Zusammenfassung
Über die künstlerischen Bilder wird oft mit Recht gedacht und gesagt, dass sie im Gegenteil zu den konventionellen Bildarten eine ästhetische Erfahrung hervorrufen, die wesentlich mit dem sinnlichen Erlebnis einer unvergleichbaren Besonderheit verknüpft ist, deren Wesen sich einer bestimmten Wahrnehmung des Bildwerks verdankt. Kunst ist in diesem ersten Sinne gleichbedeutend mit Differenz. In Museen, in Galerien oder im Atelier des Künstlers beginnt sich eine selbständige Welt zu entfalten — die Kunstwelt —, die ihre eigene Identität und Autarkie trägt und dank der wir auch unsere eigenen Gefühle, Vorstellungskraft, Erwartungen und Denkart in einer neuen Art und Weise artikulieren können. Kunst ist in diesem zweiten Sinne gleichbedeutend mit Individualisierung. Diese Formulierungen enthalten aber mindestens zwei Grundprobleme. Was verbirgt sich dann aber in dieser ästhetischen Differenz, die zu einer originellen Individualisierung unseres Daseins führt? Und wie gelangt das Bild, als Kunstwerk verstanden, zu diesem Einheitserlebnis? Beide Fragen, die sich hiermit aus der Ebene der kunstästhetischen Erfahrung ergeben, kehren auf die Ausgangsebene der symbolischen Prägnanz zurück, da das, was die symbolische Artikulation des Sinnlichen begründet, seinerseits, wie wir im vorletzten Kapitel gesehen haben, immer ein Spannungsverhältnis von Wahrnehmungsformen und materiell fixierten Formen (wie zum Beispiel Bilder oder andere sinnlich wahrnehmbare Kulturmedien) erfordert, mittels welchem eine Bestimmung und Differenzierung von jedem Formerlebnis ermöglicht wird.
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Notes
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Braga, J. (2012). Form und Differenz die Individualität des Bildes Als Kunstwerk. In: Die symbolische Prägnanz des Bildes. Reihe Philosophie, vol 39. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-975-4_7
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-86226-975-4_7
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