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Auguste Comte 1798–1998

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Book cover Grenzenlose Gesellschaft?
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Zusammenfassung

Der vor zweihundert Jahren geborene Philosoph und multidisziplinär ausgerichtete Wissenschaftler Auguste Comte hat nicht nur die Soziologie begründet und diesen Wissenschaftsnamen verbreitet, sondern zugleich wesentlich zur geistigen Fundierung und Stimulierung der modernen Gesellschaft beigetragen. Es gibt kaum einen weiteren Ausspruch, der so treffsicher den programmatischen Kern der Moderne zum Ausdruck bringt wie jener von Comte: „Kurz: Wissenschaft, folglich Voraussicht; Voraussicht, folglich Handeln: so lautet die einfache Formel, die die allgemeine Beziehung zwischen Wissenschaft und praktischem Tun in ihrer allgemeinsten Bedeutung exakt wiedergibt ...“ (Cours II, S. 100f.). Die Menschen müssen sich nicht mehr gottgläubig oder schicksalsergeben überkommenen Glaubensvorstellungen, Weltanschauungen, Herrschaftsund Lebensverhältnissen unterwerfen. Vielmehr können sie durch Entfaltung rationaler Erfahrungswissenschaften und durch deren praktische Verwertung die Lebensverhältnisse bewußt gestalten und aktiv verbessern. Im Zuge dieses Wechsels vom Opfer zum Gestalter der Verhältnisse nimmt nach der Auffassung von Comte die Soziologie eine Schlüsselstellung ein. Als Krönung der Wissenschaften kommt ihr die Aufgabe zu, durch die realitätsorientierte Erforschung des sozio-kulturell bestimmten Zusammenlebens der Menschen das Wissen für den Aufbau einer Gesellschaft zur Verfügung zu stellen, die möglichst weitgehend ein glückliches Leben ermöglicht. Trotz der massenhaften Vermehrung der Zahl der Soziologen im 20. Jahrhundert ist diese primäre Herausforderung immer mehr verschlafen worden.

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Hillmann, KH. (1999). Auguste Comte 1798–1998. In: Schwengel, H., Höpken, B. (eds) Grenzenlose Gesellschaft?. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-862-7_2

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