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I. Eine mathesis des Geistes und der Humanität

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Part of the book series: Phaenomenologica ((PHAE,volume 138))

Zusammenfassung

Nur wenige Schiriften hat Husserl bekanntlich zu seinen Lebzeiten veröffentlicht, und diese wenigen tragen stark programmatischen und propädeutischen Charakter. Immer wieder führt er im gleichen Zug den leser an das heran, was alsAnleitung zu einem eigenständigen phaänomenologischen Philosophieren dienen kann. Die Eindringlichkeit dieser wiederholten Einführungen und Anleitungen bleiben in der Tat nicht ohne Wirkung auf den Leser, ebensowenig wie die Emphase, die Husserl in die Steigerung von Adjektiven wie “radikal”, “echt”, “streng”, “wahr” legt, — Adjektiven, die sich im Grunde der Steigerung widersetzen.

Als mit Anfang der Neuzeit der religiöse Glaube sich immer mehr in unlebendige Konvention veräußerlichte, erhob sich die intellektuelle Menschheit an dem neuen großen Glauben, dem an eine autonome Philosophie und Wissenschaft. Die gesamte Menschheitskultur sollte von wissenschaftlichen Einsichten geführt und durchleuchtet und dadurch zu einer neuen autonomen Kultur reformiert werden.1

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Literatur

  1. Hua 1, S. 46.

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  2. E. Husserl, Philosophie als strenge Wissenschaft, zuerst erschienen in Logos, Bd.I (1910/11).

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  3. Hua III, S. 22.

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  4. Zu diesem Zusammenhang cfr. M. Sommer, Evidenz im Augenblick, S. 385.

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  5. Hua VI, S. 301.

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  6. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 65.

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  7. Hua XII, S. 377f.

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  8. M. Sommer sieht in Husserls “ernster Wissenschaft” cartesianische Wissenschaft und protestantische Ethik als die beiden anti-gnostischen Strömungen der Neuzeit konvergieren und in “angestrengter Arbeit, ernsthafter Aktivität” (S. 395) zur Sicherung der Heilsgewißheit enden. (M. Sommer, Evidenz im Augenblick, S. 366–401).

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  9. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 65.

    Google Scholar 

  10. Ibid., S. 9.

    Google Scholar 

  11. Ibid.

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  12. In dieser Zeit, wo “es fast so viele Philosophien gibt als Philosophen” (Hua XVII, S. 10), scheint wirklich verläßlich nur noch die “Aristotelische Analytik, eine festgeformte systematische Theorie”, weil sie “den Jahrtausenden ebenso trotzt wie die Geometrie Euklids.” (Ibid., S. 12).

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  13. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 70.

    Google Scholar 

  14. Ibid., S. 8; auch S. 64: “(...) weil noch nicht einmal ein Anfang wissenschaftlich strenger Lehre ausgebildet ist.”

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  15. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 65f.

    Google Scholar 

  16. Cfr. Hua XXVII, S. 30ff.

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  17. Ibid., S. 4f.

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  18. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 67.

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  19. Brief an Arnold Metzger vom 4.9.1919.

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  20. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 63.

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  21. R. Rorty, Philosophie als Wissenschaft, als Metapher und als Politik, S. 142

    Google Scholar 

  22. Hua XXVII, S. 3–43.

    Google Scholar 

  23. Ibid., S. 7.

    Google Scholar 

  24. Ibid.

    Google Scholar 

  25. Ibid. S. 6.

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  26. Ibid.

    Google Scholar 

  27. Hua XXVII, S. 6.

    Google Scholar 

  28. Ibid., S. 5f.

    Google Scholar 

  29. Ibid., S. 10.

    Google Scholar 

  30. M. Heidegger, Brief an Elisabeth Husserl vom 24.4.1919, S. 6.

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  31. Hua XXVI, S. 7.

    Google Scholar 

  32. Die Parallelisierung von Mathematik als Grundlagenwissenschaft aller Wissenschaften von der Natur mit einer noch ausstehenden Philosophie in der gleichen Funktion für den Bereich des gelebten Lebens zieht sich durch den ganzen ersten der Kaizo-Artikel hindurch: “Genauer bezeichnet fehlt uns die Wissenschaft, welche für die Idee des Menschen (...) das zu leisten unternommen hätte, was die reine Mathematik der Natur für die Idee der Natur unternommen und geleistet hat.” (Hua XXVII, S. 6; auch S.ll; ferner S. 17).

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  33. Zum Begriff der mathesis universalis cfr. u.a.: LU I, S. 219–257; Hua III, SS. 22f., 27, 33; Hua XVII, SS. 102, 104, 107, 144, 148, 182; auch die Einleitung des Herausgebers, ibid., S. XXXIIf; Hua VI, SS. 45, 47. Der Begriff mathesis universalis geht auf das 16. Jh. zurück, wo versucht wurde, die verschiedenen mathematischen Disziplinen als Wissenschaften der Quantität verschiedener Art in einer “mathesis universalis” zusammenzufassen. Descartes benutzt den Begriff der mathesis universalis für eine allgemeine Mathematik, die unabhängig von der Materie, auf die sie Anwendung findet, sich allein auf die Ordnung und das Maß bezieht. Bei Leibniz finden sich mehrere, nicht immer klar voneinander abgegrenzte Verwendungen des Begriffs; Husserl lehnt sich später dahingehend an Leibniz an, daß er mathesis universalis für eine rein formale Logik verwendet.

