelassen. Für unseren Zweck genügt es zu bekennen, daß alle Alltagsaspekte der Gleichheit nur Säkularisierungen von mehr oder weniger klar begriffenen ethischen oder religiösen Prinzipien sind, die selbstverständlich und fraglos gelten. Deshalb versuchen wir auch nicht, den Alltags-Begriff der Gleichheit auf die Idee der Menschenwürde zu beziehen, auf das Verhältnis der Seele zu Gott oder auf das Naturrecht.
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Notes
Talcott Parsons, The Social System, Glencoe 1951, S. 38ff.
Talcott Parsons und Edward A. Shils, „Values, Motives, and Systems of Actions,” in Toward a General Theory of Action, hrsg. von Parsons und Shils, Cambridge 1951, S. 1901f., 194; v. Verf. hervorg.
Der Ausdruck „Relevanz” bedeutet immer „Problem-Relevanz.” Es gibt aber auch andere Relevanzen, die uns hier nicht beschäftigen können; vgl. Fußnote I auf S. 66.
Aristoteles, Nikomachische Ethik, 1131a 14–1131b 24.
W. D. Ross, Aristotle, London 1945, S. 210.
William Graham Sumner, Folkways: A Study of the Sociological Importance of Manners, Customs, Mores, and Values, New York 1906, S. 13.
Eric Voegelin, The New Science of Politics, An Introduction, Chicago 1952, S. 27ff., 53ff.
T. V. Smith, The American Philosophy of Equality, Chicago 1927, S. 6, legte dar, daß Locke den natürlichen Zustand der Gleichheit verwandte, um Tyrannen stürzen zu können, während Hobbes ihn dazu benützte, um dem „sterblichen Gott” zu entthronen.
Eric Voegelin, „Der Sinn der Erklärung der Menschen-und Bürgerrechte von 1789,” in Zeitschrift für öffentliches Recht, Band 8, 1928, S. 82–120.
über das Problem des Circulus Vitiosus der Vorurteile siehe R. M. Maclver, The More Perfect Union, New York 1948, S. 68–81. Vgl. auch United Nations Memorandum of the Secretary-General über The Main Types and Causes of Discrimination, Dokument E/Cn/Sub 2/40 Rev. of June 7, 1949, §§ 56ff.
Vgl. Alfred Schütz, „Wissenschaftliche Interpretation und Alltagsverständnis menschlichen Handelns,” in Gesammelte Aufsätze. Band I, S. 3–54; ebenso „Begriffsund Theoriebildung in den Sozialwissenschaften,” a.a.O., S. 55-76.
Leo Strauss, Natural Right and History, Chicago 1953.
Sir Henry Sumner Maine, Ancient Law, New York 1906, S. 48ff., 76.
Vgl. Kurt H. Wolff, The Sociology of Georg Simmel, Glencoe 1950, S. 202–203.
Ebenda, S. 283.
Vgl. David Thompson, Equality, Cambridge 1949, S. 22ff.
Siehe Fußnote 2 auf S. 226.
Monroe Berger, Equality by Statute, New York 1952, S. 53ff.
Gunnar Myrdal, An American Dilemma, New York 1944, S. 43.
Vgl. das iix Fußnote 2 auf S. 226 genannte UNO-Dokument The Main Types and Causes of Discrimination und Definition and Classification of Minorities, Dokument E/Cn 4/Sub 2/85/27 of December, 1949.
Myrdal, a.a.O., S. 6of.
Simmel, a.a.O., S. 275.
Albert Salomon, The Tyranny of Progress, New York 1955.
Auf Amerikanisch heißt dieser von Napoleon geprägte Slogan: „Von der Blockhütte ins Weiße Haus.” Die Deutschen sagen „Freie Bahn dem Tüchtigenl” und definieren damit das „Talent” (Anm. d. übers.).
R. H. Tawney, Equality, New York 1931, S. 122.
Simmel, a.a.O., S. 76.
Tawney, a.a.O., S. 123.
Ebenda, S. 123.
Wir ziehen es vor, diesen Terminus Technicus, so wie er von Max Weber geprägt wurde, beizubehalten. … und dies kann nicht anders als durch ein kollektives Handeln getan werden. Die logische Folgerung, die man aus dem Prinzip der Chancengleichheit ziehen muß, ist nicht laissez faire, sondern Kollektivismus. Die immer noch zahlreichen Anhänger dieser Form der Gleichheit sind jedoch selten Logiker.3
Crane Brinton, „Equality,” in Encyclopedia of the Social Sciences, Band 3, New York 1937, S. 574–580.
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© 1972 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
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Schütz, A. (1972). Die Gleichheit und die Sinnstruktur der sozialen Welt. In: Brodersen, A. (eds) Gesammelte Aufsätze. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-2849-3_10
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