Zusammenfassung
Jugendliche, und zwar sowohl weiblichen wie männlichen Geschlechts, erkennen die geschlechtliche Identität durchaus als ein Problem, das sich ihnen individuell und gerade im Alter der Sek.-I-Ausbildung mit Nachdruck stellt. Sie erfahren und erkennen dieses Problem aber vielfach nicht als eines, dem sie durch eine kritische Befragung seiner gesellschaftlichen Bedingtheiten Definitions- und Handlungsoptionen abgewinnen können — Geschlechtsidentität erscheint ihnen nicht als ein Produkt gesellschaftlich bedingter Konstruktion, sondern als individuell in großer Verunsicherung zu erringende persönliche Gewissheit. — Aus dieser individuellen Notwendigkeit, für sich Geschlechtsidentität zu erlangen, erwächst einerseits die Schwierigkeit, dass sogenannte „Frauenthemen“ der Geschlechtergeschichte (etwa Hexenverfolgung, Frauenbewegung u.a.m.) überhaupt nicht zwingend Interesse finden, gleichzeitig ist sie aber die Chance überhaupt deutlich zu machen, welche Relevanz die geschlechtergeschichtliche Perspektive auch als orientierende Sicht auf Geschichte haben kann. Dies soll im Folgenden gezeigt werden.
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Ziegler, B. (2008). „Die Armee braucht Funker“ — Zur Schwierigkeit, Gender im Geschichtsunterricht als relevante Kategorie einzuführen. In: Bauer, JP., Meyer-Hamme, J., Körber, A. (eds) Geschichtslernen — Innovationen und Reflexionen. Reihe Geschichtswissenschaft. Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim. https://doi.org/10.1007/978-3-86226-836-8_20
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Publisher Name: Centaurus Verlag & Media, Herbolzheim
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Online ISBN: 978-3-86226-836-8
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