    Google Scholar 

  34. Hua XVII, S. 102.

    Google Scholar 

  35. Ibid., S. 7.

    Google Scholar 

  36. Ibid., S. 99.

    Google Scholar 

  37. Cfr. LU I, S. 249; Hua XVII, S. 102; auch: “letztes und höchstes Ziel einer theoretischen Wissenschaft von der Theorie überhaupt.” (LU I, S. 248).

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  38. Hua XXVII, S. 12.

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  39. Cfr. ibid., S. 10. In Bezug auf die mathesis universalis heißt es entsprechend: “Alle wirklichen Theorien sind dann Spezialisierungen, bzw. Singularisierungen ihnen entsprechender Theorieformen, so wie alle theoretisch bearbeiteten Erkenntnisgebiete einzelne Mannigfaltigkeiten sind. Ist in der Mannigfaltigkeitslehre die betreffende formale Theorie wirklich durchgeführt, so ist damit alle deduktive theoretische Arbeit für den Aufbau aller wirklichen Theorien derselben Form erledigt.”(LU I, S. 249).

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  40. Cfr. Hua III, S. 167.

    Google Scholar 

  41. Cfr. Hua XXVII, S. 20–29 und S. 29–43.

    Google Scholar 

  42. Ibid., S. 32.

    Google Scholar 

  43. Ibid., S. 100.

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  44. Hua III, S. 167.

    Google Scholar 

  45. Cfr. ibid., S. 167: “Ineiner mathematisch-definiten Mannigfaltigkeit sind die Begriffe ‘wahr’ und ‘formallogische Folge der Axiome’ äquivalent, und ebenso die Begriffe ‘falsch’ und ‘formal logische Widerfolge der Axiome’.” Dazu auch: Hua XI, S. 435, ein Text von 1923, d.h. aus der Zeit der Kaizo-Veröffentlichungen, wo mathematische Erkenntnis als die auf jede Frage “im voraus entschiedene und für jedermann in derselben mathematischen Methode berechenbare Antwort” bestimmt wird.

    Google Scholar 

  46. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 67.

    Google Scholar 

  47. Hua XXVII, S. 10.

    Google Scholar 

  48. Ibid., S. 9.

    Google Scholar 

  49. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 66.

    Google Scholar 

  50. Ibid., S. 65.

    Google Scholar 

  51. LU I, S. 253.

    Google Scholar 

  52. Ibid.

    Google Scholar 

  53. Hua III, S. 22, Anm. 1. Die Anmerkung stammt wohl aus der zweiten Hälfte der zwanziger Jahre, auf jeden Fall aus der Zeit nach 1923, vermutlich aus den Jahren 1926–1928 nach der Lektüre von Sein und Zeit. Cfr. Vorbemerkung des Herausgebers, Hua III, S.XVf, und die Angaben zur Textgestaltung, ibid., S. 461 f.

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  54. Hua XVII,S. 106.

    Google Scholar 

  55. Cfr. ibid., S. 10 und S. 6.

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  56. LU I, S.9 und S. 253.

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  57. Hua XVII, S. 40.

    Google Scholar 

  58. Die philosophische Reflexion, “welche kein anderes als das rein theoretische Interesse walten läßt” (LU I, S. 254), konstituierte dann gerade dadurch ein Feld, welches keine Fragestellung überschreiten könnte und in welchem keine Fragestellung unzweckmäßig wäre.

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  59. Cfr. Hua XVII, S. 39f.

    Google Scholar 

  60. Hua VI, Beilage III, S. 365–386; erstmalig veröffentlicht von E. Fink in der R00F9vue internationale de Philosophie (1939, 2, S. 203–225) unter dem Titel: Die Frage nach dem Ursprung der Geometrie als intentional-historisches Problem; kommentiert von J. Derrida in seiner Einleitung zur französischen Ausgabe des Textes von 1962. Diesem Text Derridas, in deutscher Übersetzung zugänglich unter dem Titel: Husserls Weg in die Geschichte am Leitfaden der Geometrie, weiß sich die vorliegende Arbeit an vielen entscheidenden Punkten verpflichtet.

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  61. Cfr. Hua VI, S. 375.

    Google Scholar 

  62. Ibid.

    Google Scholar 

  63. Hua XI, S. 319, Anm. 1.

    Google Scholar 

  64. Zur Unterscheidung von “Verdeutlichung” und “Klärung” cfr. Hua V, §20 und J. Der-rida, Husserls Weg in die Geschichte am Leitfaden der Geometrie, S.72, Anm.9; dort übernimmt Derrida den Vorschlag E. Finks, der zwischen “logischer Verdeutlichung” und “Reaktivierung der in einem thematischen Sinngebilde liegenden inneren Sinnbildungs-tradition” unterscheidet.

