Elektronische Information und Kommunikation in der Soziologie

Zusammenfassung

Die Veranstalter dieser Ad-hoc-Gruppe „Elektronische Information und Kommunikation in der Soziologie“, Heine von Alemann (Köln) und Rudi Schmiede (Darmstadt), haben zur dieser Sitzung eingeladen, weil sie es an der Zeit finden, daß unser Fach Soziologie sich auf seinem Fachkongreß mit einem wichtigen und an Gewicht zunehmendem Bereich der infrastrukturellen Voraussetzungen von Forschung und Lehre beschäftigt: Die elektronisch gestützte Fachinformation und -kommunikation (ELFIKOM) hat in den Naturwissenschaften und der Medizin, aber auch in weiten Bereichen der Ingenieurwissenschaften, rapide an Bedeutung gewonnen. Die Geistes- und Sozialwissenschaften stehen dieser Entwicklung bislang weitgehend passiv gegenüber. Diese Haltung hängt nicht nur mit den eingefahrenen (oft national beschränkten) Bahnen in Forschung und Lehre zusammen, sondern läuft auch Gefahr, den naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen die Gestaltung der künftigen Landschaft der ELFIKOM zu überlassen. Die Veranstalter sind jedoch der Ansicht, daß es spezifische sozialwissenschaftliche Probleme und Formen von Information, Wissen und Kommunikation gibt, die wir als Fach selbst organisieren sollten. So weist z.B. die soziologische Praxis eine eigene Umgangsweise mit dem Verhältnis von Faktendatenbanken, Indikatorensystemen, Auswertungsverfahren und theoretischen Interpretationen auf. Die Soziologie hat durchaus einen eigenen und produktiven Beitrag zur weiteren Entwicklung der ELFIKOM zu leisten; sie muß sich nur dessen bewußt werden und Mut und Bereitschaft zur Aktivität finden.