Zusammenfassung
Jetzt kann man die durch die vorliegende Auslegung bisher erzielten Ergebnisse in der folgenden Weise zusammenfassen: Im Zusammenhang mit der strukturellen Schichtung der formalen Logik als formaler Apophantik bzw. apophantischer Analytik hat der Leser der Logik in den §§ 13–20 drei verschiedene Stufen bzw. Schichten der Apophantik, „drei“ bzw. — um Husserl besser zu verstehen, als er sich selbst verstanden hat — zwei verschiedene Einstellungen im Urteilen, drei verschiedene Evidenzen im Urteilen, drei verschiedene Weisen von Intention und Erfüllung und drei verschiedene Begriffe von Urteil kennengelernt. Von dem Gesichtspunkt der Stufen bzw. Schichten der Apophantik aus ergeben sich aus diesen fünf Arten von Elementen vier Grundfragen, nämlich, erstens, die Frage nach den Beziehungen zwischen den Stufen bzw. Schichten der Apophantik und den Einstellungen im Urteilen, zweitens, die Frage nach den Beziehungen zwischen den Stufen bzw. Schichten der Apophantik und den Evidenzen im Urteilen, drittens, die Frage nach den Beziehungen zwischen den Stufen bzw. Schichten der Apophantik und den Weisen von Intention und Erfüllung und, viertens, die Frage nach den Beziehungen zwischen den Stufen bzw. Schichten der Apophantik und den Begriffen von Urteil.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Anmerkungen zu Dem § 6
Zu diesen Fragen s. Bachelard, La logique de Husserl, S. 63–78 und 183–188, de Muralt, L’idee de la phenominologie, S. 161–177
Vgl. F.u.tr.L., § 16a, 61: 8–14.
Vgl. F.u.tr.L., § 70a, 186: 9–16.
Diese Formulierung der Fragestellung beruht auf der Darstellung der Dreischichtung der formalen Logik als apophantischer Analytik von Janssen: „... zur Darstellung seiner ersten großen Entdeckung in der Formalen und transzendentalen Logik: der wesensmaßigen Dreischichtung der formalen Logik. Die erste, äußerlichste und weiteste der formal-logischen Disziplinen ist die ‘reine Formenlehre der Urteile’ (die ‘rein logische Grammatik’ der Logischen Untersuchungen). Als nachste formallogische Disziplin wird die Konsequenzlogik (Logik der Widerspruchslosigkeit) gekennzeichnet. Sie wird von der dritten Stufe der formalen Logik, der eigendichen Wahrheitslogik, der Logik im engsten Sinne unterschieden. Den drei verschiedenen formal-logischen Disziplinen sind die Evidenzweisen der Verworrenheit, Deutlichkeit und Klarheit zugeordnet. Die den drei Disziplinen entsprechenden Urteilsbegriffe verengen sich von der Formenlehre zur Wahrheitslogik zunehmend. ‘In der Verworrenheit ist jedes Urteil möglich, das in der Deutlichkeit unmoglich ist, und in der Deutlichkeit wieder ist jedes Urteil möglich, das als einsichtige Erkenntnis unmoglich ist’.“
Es ergeben sich nach dem § 16 auf der Seite der Evidenzen im Urteilen (1) das verworrene Urteilen bzw. Verworrenheit, (2) das deutliche Urteilen bzw. Deutlichkeit, (3) das klarea Urteilen bzw. KlarheitA und (4) das klares Urteilen bzw.
S. F.u.tr.L., §17,67: 9–10.
S. F.u.tr.L., § 17, 67: 11–23. Vgl. Die Krisis, S. 374: 32–37 (Beilage III).
Vgl. F.u.tr.L.A 17,68:2.
Vgl. F.u.tr.L., § 17,68: 9–13.
Vgl. F.u.tr.L., § 18,68: 17–20.
Vgl. F.u.tr.L., § 18,68: 14.
Vgl. F.u.tr.L., §18,68: 15.
Vgl. F.u.tr.L., § 18,68: 16.
S. F.u.tr.L., § 18,69: 10–19.
Vgl. F.u.tr.L., § 18,69: 20–21.
S. F.u.tr.L., § 18, 69: 22–34.
Es braucht hier kaum erwalint zu werden, daß nicht schon das deudiche Urteil selbst der Begriff des deudichen Urteils sei: Denn ein Urteil in der Evidenz der Deudichkeit zu vollziehen, und ein Urteil in der Evidenz der Deudichkeit zu thematisieren, ist zweierlei (vgl. F.u.tr.L., § 16a, 65: 6–11).
Vgl. F.u.tr.L., § 21,73: 21, § 21,74: 26, § 22,75:4, usw.
Vgl. F.u.tr.L., § 22,75: 2, § 22,75: 7, usw.
Vgl. F.u.tr.L., § 22,75: 1, § 22,75: 7, usw.
S. F.u.tr.L., § 21,73: 20–21.
Vgl. F.u.tr.L., § 21, 74: 29, wo Husserl das Verb „abstrahieren“ gebraucht, um das Verfahren zu beschreiben, wodurch der weiteste Urteilsbegriff abgeleitet wird.
