Forschen und Lernen an alten Katasterkarten

Zusammenfassung

In allen deutschen Staaten wurden im 19. Jahrhundert Behörden gegründet, die die Aufgabe bekamen, das jeweilige Land parzellenweise zu vermessen und zu kartieren. Die ersten flächendeckenden Landvermessungen wurden in den von Napoleon beeinflussten Territorien begonnen, in Westfalen und in Bayern zum Beispiel im Jahre 1808. Produkte dieser landesweiten Vermessungen sind die Katasterbücher und Katasterkarten, die heute in den Landesvermessungsämtern, in den Staats- und Gemeindearchiven zu finden sind.¹ Zur Entstehungszeit dienten die Liegenschaftskataster in erster Linie der Steuererfassung, später lieferten sie die Grundlagen für die im Deutschen Reich eingefüihrten Grundbücher. Aus den Steuerkatastern wurden so Eigentumskataster. Heute stellen die alten Katasterkarten historische Quellen dar, die für die ortsgeschichtliche Forschung von großem Wert sind. Der folgende Beitrag will an bayerischen Beispielen zeigen, wie Katasterkarten in der Forschung und im forschenden Lernen, für das sich Bodo von Borries stets eingesetzt hat, genutzt werden können.