Zusammenfassung
Jetzt aber muß man auf die fünffache Dreischichtung der formalen Logik als formaler Apophantik bzw. apophantischer Analytik zurückgehen, und zwar so, wie der Sachverhalt in der aufgestellten Tabelle (siehe wiederum Tabelle I) schon vorgezeichnet ist. Es drängt sich nun die Frage auf, wie sich die Spalten (1)–(5) und die Reihen (1′)–(3′) zueinander verhalten. Die damit indizierten Fragen und die Antworten darauf sind ebenso vielfältig wie die strukturelle Schichtung der formalen Apophantik bzw. apophantischen Analytik selbst. Da nach der Darstellung in der Logik die Spalten (2)–(5) in die Argumentation eingeführt sind, um die Unterschiede zwischen den Reihen (1′)–(3′) zu „begründen“ bzw. „nachzuweisen“ bzw. „evident zu machen“, soli hier mit einer Beschreibung der Stufen bzw. Schichten der apophantischen Analytik (also mit der Spalte (1)) begonnen werden. Es soil dann am Ende des vorliegenden Paragraphen versucht werden, die Spalte (1) der leeren, auszufüllenden Tabelle von oben nach unten auszufüllen.
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Anmerkungen zu Dem § 3
Wie diese Disziplin in der IV. Untersuchung bezeichnet wird, hangt von dem Zusammenhang ab: S. Hua. Bd. XIX/1, S. 301: 4, S. 303: 1–2, S. 329: 16, S. 334: 14–15, S. 336: 12–13, S. 337: 23–24, S. 337: 35–36, S. 339: 29–30, S. 341: 32, S. 342: 3, S. 345: 32, S. 347: 9, S. 347: 19–20, S. 348: 14–15, S. 348: 21, usw.
Vgl. F.u.tr.L., § 13,54: 25, § 13a, 55: 15–16, § 14,58: 8, § 22,75: 6, usw.
Vgl. F.u.tr.L., § 13, passim. Die Beilage I über das Verhaltnis zwischen syntaktischen Formen und syntaktischen Stoffen ist in Verbindung mit der „rein logischen Formenlehre“ zu lesen (vgl. F.u.tr.L., S. 299: 4–16). Zur folgenden Darstellung vgl. J. Cavailfes, Sur la logique et la theorie de la science (Paris 1947)
Vgl. F.u.tr.L., §§ 7,13a, Untersuchung IV, § 14, usw.
Vgl. Prolegomena, § 3, und das 1. und 2. Kapitel.
S. F.u.tr.L., § 13a, 54: 27.
S. F.u.tr.L., § 13a, 54: 28–55: 10.
S. F.u.tr.L., § 13a, 55: 11–21. In den Untersuchungen beruft sich Husserl auf „die alte Idee einer allgemeinen, und spezieller, die einer apriorischen Grammatik“ (IV. Untersuchung, Hua. Bd. XIX/1, S. 302: 23–35) bzw.
Das heißt, eine Logik der „well-formedness“ bzw. „well-formity“. Es ist umstritten, ob die „Bedeutungskategorien“ von Husserl als syntaktische, oder aber als semantische Kategorien aufzufassen sind: A. Tarski geht davon aus, daß Husserl der Urheber des Begriffes „semantische Kategorie“ sei; vgl. „Der Wahrheitsbegriff in den formalisierten Sprachen“, in: Studia philosophica, Bd. 1 (1936), S. 261–405.
S. F.u.tr.L., § 13b, 55: 33–34. Vgl. Prolegomena, § 67, Untersuchung IV, § 13, und F.u.tr.L., § 13.
Vgl. F.u.tr.L., § 31, und K. Godel, (1) „Einige metamathematische Resultate über Entscheidungsdefinitheit und Widerspruchsfreiheit“, in: Anzeiger der Akademie der Wissenschaften in Wien, Mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse, Bd. 67 (1930), S. 214–215, (2) „Über formal unentscheidbare Sätze der Principia mathematica und verwandter Systeme I“ (1930), in: Monatshefte für Mathematik und Physik, Bd. 38 (1931), S. 173–198, und (3) „Über Vollstandigkeit und Widerspmchsfreiheit“ (1931), in: Ergebnisse eines mathematischen Kolloquiums, Bd. 3 (1932), S. 12–13. S. unten, § 7, Anm. 144.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,58: 6, § 14,59:20–21, § 15,60: 26, usw.
Vgl. F.u.tr.L., § 14, Beilage III, Erganzende Texte VI–VII, und Erste Philosophie (1923/24).
S. F.u.tr.L., § 14,58: 8–10; vgl. § 15,60: 27–29.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,60: 4, und § 17, passim.
Vgl. F.u.tr.L., § 14, 58: 10–12 und 31–37.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,58: 13–30.
S. F.u.tr.L., § 14, 58: 24.
S. F.u.tr.L., § 14, 58: 24–25.
S. F.u.tr.L., § 14,58:27–28.
S. F.u.tr.L., § 14,58:33–35.
S. F.u.tr.L., § 14, 58: 35–37.
Vgl. F.u.tr.L., Beilage HI, § 1, 327: 7–14.
S. F.u.tr.L., § 14, 59: 1–21; vgl. die Stelle aus Beilage III, an der Husserl den Kempunkt des § 14 des Haupttextes formuliert (§ 1, 329: 16–34).
Vgl. F.u.tr.L.A 14,60:4.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,60: 3–12, und § 51,142: 12–143: 6.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,60: 3–12, und § 51.
Vgl. F.u.tr.L., §§ 14,17,34–37,40,51–52 und 54.
