Zusammenfassung
Ich, das phänomenologisierende Subjekt, vollziehe ein Ichdenke höherer Stufe, das zunächst anonym bleibt. Ich besinne mich über mich selbst und meine Welt. Wer ist dieses Ich, und was ist das für ein „Ich-denke“, für ein Bewusstseinsleben, das einklammernde und nach der Einklammerung fortgehende? Sein Sein ist für mich als Ego in der phänomenologischen Reduktion selbstverständlich, es ist dann für mich mein eigenes Sein. Und habe ich als dieses Ego nicht die Erinnerung, dass ich, derselbe, es war, der noch keine Einklammerung vollzog, der sich als seiende Person vorfand in der seienden Welt? Vorher hatte ich die Welt in Geltung in meinem wiedererinnerungsmäßig zu erweckenden vergangenen Leben, und in dieser Welt war ich Mensch unter den anderen Menschen, mit denen ich selbstverständlich mich in Gemeinschaft vorfand.
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Notes
Das betrifft nicht nur die jetzt fertig vorgegebene Welt, sondern im Voraus die künftige als aus unserer Kulturarbeit werdende.
Auch das Zweifelsbewusstsein, das Möglichkeits-, Wahrscheinlichkeits-, Nichtigkeitsbewusstsein sind Modi der Bezogenheit auf die für mich seiende Welt; denn das Nichtsein als Schein besagt nur: was da vermeint ist an dem oder jenem zeiträumlichen Ort, ist in ihm nicht, oder es ist, aber nicht in der diesem örtlich bestimmten Sein zugemeinten Beschaffenheit u. dgl. Ist überhaupt in Frage, was dort und damals, was in irgendeiner zeiträumlichen Stelle ist, so ist schon die weltliche Zeiträumlichkeit und die Welt selbst vorausgesetzt, und als wirklich seiende. Nichtsein ist ein Modus des Weltlich-Seins, unbesetzte raumzeitliche Stelle ist ein Modus des Soseins der Welt, deren universale Form mit ihren Stellen nur ist als Beschaffenheit der Welt. Ähnliches gilt für die Modalitäten der Möglichkeit, der Wahrscheinlichkeit, der Zweifelhaftigkeit.
Die Hintergrundgeltung wirkt auch mit für die Vordergrundgeltung: Modalisierung.
Vollzogen habende, vollziehen werdende.
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Husserl, E. (2002). Transzendentale Epoché und Reduktion Die Etablierung des unbeteiligten Zuschauers (Herbst 1926). In: Luft, S. (eds) Zur Phänomenologischen Reduktion. Husserliana, vol 34. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-010-0574-6_4
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