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Die Paradoxie der psychologischen Reduktion Die Antinomie der psychologischen Epoché. Der Widerspruch zwischen <der> Weltlichkeit des Psychologen und der psychologischen Weltepoché, deren er methodisch bedarf (Juli 1930)

  • Chapter
Zur Phänomenologischen Reduktion

Part of the book series: Husserliana ((HUSS,volume 34))

  • 190 Accesses

Zusammenfassung

Was bedeutet die phänomenologisch-psychologische Epoché und Reduktion? Im Vollzug der einheitlichen fortströmenden Welterfahrung lebend vollziehe ich jeweils diese oder jene Einzelerfahrungen, solche von den oder jenen besonderen Weltobjekten, Vorgängen u. dgl. Hierbei ist zu bemerken, dass das erfahrende Leben im Allgemeinen die Form hat solcher Einzelerfahrungen, aber „auf dem Boden“ der Welterfahrung. Das sagt, nichts ist als einzelnes Objektives thematisch oder auch nur als Einzelnes affizierend, das nicht — außerthematisch — doch seinen „Hintergrund“, seinen Welthorizont hat. Das Einzelne ist immer Einzelnes aus der Welt, die hierbei außerthematisch Hintergrund oder Untergrund des Seienden ist: Das einzelne Gesehene steht im ontischen Sehfeld; das sonst wie einzeln sinnlich anschaulich Erfahrene, und zwar thematisch Erfahrene (als worauf ich speziell erfahrend „gerichtet“ bin), ist Erfahrenes eines Sehfeldes, eines Wahrnehmungsfeldes, in der Erinnerung eines anschaulichen, aber unthematischen Erinnerungsfeldes usw. Diese anschaulichen Felder aber haben wieder ihren unanschaulichen und schließlich ihren endlos offenen Hintergrund, eben den Welthintergrund, der stets in Mitgeltung ist.1

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Notes

  1. All das wäre „transzendental“, wenn ich es in der Weltepoché sagte; sage ich es als natürlicher Mensch, so bleibt alle Geltung unberührt, ich reflektiere in natürlicher Weise. Ich vollziehe die universale Geltung, ausdrücklich oder in der Weise, dass ich ein besonderes Gelten (mit seinem Horizont-Gelten) vollziehe, und dann sage ich zudem: Die Welt gilt mir als wirklich, das da gilt mir als raumzeitlich existierend etc.

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  2. Nota. Die Synthesis in infinitum, welche die Welt ergibt, lässt sich abstraktiv als unendliche Synthesis der bloßen Natur und als unendliche des Geistes durchführen. Jedes Feld hat schon diese zwei Seiten, und die unendliche Analysis kann je in einer einzigen verbleiben.

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  3. Das Thema ist das universale Psychische überhaupt in der Welt — also ist die Totalität Welt im Thema: Ich muss die unendliche Synthesis in Funktion halten und in jedem Schritte die Sondersynthesis verfolgen, die durch das herausgesonderte rein Psychische hindurchgeht.

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  4. „Dieser Baum“ gehört zur selben Welt für Psychologen und in einem thematischen Menschen. Das ist Voraussetzung, und so für jedes andere Beispiel.

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  5. Auch (besteht) die Gefahr einer Vermischung meiner, des Psychologen, Überzeugung vom seienden oder nichtseienden Gegenstand mit dem des thematischen Menschen!

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  6. Als Psychologe auf dem Weltboden stehend bin ich selbst für mich selbst und in ständiger Seinsgewissheit Mensch und bin zu meinem allgemeinen Thema gehörig, wenn auch vielleicht ein Anderer jetzt mein Spezialthema ist, mit dem ich als Forscher besonders beschäftigt bin. Hierbei ist zunächst zu beachten, dass für den Psychologen, wie er selbst, so jeder andere und darüber hinaus der ganze Menschheitshorizont mit bekannten oder auch unbekannten Personen sein, des Psychologen Wissenschaftsgebiet ist und als das in Geltung. Der Menschheitshorizont ist aber für jeden Menschen und für jeden als Teilbestand der Welt in Geltung: einen Menschen als Menschen verstehen und als Thema haben, ist von vornherein ihn als in Weltgewissheit seienden verstehen und Gewissheit derselben Welt, in der der Psychologe zugleich sich weiß. Im Einfühlungskonnex des Psychologen und seines thematischen Menschen liegt von vornherein also eine gemeinsame Weltgewissheit und noch mehr eine Gemeinsamkeit und Verbundenheit der subjektiven Erfahrungsfelder etc., also der wirklichen und vermeintlichen Dinge beiderseits darin, dass sie in derselben Welt sind. Also darin besteht eine notwendige Gemeingeltung zwischen Psychologen und Thema, als Boden für alle Arbeit des Psychologen. Aber darin besteht die naive Positivität, dass diese Gemeinsamkeit des Weltbodens und seiner Modi selbst selbstverständlich vollzogen wird, aber nicht selbst zum Thema <gehört>. Cf. Beiblätter <= Beilage VIII, S. 145>.

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  7. Am Rand Fragezeichen mit Bleistift. — Anm. des Hrsg.

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  8. Auch das hätte gesagt werden können: Wenn ich um einer exakten Psychologie willen eine universale Wesenslehre der Allheit der Seelen in ihrer Alleinheit, in der sie das rein universale Gebiet ausmachen, entwerfen will, müsste ich in einem Schlage universale Reduktion für alle zumal vollziehen; aber dann habe ich keine Welt, in der sie Seelen sind etc.

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  9. Darstellung doch nicht gut.

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  10. Darin erinnere ich mich, dass es ebenso ging mit den Einfühlungen und dem, was ich durch andere Menschen als geltend übernahm.

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  11. Genauer besagt das „implicite“: In der Gewissheit, dass etwas war, ist ausgeschlossen jede Vermutung, jede Regung eines Zweifels, ob nicht, wenn ich meine Erfahrung anders dirigiert hätte oder von anderswoher an die Sachen herangekommen wäre, sich Sein in Schein verwandelt hätte. Eins und das andere ist unverträglich. Notwendig würde das Auftauchen einer solchen Vermutung die Gewissheit von dem „es war“ in einen Zweifel verwandeln etc.

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  12. Der wesentlichen Funktion der gemeinschaftlich miteinander fungierenden Subjekte ist hier nicht genuggetan.

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  13. Zu dieser Zeitangabe vgl. Husserliana VIII, 4. Abschnitt, 2. Kapitel, insbes. S. 152 ff., sowie Husserliana XXXV. — Anm. d. Hrsg.

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Sebastian Luft

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Husserl, E. (2002). Die Paradoxie der psychologischen Reduktion Die Antinomie der psychologischen Epoché. Der Widerspruch zwischen <der> Weltlichkeit des Psychologen und der psychologischen Weltepoché, deren er methodisch bedarf (Juli 1930). In: Luft, S. (eds) Zur Phänomenologischen Reduktion. Husserliana, vol 34. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-0574-6_7

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