Husserl führt den einschrankenden Ausdruck „pur“ ein, um nicht „ ‘reine’ reine apophantische Analytik“ schreiben zu mussen. Man erinnere sich: Die so genannte Disziplin ist (1) eine Analytik, weil sie frei von allem Synthetischen, d.h. von aller Hyle bzw. Materie, ist, (2) apophantisch, weil sie sich mit der Apophansis, d.h. mit dem Urteil, befaßt, (3) rein, weil sie frei von aller Empirie ist, und (4) pur, weil sie von alien Wahrheitsangelegenheiten abstrahiert.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,60: 14–15.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,60: 15–16.
Vgl. F.u.tr.L., § 14, 59: 22.
Vgl. F.u.tr.L., § 14, 59: 27–28.
S. F.u.tr.L., § 14,59: 24–27.
Wahrend des Druckes der Logik machte O. Becker Husserl darauf aufmerksam, daß die von dem Verfasser gewahlten Ausdriicke „Konsequenzlogik“ und „Logik der Widerspruchslosigkeit“ zu Mißverständnissen führen kOnnten.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,60: 13–25.
Vgl. F.u.tr.L., § 15, 60: 26. Husserl sagt auch „Logik der Wahrheit“ (ebenda, Z. 31), was ungenau wirken kann, wenn nicht der Zusammenhang es prazisiert.
Vgl. F.u.tr.L., § 15,60: 36–37.
Vgl. F.u.tr.L., § 19,70:1–2, und 71: 8, und § 22,76:11–12.
Zum Vergleich: Der § 13 über die Formenlehre enthalt 124 Textzeilen, der § 14 über die Konsequenzlehre bzw.-logik 96 und der § 15 über die Wahrheitslogik 14.
Vgl. zur folgenden Darstellung Bachelard, La logique de Husserl, S. 67–68, de Muralt, L’idee de la phenomenologie, S. 166–177.
S. F.u.tr.L., § 15.
S. F.u.tr.L.,S. 60: 26.
Vgl. F.u.tr.L., § 14,58: 8–10, § 15,60: 27–29, § 19,70: 2–3, usw.
Vgl F.u.tr.L., § 19.
Vgl. F.u.tr.L., § 15,60:35.
Vgl. F.u.tr.L., § 19,70: 25–38.
Dies gilt als die bei Wilhelm von Ockham am haufigsten belegte Formulierung des Okonomie-bzw. Sparsamkeitsprinzips, das als „Ockham’s razor“ (sic W. Hamilton) bekannt ist. Die am haufigsten zitierte Fassung, namlich „Entia non sunt multiplicanda praeter necessitatem.“, ist nicht bei Ockham selbst belegt. Vgl. H J. Cloeren, „Ockham’s razor“, in: Historisches Worterbuch der Philosophie, hrsg. v. J. Ritter u. K. Grander (Darmstadt 1984), 6. Bd., Sp. 1094–1096.
S.F.u.tr.L.,S. 15: 16–19.
S. F.u.tr.L., § 22,76: 3–4.
S. F.u.tr.L., § 22, 76: 6–20. In bezug auf die Behauptung von Husserl, daß „unsere Scheidung zwischen formaler Logik der Widerspruchslosigkeit und der Wahrheit ein grundwesentlich Neues ist“, sollte angemerkt werden, daß sich diese Unterscheidung nicht mit der Unterscheidung von F.P. Ramsey zwischen „the logic of consistency“ und „the logic of truth“ deckt: Vgl. Logik, § 22, 76: 10–22, und Ramsey, „Truth and Probability“ (1926), 4.
Vgl. Untersuchung IV, „Einleitung“, §§ 10,12,13 und 14.
S. Untersuchung I, § 29, S. 101: 13–17; vgl. Untersuchung IV, „Einleitung“, §§ 10, 12, 13 und 14. In diesen Paragraphen geht es Husserl darum, der reinen Formenlehre der Bedeutungen die sie voraussetzende reine Geltungslehre derselben gegentiberzustellen. Vgl. Husserl, Einleitung in die Logik und Erkenntnistheorie. Vorlesungen 1906/07, hrsg. v. U. Melle (Dordrecht/Boston/Lancaster 1984), Hua. Bd. XXIV,S.71ff.
Vgl. Untersuchung IV, § 12. Die systematische Herausstellung der Unterscheidung zwischen einerseits formalem Sinn und Unsinn — z.B. „Und ist ist S S p p nicht.“ („unsinnig“, „sinnlos“) — und andererseits formalem Sinn und Widersinn
Vgl. Untersuchung IV, § 14, S. 343: 19–27. Ein Beispiel für einen in materialer bzw. synthetischer Hinsicht widersinnigen Satz ware „Ein Viereck ist rund.“. Weder in den Untersuchungen noch in der Logik werden alle thematischen Wahrheitsfragen ohne weiteres dem sachhaltigen Bereich überlassen. Das Schlusselwort ist „alle sachhaltige ‘Materie der Erkenntnis’“ (vgl. Untersuchung IV, S. 343: 27, und F.u.tr.L., § 22, 76: 16).
Vgl. F.u.tr.L., §§ 82–91.
Es ist nicht möglich, diese Auslegung der Dreischichtung der formalen Logik als apophantischer Analytik von alien anderen Interpretationen abzugrenzen. Einige Beispiele mussen genugen: (1) In seiner Zusammenfassung der Stufen bzw.
Vgl. F.u.tr.L., § 23b, 80: 10–11. Husserl gebraucht den Ausdruck „fundieren“ als terminus technicus im Sinne der III. Untersuchung: Die drei Stufen bzw.
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Heffernan, G. (1989). Die Drei Verschiedenen Stufen bzw. Schichten der Apophantik. In: Isagoge in die phänomenologische Apophantik. Phaenomenologica, vol 107. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-2560-1_5
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