Zusammenfassung
Wenn irgendwo das Wort Hegels von der „Eule der Minerva“, gilt, die erst fliegt, wenn die Dämmerung einbricht, so in der Wertphilosophie. So lange es in der abendländischen Welt eine mehr oder weniger feste und unangefochtene Wertordnung gab und damit eine gewisse „Werthelle“des unmittelbaren Wissens und der gelebten Vollzüge, war der Wertbegriff philosophisch unbeachtet und unbehandelt geblieben. Aber, wie Alexander Pfänder in einer philosophischen Notiz, die Herbert Spiegelberg uns zugänglich gemacht hat1, schreibt, „ist die Menschheit in eine Abenddämmerung der Werte eingetreten: Indem die Werte und Unwerte überall unsichtbar werden, schwindet auch alle Achtung vor dem Wertvollen und alle Scheu vor dem Unwertvollen. Die Menschen,finden gar nichts mehr dabei‘, wenn Wertvolles getan oder dargeboten wird, ebenso wie sie,nichts dabei finden‘, wenn Scheußliches getan wird, falls es nur sie selber nicht betrifft. Mit dem Schwinden der Werte und Unwerte aus dem Blick und mit der Gleichgültigkeit gegen Werte und Unwerte wird aber die Welt und das Tun der Menschen sinnlos und öde“.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
H. Spiegelberg, Alexander Pfänders Phänomenologie nebst einem Anhang: Texte zur phänomenologischen Philosophie aus dem Nachlaß, Den Haag 1963, S. 59.
Editor information
Rights and permissions
Copyright information
© 1975 Martinus Nijhoff, The Hague, Netherlands
About this chapter
Cite this chapter
Schwarz, B. (1975). Die Wertphilosophie Dietrich Von Hildebrands. In: Kuhn, H., Avé-Lallemant, E., Gladiator, R. (eds) Die Münchener Phänomenologie. Phaenomenologica, vol 65. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-1349-9_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-010-1349-9_8
Publisher Name: Springer, Dordrecht
Print ISBN: 978-94-010-1350-5
Online ISBN: 978-94-010-1349-9
eBook Packages: Springer Book Archive