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  65. Hua XI, S. 319. Anm. 1.

    Google Scholar 

  66. Ibid.; auch: Hua XVII, S. 257; Erfahrung und Urteil, S. 331 und S. 414.

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  67. Hua XI, S. 319, Anm. 1.

    Google Scholar 

  68. Daraus resultiert auch das Paradox, daß wir zunächst Logiker sein müssen, um später allererst wissen zu können, was wir eigentlich waren, als wir Logiker waren.

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  69. LU I, S. 253.

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  70. Hua XVII, S. 103.

    Google Scholar 

  71. Ibid., S. 40 Diesen Punkt behandelt Husserl in seiner Vorlesung Natur und Geist von 1919, aus deren Manuskript (Archivsignatur F I 35) von G. v. Kerckhoven entscheidende Passagen im Archiv für Begriffsgeschichte, Bd. XXIX, 1985, veröffentlicht sind. V. Kerckhoven verfolgt anhand dieser Vorlesung die Anfange des Husserlschen Lebensweltgedankens. (G. v. Kerckhoven, Zur Genese des Begriffs ‘Lebenswelt’ bei Edmund Husserl). Für den Zusammenhang von Husserls Natur-Geist-Problematik und W. Diltheys Versuch einer philosophischen Grundlegung der Geisteswissenschaften sei verwiesen auf M. Sommers Einleitung zu E. Husserl, Die Konstitution der geistigen Welt. Sommer weist darauf hin, daß Husserl in diesem Manuskript von 1913, später veröffentlicht als Dritter Abschnitt der Ideen II, immer wieder mit der Schwierigkeit kämpft, das transzendentale Ich vom geistigen, entsprechend auch die transzendentale Phänomenologie von der geisteswissenschaftlichen Hermeneutik abzusondern. (Cfr. Einleitung, S. XXXIVff.).

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  72. Hua XI, S. 319, Anm. 1.

    Google Scholar 

  73. “Es gilt selbsttätig nach den wissenschaftlichen Wegen zu suchen, die leider keine vorangehende Wissenschaft vorbereitet hat”. (Hua XXVII, S. 12).

    Google Scholar 

  74. Hua XI, S. 433–437.

    Google Scholar 

  75. Ibid., S. 436.

    Google Scholar 

  76. Ibid., S. 436f.

    Google Scholar 

  77. Cfr. R. Descartes, Abhandlung über die Methode des richtigen Vernunftgebrauchs und der wissenschaftlichen Wahrheitsforschung, S. 22.

    Google Scholar 

  78. Cfr. u.a.: Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 10.

    Google Scholar 

  79. Husserls Philosophie als ein Sekuritätsdenken — so sieht es jedenfalls Adorno: “Angst herrscht in allen regressiven Zügen Husserls. Vorab in jenem, der ihn durch alle Schichten hindurch als Positivisten charakterisiert, selbst wo er dem Positivismus extrem opponiert: in dem Willen, keine Theorie auszusprechen, die nicht vollkommen gesichert, vom Zweifel gefeit, dem zeitlichen Wechsel enthoben sei. Das Ideal der Husserlschen Philosophie ist das der absoluten Sekurität.” (Th.W. Adorno, Zur Philosophie Husserls, S. 95, auch: ders., Zur Metakritik der Erkenntnistheorie, S. 221).

    Google Scholar 

  80. Hua XXVII, S. 20.

    Google Scholar 

  81. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 71.

    Google Scholar 

  82. Hua XXVII, S. 4f.

    Google Scholar 

  83. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 63; ähnlich: “Indessen, was hier besonders schädigend einwirkte und zum Teil noch einwirkt, ist der Umstand, daß das Interesse am Ethischen und seiner Durchforschung selbst ein ethisches Interesse ist. Wissenschaft, echte und strenge Wissenschaft entspringt aber aus theoretischem Interesse und entwickelt sich umso höher, je reiner das theoretische Interesse ist.” (Ms. F I 14, S. 122 (1911)).

    Google Scholar 

  84. Hua XXVII, S. 4. Von O. Spenglers Der Untergang des Abendlandes erschien der erste Band 1918, der zweite 1922.

    Google Scholar 

  85. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 67.

    Google Scholar 

  86. Ibid., S. 66.

    Google Scholar 

  87. Ibid., S. 68.

    Google Scholar 

  88. Cfr. ibid., S. 67.

    Google Scholar 

  89. Hua XXVII, S. 6.

    Google Scholar 

  90. Ibid.

    Google Scholar 

  91. Ibid., S. 18.

    Google Scholar 

  92. Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 71.

    Google Scholar 

  93. Hua XXVII, S. 18.

    Google Scholar 

  94. Cfr. ibid., und Philosophie als strenge Wissenschaft, S. 67–69.

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Kuster, F. (1996). I. Eine mathesis des Geistes und der Humanität. In: Wege der Verantwortung. Phaenomenologica, vol 138. Springer, Dordrecht. https://doi.org/10.1007/978-94-009-1632-6_2

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