Vgl. F.u.tr.L., §23b,80:7–ll.
Das Substantiv „Abstraktion“ dagegen gebraucht Husserl nirgendwo in §§ 21–22.
S.F.u.tr.L.,§ 21,73: 22–34.
Vgl. F.u.tr.L., § 22,75: 3–9.
S. F.u.tr.L., § 21, 74: 3–22.
Vgl F.u.tr.L., § 16a, 61:15–16.
Vgl. F.u.tr.L., § 16b, 65: 34–66: 1.
Vgl. F.u.tr.L., § 16a, 65: 12–13.
Vgl. F.u.tr.L., § 16b, 65: 19–22.
S. F.u.tr.L. §21,74:26–36.
In diesem Punkt muß man der Auslegung von Bachelard zustimmen: „C’est le concept le plus large de jugement... qui est le concept propre au domaine de la morphologie. En effet cette discipline n’a pas a considérer les problemes de la distinction ni a fortiori ceux de la clarté.... Bien entendu l’on ne peut pas dire que le jugement vague est le theme de la morphologie. Une discipline logique, de niveau si elementaire soit-elle, ne peut pas considerer le jugement vague en tant que tel. Tout ce que l’on peut dire c’est qu’elle s’abstient de poser les problemes de la distinction. A cette abstention correspond 1—abstraction consciente — nous reprenons les termes memes de Husserl... — des differences de la confusion, de la distinction et de la clarte, abstraction d’ou résulte le concept le plus large de jugement Le jugement non-distinct qui est exclu par la logique de la non-contradiction pourra done etre retenu parmi les jugements qui sont recevables au regard de la morphologie, toutefois a condition qu’il respecte les lois d’organisation du langage logique.“ (La logique de Husserl, S. 76–77)
S. F.u.tr.L., §22,75: 1–2.
S. F.u.tr.L., § 22, 75: 3–9.
In diesem Punkt kann man der Interpretation von de Muralt nicht zustimmen: „Le jugement confus est l’objet de la morphologie des significations, le jugement au sens le plus large.“ (L’idee de la phenomenologie, S. 170)
Vgl. F.u.tr.L., § 70b, 187: 7–31, § 73,192: 9–14, und § 75,198: 13–18.
Janssen scheint die Evidenz der Verworrenheit bzw. das verworrene Urteilen und das verworrene Urteil der Formenlehre zuzuordnen bzw. entsprechen zu lassen („Einleitung des Herausgebers“, S. XXX-XXXI, und Edmund Husserl, S. 101).
Vgl. F.u.tr.L., § 16c. Zu einer eindeutigen GegenÜberstellung von Klarheit der Antizipation als Moglichkeit der Evidenz der Anschauung einerseits und Klarheit der Selbsthabe als Wirklichkeit der Evidenz der Anschauung andererseits kommt es nicht. Vgl. F.u.tr.L., § 46, S. 133: 22–24.
S.F.u.tr.L.,S. 16: 14–35.
In diesem Punkt muß man der Auslegung von de Muralt zustimmen: „On peut rattacher...la logique de la veriti possible a l’ evidence de la clarti d’anticipation...“ (L’idee de la phdnomenologie, S. 176)
In diesem Punkt kann man der Interpretation von Bachelard nicht zustimmen: „Husserl au debut de ce chapitre avait dans une classification descriptive indiqu6 des niveaux differents de la logique formelle. Ensuite, grace a une recherche dirigee vers l’évidence, il a pu determiner trois concepts differents de jugement: le jugement pris au sens le plus large, le jugement distinct et le jugement clair qui sont apparus etre respectivement les concepts propres a la morphologie, a la logique de la noncontradiction et a la logique de la veiite. Ainsi les analyses phenomenologiques des differentes evidences dans lesquelles peut se donner le jugement lui a permis de clarifier ‘a partir des sources les plus originelles’ et done de fonder la decomposition de l’apophantique en trois disciplines de niveaux differents.“
Man kann das Alte und das Neue an der eben durchgeführten Auslegung in der folgenden Weise zusammenfassen: Indem sie zunachst einmal das deudiche Urteilen bzw. die Evidenz der Deutlichkeit und das deudiche Urteil bzw.
Vgl. Aristoteles, Analytica posteriora, I, 2, 71b34ff., Metaphysica, VII, 4, 1029b3-12, Ethica nicomachea, V, 2,1129b4-11, usw.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 1989 Kluwer Academic Publishers
About this chapter
Cite this chapter
Heffernan, G. (1989). Eine Korrektur: Die Frage nach den Beziehungen Zwischen den Drei Verschiedenen Stufen bzw. Schichten der Apophantik, den Drei Verschiedenen Evidenzen im Urteilen und den Drei Verschiedenen Begriffen von Urteil. In: Isagoge in die phänomenologische Apophantik. Phaenomenologica, vol 107. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-2560-1_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-94-009-2560-1_8
Publisher Name: Springer, Dordrecht
Print ISBN: 978-94-010-7656-2
Online ISBN: 978-94-009-2560-1
eBook Packages: Springer Book Archive