Zusammenfassung
Die Kaiserlich-deutsche Marine demonstrierte durch ihr Lazarett in Yokohama von 1878 bis 1911 vorbildliche deutsche Militärmedizin in Japan. Nachdem England und Frankreich bereits um 1865 in Japan für ihre Flotten die Zuweisung von Grundstücken zur Errichtung unabhängiger Marinedepots erreicht hatten und selbst die Niederlande 1867 den gleichen Anspruch verwirklichen konnten, sah sich der preußische Geschäftsträger in Tôkyô, Max von Brandt, verpflichtet, gleiche Ansprüche geltend zu machen. Noch im Jahr der Forderung wurde ein rund 1200 Quadratmeter großes Küstenterrain zugewiesen. Das Grundstück erwies sich jedoch als unbrauchbar. Der Plan für ein eigenes Marinedepot wurde vom Chef der Admiralität, von Stosch, 1877 abgelehnt. Dieser erwog seit Anfang der 70er Jahre, in Yokohama ein eigenes Marinelazarett zu errichten, um so die medizinische Versorgung der in Ostasien besonders gefährdeten Marineangehörigen zu sichern. Der 1877 begonnene Bau konnte am 1. Juli 1878 seine Arbeit aufnehmen (Abb. 1). Laut Verfügung waren aufzunehmen: „… alle Angehörigen der Kaiserlichen Marine, Besatzungsmitglieder der Handelsmarine, Post- und Personenschiffe …. Deutsche Reichsangehörige … Angehörige fremder Marinen …. Eingeborene Landbewohner … alle männlichen Geschlechts.“ (Marine-Verordnungsblatt 9, 1878).
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Literatur
Marine-Verordn. bl. 9 (1878), 179–180, 218, 226, 11 (1880), 79.
Wätzold, Paul: Stammliste der Kaiser-Wilhelms-Akademie für das militärärztliche Bildungswesen. Berlin (1910).
N.N.: Zur Auflösung des Marinelazaretts in Yokohama. In: Marine-Rundsch. 23 (1912), 310–313.
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Eckart, W.U. (1992). Das Lazarett der Kaiserlich-deutschen Marine in Yokohama 1878–1911. In: Kraas, E., Hiki, Y., Umhauer, I. (eds) 300 Jahre deutsch-japanische Beziehungen in der Medizin. Springer, Tokyo. https://doi.org/10.1007/978-4-431-68021-5_8
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